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24h Spa
27.10.2020

Ziel erreicht: HTP WINWARD in Spa auf dem Podest

Das Team HTP WINWARD Motorsport hat bei den traditionsreichen 24 Stunden von Spa-Francorchamps sein Ziel erreicht und das wohl anspruchvollste GT3-Rennen der Welt auf dem Podest in der „Silver Cup“-Wertung beendet. Nach 517 harten Runden auf der 7,004 Kilometer langen Berg- und Talbahn in den belgischen Ardennen brachten Philip Ellis (28, Zug/CH), Indy Dontje (28, Alkmaar/NL) und Russell Ward (31, Seabrook/USA) ihren Mercedes-AMG GT3 auf dem 21. Gesamtrang ins Ziel. Damit belegte das Trio im Silver Cup, bei dem in einem Fahrzeug nur Piloten mit einer FIA-Fahrereinstufung von höchstens Silber startberechtigt sind, die zweite Position.

Wie kaum anders zu erwarten, verliefen die 24 Stunden auf dem belgischen Grand-Prix-Kurs, die sowohl zur GT World Challenge Europe als auch zur Intercontinental GT Challenge zählten, überaus turbulent, wozu auch das Oktober- und Ardennen-typische Wetter einen gehörigen Teil beitrug. Vom 20. Startplatz ins Rennen gegangen, fiel der zu diesem Zeitpunkt von Ellis gesteuerte Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 84 schon zu Beginn der zweiten Runde nach dem Rammstoß eines Konkurrenten und dem folgenden Dreher auf Position 49 zurück.

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Trotz der enorm hohen Leistungsdichte im Feld der 56 großteils exzellent besetzten GT3-Boliden gelang es dem Team HTP WINWARD Motorsport, dank guter Strategie und konstant schneller Rundenzeiten der Fahrer, den Kontakt zu den Top-20 wieder herzustellen. Die Reifenwahl sollte sich in den nächsten Stunden bei stetig wechselnden Witterungsverhältnissen als große Herausforderung erweisen. Und weil die deutsch-texanische Truppe hier einmal bewusst die Karte „Sicherheit“ spielte und sich dabei einen zusätzlichen Boxenstopp einhandelte, der wegen der extrem langen Boxengasse in Spa enorm viel Zeit kostet, gingen die gewonnenen Positionen leider rasch wieder verloren.

In der jahreszeitlich bedingt sehr langen Nacht drehten insbesondere Dontje und Ellis mit starken Doppelstints bei phasenweise prekären Witterungsbedingungen richtig auf und hatten sich bis zum Morgen wieder auf Platz 23 nach vorne gearbeitet. Ein kleiner Ausrutscher von Ward rund vier Stunden vor Schluss kostete zwar die Chance auf eine Schlussoffensive, hatte gottlob aber keine gravierenden Auswirkungen, sodass der zweite Platz im Silver Cup nicht mehr in Gefahr geriet.

„Die Nacht war wirklich sehr, sehr lang“, schilderte Dontje. „Das wechselhafte Wetter hat es noch kniffliger gemacht – vor allem die Reifenstrategie. Irgendwann war nur noch die Ideallinie trocken, daneben hatte man echt zu kämpfen, um die Kontrolle zu behalten. Bis auf ein paar kleinere Probleme lief das Auto prima, sodass wir unser Ziel, das Podium im Silver Cup, erreicht haben. Damit können wir zufrieden sein.“

„Der erste Stint war der schwierigste meines Lebens“, gestand Ward. „Nachdem ich im Training kaum gefahren war, haben wir uns entschieden, mich angesichts der feuchten Piste mit Regenreifen rauszuschicken – im Wissen, dass wir so eventuell nach ein paar Runden wieder reinkommen müssen. So war es dann auch. Mit der Zeit konnte ich meine Pace steigern und war am Ende auch ganz zufrieden. Aber eines kann ich sagen: Das Niveau hier in Europa ist unglaublich hoch!“

„Durchwachsenes Wochenende mit versöhnlichem Ende“, fasste Ellis zusammen. „Nachdem wir am Donnerstag nur wenig zum Fahren kamen und im Qualifying quasi ins kalte Wasser geworfen wurden, ging Startpatz 20 in Ordnung. Ich kam nach dem Start super durch, als mich der Porsche im Heck getroffen und umgedreht hat. Danach mussten wir uns wieder mühsam nach vorne kämpfen. Nachts konnten wir super aufholen und wollten morgens nochmal einen Angriff starten, doch dann wurde leider der Frontsplitter beschädigt. Danach sind Indy und ich nur noch ins Ziel gerollt. Wir haben das Beste draus gemacht – auch wenn sicher mehr drin gewesen wäre.“

Teamchef Christian Hohenadel bezeichnete die Hatz zweimal rund um die Uhr als „sehr intensiv. Nach viel Pech in der Anfangsphase waren wir direkt in Rücklage und mussten versuchen, die Lücke nach vorne bestmöglich zu schließen. Das ist uns auch gut gelungen, wir konnten zwei Runden zu den späteren Silver-Cup-Siegern aufholen und so den Podestplatz sichern, den wir uns vorgenommen hatten. Dickes Lob an die gesamte Mannschaft, die nicht eine Sekunde lang den Kopf in den Sand gesteckt, sondern bis ins Ziel weitergekämpft hat!“