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24h Spa
26.10.2020

Debüt für JP Motorsport in Spa endet frühzeitig

Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps sind immer etwas ganz besonderes und eines der Highlights im jährlichen Rennsportkalender. So enttäuschte auch die 10. Auflage des Ardennenklassikers nicht, dass erstmals überhaupt in der Geschichte im Herbst ausgetragen wurde und noch dazu an einem Wochenende, an dem die Zeitumstellung auf Winterzeit stattfand. Doch trotz aller Vorfreude war es ein schwieriges Debüt für das neue Team JP Motorsport. Für die vier Fahrer Christian Klien, Mathias Lauda, Jens Liebhauser und Patryk Krupiński sollte das Rennen in ihrem Mercedes-AMG GT3 nur von kurzer Dauer sein. 

Mit knapp sieben Kilometern ist die Strecke von Francorchamps eine der längsten im Rennkalender und selbst im Sommer ist das Wetter dort oft eine Herausforderung. So war es nun im Oktober nicht verwunderlich, dass es kalt und regnerisch war. So auch zum Auftakt des Zeittrainings am Donnerstag. Das in vier 15-minütige Phasen aufgeteilte Qualifying verlief für alle Fahrer ohne größere Probleme und am Ende platzierte man den #111 Mercedes-AMG GT3 auf dem 46. Gesamtrang. 

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Am Samstagnachmittag um 16:00 Uhr rollten 56 GT3-Boliden in die Formationsrunde. Startfahrer Christian Klien hatte einen sehr guten ersten Stint und konnte trotz einiger Probleme mit dem Handling des Autos bis auf den 38. Rang vorfahren. Zu Beginn des Rennens kämpfte das Team mit einer sehr stark abbauenden Hinterachse. Dann stand Patryk Krupiński für seinen ersten Stint in den Startlöchern und schlug sich mit einem schwierig zu fahrenden Fahrzeug in seinem ersten 24-Stundenrennen sehr gut. 

Die Wetterkapriolen begannen nach gut zwei Stunden und es gab immer mal wieder trockene und nasse Phasen im Rennen. Das Rennen stellte sich schon früh als schwierig heraus, da viele Kontrahenten mit den wechselnden Bedingungen zu kämpfen hatten. Bevor Jens Liebhauser´s Stint wurde das Set-up des Mercedes-AMG GT3 etwas verbessert und sowohl der Deutsche als auch anschließend Mathias Lauda absolvierten gute Stints bei Dämmerung und Klien erfüllte dann einen Doppelstint bereits in der Dunkelheit. 

Jens Liebhauser stieg dann für seinen zweiten Stint hinter das Lenkrad des #111 Mercedes-AMG GT3 und kam nach dem Boxenstopp unter einer Full-Course-Yellow zurück auf die Strecke. Die kalten und nassen Verhältnisse machten es schwer, die Reifen auf Temperatur zu halten und auch zwei anschließende Runden hinter dem Safety-Car brachten die Reifen nicht auf die erforderliche Temperatur. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, war Liebhauser auf einer schnellen Runde unterwegs. Doch beim Eingang zur Blanchimont, eine der schnellsten Kurven der gesamten Strecke, verlor er die Kontrolle über den #111 Mercedes-AMG GT3 und landete nach zwei Drehern frontal in der Bande – das frühe und enttäuschende Aus für das neugegründete Team, das wertvolle Informationen und Kilometer sammeln wollte. 

Nun heißt es nach vorne blicken, denn kommendes Wochenende findet das Saisonfinale der International GT Open in Barcelona statt, bei dem JP Motorsport sich im Debütjahr die Meisterschaft der PRO-AM Kategorie sichern kann. 


Fahrerstimmen

Christian Klien: „Mein Start war sehr gut und wir konnten im ersten Stint bis auf den 38. Platz vorfahren. Anfangs war das Auto sehr gut zu fahren aber unser Reifenverschleif war sehr hoch, besonders auf der Hinterachse war das Auto nach der Hälfte meines Stints schwer zu fahren. Auch für Patryk war es schwierig und er hatte mit dem Auto zu kämpfen. Wir sind dann auf der Hinterachse mit dem Set-up etwas weicher gegangen und danach war das Auto wirklich gut zu fahren. In meinem Doppelstint konnte ich sehr gute Zeiten fahren, die ähnlich waren wie die im vorderen Drittel des Feldes. Für uns war die Devise für das Rennen ganz klar einfach durchfahren, keine Fehler zu machen und einfach abzuwarten wie sich die 24 Stunden entwickeln. Wie man gesehen hat, war es ein schwieriges Rennen mit vielen Unfällen und Ausfällen. Von daher war es unser Ziel einfach durchzufahren, doch leider haben wir das nicht geschafft. Jens hatte einen ziemlich heftigen Einschlag in Blanchimont. Natürlich ist das frühe Ende sehr enttäuschend für das ganze Team, da wir als noch junges Rennteam viel lernen und Kilometer sammeln wollten. Aber das ist Motorsport und das gibt es leider auch. Jetzt blicken wir nach vorne und hoffen auf ein erfolgreiches Wochenende beim Saisonfinale der GT Open in Barcelona nächste Woche.“

Mathias Lauda: „Das war ein wirklich hartes Rennen. Das Wetter war sehr extrem und es war sehr leicht, daß einem ein Fehler passiert. Als neues Team ist immer das erste Ziel anzukommen und die schwarz-weiß-karierte Flagge zu sehen und somit die Erfahrung mit nach Hause nehmen zu können. Leider haben wir das Ziel nicht erreicht. Ich danke JP Motorsport und dem ganzen Team für die harte Arbeit an diesem schwierigen Wochenende.“

Jens Liebhauser: „Ich bin im fünften Stint auf die Strecke gekommen als eine Full-Course-Yellow war. Bei den wechselnden Bedingungen war es schwierig, die neuen Reifen auf Temperatur zu halten. Auch hinter dem Safety Car konnte ich die Reifen nicht genug auf Temperatur bekommen. Ich habe dann angefangen zu pushen und war immer am Limit, eigentlich dachte ich, dass der Reifen da ist, aber dann ist mir bei 240 km/h bei der Einfahrt in die Blanchimont das Heck ausgebrochen. Ich habe mich dann zweimal gedreht und bin vorne in die Bande eingeschlagen. Das war das Rennaus und es ist blöd gelaufen. 24 Stunden sind lang und es kann viel passieren, wie man sieht hatten andere auch Pech. Gerade wenn man so einen riesigen Aufwand betreibt und dann setzt man als Fahrer das Auto in die Leitplanken, dann fühlt man sich sehr schlecht gegenüber seinen Fahrerkollegen und dem ganzen Team.“

Patryk Krupiński: „Das Rennen lief am Anfang nicht so gut, da wir kein gutes Set-up für das Auto hatten. Nichtsdestotrotz ist es uns gelungen, einen guten Kompromiss zu finden und das Auto ist dann mit einer guten Pace besser gefahren. Ich für meinen Stint habe versucht das bestmögliche herauszuholen. Danach kamen immer wieder wechselnde Streckenverhältnisse, was für uns als Team eine sehr gute Lernphase war. Trotz allem war das Rennen für uns nach sechs Stunden vorbei, da unser Amateurfahrer das Auto verlor. Ich bin mit der Leistung des Teams und mit sowohl der Performance des Autos als auch meiner eigenen zufrieden, aber wir sind einfach definitiv zu früh ausgeschieden.“
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