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VLN
28.09.2019

Erneuter VT3-Klassensieg für NEXEN TIRE Motorsport

Der Hattrick ist perfekt: Das Team NEXEN TIRE Motorsport hat am Samstag auch beim siebten Saisonlauf der Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring (VLN) die Klasse VT3 gewonnen. Nach vier Stunden, drei Minuten und fast 30 Sekunden oder 22 Runden auf der 24,358 Kilometer langen Kombination aus Grand Prix-Kurs-Kurzanbindung und legendärer Nordschleife überquerte der Porsche 718 Cayman S von Ralf Zensen (Barweiler), Fabian Peitzmeier (Hürth bei Köln), Andreas Schettler (Baden-Baden) und Christian Büllesbach (Königswinter) dank fahrerischer und taktischer Glanzleistungen das Ziel mit einem Vorsprung von fast 95 Sekunden auf die Zweitplatzierten. Damit baute der Rennstall von Teamchef Zensen seine Meisterschaftsführung in der VT3-Wertung weiter aus.

Schon im Qualifying hatte der gut 350 PS starke Mittelmotor-Turbosportwagen des Porsche-Kundenteams aus der Eifel bei wechselhaften Witterungsbedingungen einen souveränen Vorteil von 30 Startplätzen ermöglicht. Startfahrer Büllesbach übergab nach sechs Runden auf einer weiterhin mal trockenen, mal nassen Strecke planmäßig an Schettler. Nach weiteren sechs Umläufen war Zensen an der Reihe, der für fünf Runden noch einmal auf Regenreifen setzte. Als Peitzmeier einstieg, trocknete die „Grüne Hölle“ bereits teilweise ab und das Team schickte ihn für den letzten Stint mit Trockenslicks auf die mitunter noch feuchte Piste – Bedingungen, die für das 22 Jahre junge Nachwuchstalent Neuland darstellten. Hinzu kam ein Probem mit dem Turbolader, das nach zwei Runden Motorleistung kostete. Dennoch brachte der frischgebackene Maschinenbau-Ingenieur den Hecktriebler sicher und routiniert ins Ziel. Den 24-Stunden-Klassiker und dessen Sechsstunden-Qualifikationsrennen eingerechnet, hat das Team NEXEN TIRE Motorsport in diesem Jahr bereits zum fünften Mal die Ziellinie als bestplatziertes Auto der Klasse VT3 überquert.


Stimmen nach dem Rennen

„Ich hatte von Anfang wechselhafte Bedingungen und dachte schon nach wenigen Runden, dass ich eigentlich Slick-Reifen gebrauchen könnte – an dieser Stelle habe ich die Regenpneus auch etwas hart strapaziert“, fasst Christian Büllesbach zusammen. „Das machte es nicht leichter, als der Regen wieder einsetzte. Auf der Strecke gab es erstaunlich wenige Zwischenfälle. Ansonsten hatte ich ein schönes Duell mit dem Mathol-Porsche um die Klassenführung, das hat richtig Spaß gemacht.“

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„Wir wollten für meinen Stint schon auf Slicks wechseln. Aber Ralf und ich haben noch einmal in den Himmel geguckt und Ralf prophezeite, dass der Regen noch nicht vorüber ist – das hat genau gestimmt“, lacht Andreas Schettler. „In den ersten beiden Runden hielt ich das erst noch für einen Fehler, doch dann ging es wieder los: zwar nie so richtig, immer abwechselnd, mal komplett nass, dann wieder abgetrocknet. Das sorgte für viel Unterhaltung, denn das Feld war kunterbunt gemischt: Einige fuhren auf Slicks, andere noch auf Regenpneus, daher ging es auf der Strecke ständig hin und her.“

„Wir wussten, dass es bald beginnen würde, mehrheitlich abzutrocknen – aber ich bin noch einmal mit Regenreifen auf die Strecke gegangen und musste sehr darauf achten, sie bei diesen Bedingungen am Leben zu bewahren. Dank guter Pflege haben sie dann sehr gut durchgehalten“, betont NEXEN TIRE Motorsport-Teamchef und -Fahrer Ralf Zensen. „Aber es war schon schwierig. Nach fünf Runden kam der richtige Zeitpunkt für Slicks, denn wir hatten auch unser Boxenstopp-Fenster erreicht, um einen zusätzlichen Tankhalt sicher ausschließen zu können. Insgesamt haben wir heute gezeigt, dass das gesamte Team auf einem sehr guten Weg ist und tolle Fortschritte macht – das betrifft unsere Boxenstopps und die Strategie ebenso wie die Performance der Fahrer. Fabian war erstmals mit Slicks auf abtrocknender Strecke unterwegs, auch dies hat er souverän gemeistert und sich selbst von dem Problem mit dem Turbolader nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben in der Klassensieger-Wertung erneut einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Aber die Konkurrenz wird stärker, auch das haben wir gesehen.“

„Der Slick-Reifen ist auf richtig nasser Straße naturgemäß nicht in seinem Element – er rutscht dann extrem schnell weg. Gerade in meinen ersten beiden Runden hatte die erste Streckenhälfte noch sehr viele kritische Stellen, ansonsten gab es schon eine feine trockene Linie. Ziemlich tricky, aber der Zeitpunkt unseres Boxenstopps war trotzdem goldrichtig“, fasst Fabian Peitzmeier zusammen. „Danach wurde es besser und es trocknete fast vollständig ab, doch dann stellte sich ein Problem mit dem Turbolader ein. Er setzte teilweise aus, dann überraschend wieder ein. Das ließ sich nicht leicht berechnen und war etwas heikel, funktionierte aber zum Ende hin immer besser. Das einzige, was zählt: Wir sind im Ziel und haben erneut die Klasse gewonnen.“
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