„Ein mega Rennen und ein mega Wochenende“, freute sich Sieger Kelvin van der Linde. „Hockenheim wird langsam wirklich zu einer meiner Lieblingsstrecken. In den vergangenen drei Jahren habe ich jetzt hier jeweils am Sonntag den Sieg eingefahren – einmal mit meinem Bruder Sheldon und nun zweimal mit Patric.“
Das Sonntagsrennen in Hockenheim begann turbulent. Pole-Setter Steijn Schothorst (25/NL, GRT Grasser Racing Team) verteidigte zwar in den ersten Kurven die Führung, fiel jedoch im weiteren Verlauf der Startrunde auf Platz fünf zurück. Spitzenreiter war stattdessen Kelvin van der Linde, der von Startplatz sechs kommend bereits in der Parabolika-Kurve auf Rang drei lag. Vor der Spitzkehre zog der Südafrikaner aus dem Windschatten auch an Markenkollege Mirko Bortolotti und Schothorst vorbei auf Rang eins. Auch Audi-Pilot Haase – von Startplatz vier kommend – zog noch an ihnen vorbei auf Rang zwei. Danach beruhigte sich das Geschehen auf den Spitzenpositionen. Van der Linde fuhr einen kleinen Vorsprung auf Haase und Bortolotti heraus und übergab schließlich beim Pflichtboxenstopp an Partner Patric Niederhauser. Der Schweizer kontrollierte danach das Rennen und vergrößerte den Abstand nach hinten zwischenzeitlich auf mehr als fünf Sekunden. Im Ziel betrug das Zeitpolster 4,3 Sekunden. Van der Linde und Niederhauser sicherten sich damit ihren ersten Saisonsieg und übernahmen mit 88 Punkten auch die Führung in der Gesamtwertung.
Dahinter kamen die Audi-Markenkollegen Max Hofer und Christopher Haase als Zweite ins Ziel, Rang drei ging an Rolf Ineichen (42/CH) und Mirko Bortolotti (30/I, beide Team WRT). Für beide war es das erste Podium der Saison, für Ineichen zudem der dritte Sieg in der Pirelli-Trophy-Wertung in diesem Jahr.
Mit Platz vier holten Indy Dontje (27/NL) und Maximilian Götz (34/Uffenheim, beide Mann-Filter-Team HTP-Winward) im Mercedes-AMG GT3 Evo ihr bisher bestes Saisonergebnis. Das Duo kämpfte sich in der zweiten Rennhälfte noch an den Pole-Settern Tim Zimmermann (24/Langenargen) und Steijn Schothorst (25/NL, beide GRT Grasser Racing Team) vorbei, die sich am Ende mit Platz fünf begnügen mussten. Für Zimmermann reichte es dennoch wie am Vortag zum Sieg in der Pirelli-Junior-Wertung.
Robert Renauer (35/Vierkirchen) und Sven Müller (28/Bingen am Rhein, beide Precote Herberth Motorsport) wurden mit ihrem Porsche 911 GT3 R Sechste, die Mercedes-AMG-Fahrer Philip Ellis (27/GB) und Raffaele Marciello (25/I, beide Knaus-Team HTP-Winward) kamen als Siebte vor den Lamborghini-Werksfahrern Franck Perera (36/F) und Albert Costa Balboa (30/E, beide GRT Grasser Racing Team) ins Ziel. Die Top 10 vervollständigten als Neunte Maro Engel (35/Monte Carlo) und Luca Stolz (25/Brachbach, beide Toksport WRT) in einem weiteren Mercedes-AMG sowie Kim-Luis Schramm (23/Meuspath) und Christopher Mies (31/Heiligenhaus) im zweiten Audi R8 LMS von Montaplast by Land Motorsport.
Stimmen der Sieger
Kelvin van der Linde (Rutronik Racing, Audi R8 LMS): „Heute haben uns sicherlich eine gute erste Runde und ein tolles Auto geholfen. Grundsätzlich sind wir als Team sehr gut aufgestellt. Wir wissen, was wir hinsichtlich unserer Pace brauchen und vor allem, was wir dafür tun müssen. Außerdem schaffen wir es, von Rennen zu Rennen sehr konstant unterwegs zu sein. Erst das macht die Tabellenführung, die wir nun innehaben, möglich. Wir sind hier mit knapp 30 Punkten Rückstand angereist, daher habe ich nicht damit gerechnet, dass wir als Führende des Gesamtklassements weiter zum nächsten Lauf auf dem Sachsenring reisen werden.“ Patric Niederhauser (Rutronik Racing, Audi R8 LMS): „Mit den Plätzen eins und zwei hatten wir ein unglaubliches Wochenende. Natürlich war es unser Ziel, in der Meisterschaft Boden gutzumachen. Dass wir jetzt führen, übertrifft unsere Erwartungen allerdings deutlich. Kelvin hat mit dem Start und der ersten Runde bereits den Grundstein für den Sieg gelegt. Für mich war es dann wichtig, einen sauberen Fahrerwechsel hinzulegen und hier keine Zeit zu verlieren. Direkt nach dem Boxenstopp habe ich sehr gepusht, das Auto lag sehr gut auf der Strecke, sodass wir uns einen Vorsprung erarbeiten konnten, den es dann zu verwalten galt.“