Mit einer Mischung aus routinierten Pilotinnen und Piloten wie Gabriele Piana, Claudia Hürtgen oder Christer Jöns und jungen Nachwuchstalenten wie Hugo Sasse, Julien Apotheloz oder dem AVIA Sorg Rennsport Youngster Jan Marschalkowski besetzt, bietet die ADAC GT4 Germany immer enge und spannende Rennen.
ADAC GT4 Germany – Rennen 3
Unter strahlend blauem Himmel und bei angenehmen Temperaturen ging es am Morgen in die 20 Minuten Zeittraining auf der traditionsreichen 4,574 km langen Rennstrecke in Nordbaden. 22 Rennfahrzeuge von sieben Herstellern, allesamt nach dem GT4 Reglement abgestimmt, gingen auf eine enge Zeitenjagd, bei der die neunte Startposition für den BMW M4 GT4 am Ende auf dem Tableau stand.Startfahrer Marschalkowski wurde beim turbulenten Start zwar um einige Positionen zurückgeworfen, ging jedoch sofort in den Angriffsmodus und machte in seinem Stint rasch wieder Plätze gut, stand nach 15 Minuten bereits auf Platz sieben und wenig später auf Platz sechs.
Im Boxenstoppfenster übergab Marschalkowski als zweiter nach 32 Minuten den AVIA racing Boliden an Hendrik Still. Von der fünften Position aus nahm der Routinier seinen Stint auf und machte trotz bereits abbauender Reifen den Abstand zur Spitze wieder kleiner, wobei Claudia Hürtgen ihm dicht auf den Fersen hing. Zwanzig Minuten vor Schluss ging Still dann auf den vierten Platz vor, den er bis zur Zieldurchfahrt verteidigte. Auch wenn das Duo knapp das Podium verpasste war damit der erste Sieg für Jan Marschalkowski in der Juniorwertung sicher und brachte ihn in der Meisterschaftstabelle auf den ersten Platz.
„Das Ergebnis ist unfassbar und ich freue mich so sehr! Nach den Schwierigkeiten im Qualifying und auch den Positionsverlusten nach dem Start habe ich mich hart zurückgekämpft. Hendrik hat in seinem Stint auch einen wahnsinnig guten Job gemacht und ging eine tolle Pace. Für das tolle Resultat kann ich mich nur bei ihm und dem Team AVIA Sorg Rennsport bedanken“, schildert Jan Marschalkowski seine Emotionen.
Hendrik Still zeigt sich ebenso erfreut: „Nach dem mühsamen Qualifying waren die Gesichter doch erst recht lang, irgendwo fehlte uns die Speed. Allerdings war es auch sehr eng, so lagen Platz 9 bis 15 im Zehntelsekundenbereich zusammen. Hier ist noch Nacharbeit gefragt. Jan hat sich eindrucksvoll im Feld behauptet und mir das Auto auf einem tollen Platz übergeben. Ich musste dann das Rennen, besonders die abbauenden Reifen nur noch verwalten, was mir zum Glück gelang. Ich bin sehr zufrieden, denn wir haben uns wacker durchgekämpft. Für Jan freue ich mich natürlich besonders. Auch das Team war wieder super eingespielt, vielen Dank dafür.“
ADAC GT4 Germany – Rennen 4
Auch am Sonntag herrschten wieder perfekte Bedingungen am Hockenheimring. Wolkenloser Himmel und Temperaturen über 20°C über den ganzen Tag. Das Zeittraining verlief jedoch nicht zufriedenstellend, so stand der BMW M4 GT4 #4 ganz am Ende der Startaufstellung. Doch hiervon ließ sich Startfahrer Still nicht entmutigen und er begann sich Stück für Stück nach vorne zu arbeiten. Hierbei profitierte von einigen Zwischenfällen in der Startphase was ihn nach bereits fünf Minuten um sieben Plätze nach vorne brachte. Zehn Minuten später war Still auf Kurs in die Top-Ten. Im Renngetümmel hatte er dann Kontakt mit einem Gegner, die Rennleitung bestrafte ihn daraufhin mit einer Durchfahrtsstrafe, die ihn wieder auf Platz 19 zurückfallen ließ.Zur Rennhälfte übergab er dann das Auto an Jan Marschalkowski, der sich nun ebenso von hinten im Feld mit überzeugender Rennspeed Position um Position wieder erkämpfte. Nach einer viertel Stunde kam er bereits auf dem zehnten Platz an, den er bis zur Zielflagge erfolgreich und fehlerfrei verteidigte.
Hendrik Still: „Es ist mir im Nachhinein nicht zu erklären, wie es heute zum letzten Startplatz kam, sowas darf mir nicht passieren. Die Geschwindigkeit im Rennen ist definitiv da, das zeigten beide Rennen. Leider bekam ich eine Durchfahrtsstrafe nach einem leichten Kontakt – somit war wieder Aufholen angesagt. Für das Qualifying müssen wir noch viel arbeiten, denn mit einer besseren Position sind wir bei der Musik an der Spitze dabei und könnten uns aus den Kämpfen im Mittelfeld raushalten. Der zehnte Platz geht am Ende in Ordnung.“
„Das Qualifying war wirklich verkorkst, von ganz hinten zu starten ist natürlich nie toll“, sagte Jan Marschalkowski am Sonntagnachmittag. Er führt aus: „Schlussendlich ist Zehnter in der Gesamtwertung und Platz fünf in der Juniorenwertung noch ein recht gutes Ergebnis. Wir schauen wie es nach den Analysen nächstes Mal weitergeht.“
Teamchef Benjamin Sorg zieht Resümee: „Schon am Nürburgring war das Qualifying unsere Schwachstelle, auch hier in Hockenheim müssen wir feststellen, dass da noch einiges an Nacharbeit zu tun ist. Im Rennen konnten wir hingegen eine wirklich tolle Speed zeigen und schnupperten am Samstag schon am Podium. Rang Vier und den Sieg bei den Junioren ist ein tolles Ergebnis nach der Aufholjagd und beweist das Potential der Fahrer und des Teams. Das Sonntagsrennen war turbulent und nervenaufreibend. Von 22 auf 11, wieder zurück, um dann nach einer Stunde auf Rang Zehn zu beenden, das war spannend. Bis zu den Rennen auf dem Sachsenring müssen wir nun unsere Hausaufgaben für ,die eine schnelle Runde‘ machen, dann sind Spitzenplätze möglich.“
Rennen fünf und sechs der ADAC GT4 Germany werden vom 2. bis 4. Oktober 2020 auf der 3,645 km langen Strecke des Sachsenring wieder im Rahmen des ADAC GT Masters ausgetragen. Zuvor steht für AVIA Sorg Rennsport das ADAC TOTAL 24h Rennen auf dem Nürburgring vom 24. bis 27. September 2020 auf dem Kalender.