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VLN
28.10.2019

VLN-Finale mit Höhen und Tiefen für GetSpeed

Allen Widrigkeiten zum Trotz hat GetSpeed Performance beim letzten VLN-Lauf der Saison erneut eine Top-Ten-Platzierung sowie einen Podiumsplatz in der SP9 Pro-Am erreicht. Janine Hill, John Shoffner und Fabian Schiller sprangen beim 44. DMV Münsterlandpokal als Gesamtachte und Zweite in der Klasse mit dem #23 Rooster Rojo J2R Mercedes-AMG GT3 für die Teamkollegen in die Bresche. Von einer Pechsträhne verfolgt war nämlich die Speerspitze des Teams aus dem Gewerbepark am Nürburgring. Das Rennen von Philip Ellis und Dominik Baumann endete im #2 Vodafone Mercedes-AMG GT3 aufgrund einer unverschuldeten Kollision schon im zweiten Umlauf durch die Grüne Hölle.

„Das Abschlussrennen der Nordschleifen-Saison hatte ich mir etwas schöner vorgestellt und hätte die Nummer 2 gerne im Ziel gesehen. So ist der Rennsport, das bist du machtlos. Wir haben aber erneut gezeigt, dass die Pace da ist. Fabian Schiller hat das Rennen 11 Runden lang souverän angeführt und kontrolliert. Er ist in seinem Doppel-Stint exzellent gefahren und hat John und Janine damit eine gute Ausgangsposition verschafft. Darüber sind wir sehr glücklich. Wir nehmen viel an Erfahrung und vor allem ein sehr gutes Gefühl mit in das nächste Jahr. Vier Podiumsgesamtplätze in der VLN, davon drei in Folge, das sind tolle Erfolge. Ich bin sehr zuversichtlich, dass 2020 unser Jahr wird“, sagte Teamchef Adam Osieka.

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Bereits am Freitag hatte die #2 bei den Test- und Einstellfahrten mit Dominik Baumann am Steuer im Bereich des Motors Feuer gefangen. In der Kürze der Zeit war das Fahrzeug nicht mehr neu aufzubauen. Die Mechaniker von GetSpeed leisteten aber großartiges Teamwork. Der in dieser Saison bei Sprintrennen in der GT Open eingesetzte Mercedes-AMG GT3 wurde bis in die frühen Morgenstunden für den Renneinsatz auf der Nordschleife um- und teils neu aufgebaut. „Die GT Open Saison ist vorbei und wir hatten das Fahrzeug schon teilweise zerlegt“, erklärt Osieka. „Eine starke Leistung, da der Wagen nicht in einem rennbereiten Zustand war und zudem noch einige Anpassungen für das 4-Stunden-Rennen vorzunehmen waren.“ Um 2:30 Uhr war das Auto dennoch endgültig startklar.

Auch im Qualifying hatte GetSpeed die Pechmarie mit an Bord. Fabian Schiller und Dominik Baumann erwischten aufgrund von Code-60-Zonen keine einzige richtig freie Runde. Von Platz sechs (#23) und Rang zwölf (#2) ging es nach dem Start aber fulminant los. Denn nach der ersten Runde lagen der Rooster Rojo J2R Mercedes-AMG GT3 sowie das Schwester-Fahrzeug bereits auf P2 und P3. Insbesondere Philip Ellis hatte dabei mit einem bravourösen Überholmanöver, teilweise sogar über die Wiese, einige Positionen gegenüber der SP9-Konkurrenz gut gemacht. Nur eine Runde später war es vorbei mit der Herrlichkeit. In einer Code-60-Zone traf ein Konkurrent dem GetSpeed-Boliden auf Höhe Metzgesfeld hinten rechts und sorgte für einen irreparablen Schaden und das vorzeitige Aus.

„Ich weiß nicht, ob der andere Fahrer den Code 60 nicht gesehen hat. Vielleicht hat er auch seinen Bremspunkt falsch eingeschätzt. Er ist mir aber auf jeden Fall volles Rohr hinten drauf gefahren. Danach hat sich das Auto nicht mehr richtig angefühlt. Die Getriebe- und die Motortemperatur sind schlagartig angestiegen. In einer Code 60 abgeschossen zu werden, ist sehr ärgerlich. Das gehört aber leider auch zum Motorsport mit dazu“, sagte Philip Ellis. „Das war wirklich schade, ich hatte einen sehr guten Start. Einen Riesendank an das Team, die gestern noch das komplette Auto umgebaut haben, nachdem der andere Wagen ein bisschen abgefackelt war. Dass es jetzt so früh und auf diese Weise endete, ist natürlich doppelt bitter. Das Team hätte etwas anderes verdient gehabt.“

In der #23 war Schiller unterdessen weiter kalt wie eine Hundeschnauze auf der Nordschleife unterwegs. Der 22-Jährige übernahm die Führung in Runde vier und ging als Leader in Runde sieben an die Box zum ersten Pitstop. Auf P1 übergab der Troisdorfer nach 15 Runden an John Shoffner. Auf den Zweitplatzierten im Gesamtklassement hatte der Sieger von VLN7 zu diesem Zeitpunkt rund 32 Sekunden Puffer herausgefahren. „Ich hatte einen guten Rhythmus. Es hat mir viel Spaß gemacht an der Spitze zu fahren. Wenn du auf der Nordschleife einmal im Flow bist, dann ist das Ganze gar nicht mehr so anstrengend. Du bist das Überrunden gewohnt. In meinem ersten Stint war es etwas chaotisch auf der Strecke aufgrund der vielen Code-60-Phasen. Im zweiten Stint konnte ich richtig Gas geben. Letztlich war alles top, auch wenn bei unserem Auto die Ergebnisse nicht ganz so im Vordergrund stehen wie bei der Nummer 2. Dennoch fahren John und Janine hier auf freier Strecke die Runde in 8:15 Minuten, das soll erst mal einer in dem Alter nachmachen“, war Schiller voll des Lobes über seine Teamkollegen.

Shoffner/Hill zeigten in der zweiten Hälfte des Rennens, dass sie in ihrer ersten Saison auf einem GT3-Fahrzeug viel gelernt haben. Das anglo-amerikanische Duo fuhr im dichten Gedränge konstant Zeiten um 8:30 Minuten und schaffte problemlos die Top-Ten-Platzierung sowie Platz zwei in der Pro-Am-Wertung. Dementsprechend froh war die schnellste Frau der VLN: „Das war ein schöner Saisonabschluss bei tollem Wetter. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Performance von allen drei Fahrern auf der Nummer 23. Du musst in der SP9 vorausschauend fahren, aber gleichzeitig auch auf dem Gaspedal bleiben. Wir haben unser Ziel erreicht und sind da vorne in guter Gesellschaft. Das war eine erfolgreiche Saison“, sagte Janine Hill und John Shoffner ergänzte: „Großartiges Wetter und ein großartiger Tag. Alle namhaften Hersteller haben heute um den Sieg gekämpft, wir waren vorne mit dabei. Ein Top-Ten-Platz und nur rund drei Minuten Rückstand auf den Gesamtsieger, das kann sich sehen lassen. Du musst lernen aggressiv zu sein, aber auch die Überholmanöver ordentlich zu planen, sonst verlierst du fünf, sechs Sekunden. In unserem ersten Jahr in der SP9 haben wir uns kontinuierlich verbessern können, wir haben die Lücke zur Konkurrenz Schritt für Schritt verkleinert“, sagte John Shoffner.
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