Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
DTM
16.09.2020

DTM mit Sprint-Kurs, verkürztem Punkterückstand und Zuschauern auf dem Nürburgring

Rushhour auf dem Nürburgring: Auf die nur 3,6 Kilometer lange Sprintstrecke konzentriert sich am Wochenende (18. bis 20. September) das Renngeschehen beim sechsten Saisonlauf der DTM. Es wird also eng für die Rennfahrer mit ihren 640 PS starken Tourenwagen von Audi und BMW. Und eng wird es auch zunehmend in der Meisterschaft. Denn mit seinem zweiten Saisonsieg am vergangenen Sonntag auf dem Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings hat der Niederländer Robin Frijns den Rückstand auf Tabellenführer Nico Müller aus der Schweiz verkürzt, und Titelverteidiger René Rast (GER) mischt im Dreikampf um die heißbegehrte Champions-Trophäe ebenfalls noch mit.

Es ist also angerichtet für ein heißes DTM-Wochenende mit viel Sonne und Temperaturen jenseits der 20 Grad in der Eifel, zu dem erneut Zuschauer zugelassen sind. Zum Preis von 49 Euro sind die nur stark limitiert verfügbaren Tribünentickets ausschließlich bis Sonntag, 12:00 Uhr, online über den DTM-Ticketshop (tickets.dtm.com) oder die DTM-Tickethotline (+49 1806 386 386) erhältlich.


Stresstest: Drei Rennwochenende in 16 Tagen

Die DTM rauscht derzeit mit Vollgas durch den Terminkalender. Nach Assen in den Niederlanden und der erfolgreichen Rückkehr auf den Grand-Prix-Kurs des Nürburgrings ist der sechste Saisonlauf auf der Sprint-Variante in der Eifel das dritte Rennwochenende innerhalb von nur 16 Tagen. Vor allem für die Teams, die nur wenig Zeit zur Vorbereitung der Tourenwagen haben und das Nürburgring-Fahrerlager unter der Woche zur großen Rennwerkstatt umfunktioniert haben, bedeutet diese Terminhatz einen echten Stresstest. Viele Fahrer nutzen die Zeit, um entweder flotte Runden über die legendäre Nordschleife zu drehen oder sich mit ausgedehnten Radtouren durch die herrliche Landschaft der Eifel fit zu halten.


46 Punkte trennen Müller, Frijns und Rast – 56 Zähler gibt es am Nürburgring

Müller, Frijns oder doch wieder Rast? Das ist die entscheidende Frage im prestigeträchtigen Titelkampf. Der Vorsprung des nach seinen drei Siegen zu Saisonbeginn souverän führenden Nico Müller ist geschrumpft. 205 Zähler hat er nach vier Siegen auf seinem Punktekonto, Frijns ist mit 176 Punkten bis auf 29 Zähler an seinen Schweizer Teamkollegen aus dem Audi Sport Team Abt Sportsline herangerückt. Der zweimalige Champion Rast (159) aus dem Audi Sport Team Rosberg liegt 17 Punkte hinter Frijns und 46 Zähler hinter Müller. Allein am Nürburgring sind maximal 56 Punkte für zwei Siege und zwei Pole-Positions zu holen. Der Titelkampf ist bei noch acht ausstehenden Rennen – mit maximal 224 zu vergebenden Punkten – noch völlig offen. Die nächsten Verfolger sind Loïc Duval (FRA, 85) und Mike Rockenfeller (GER, 79) aus dem am Nürburgring ansässigen Audi Sport Team Phoenix. Als bester BMW-Fahrer rangiert Assen-Sieger Sheldon van der Linde (RSA) mit 72 Zählern an sechster Tabellenposition.


Erfolgreich auf dem Sprintkurs: Titelverteidiger Rast mit Rundenrekord

Die Jagd nach wertvollen Punkten steigt am Samstag und Sonntag (jeweils ab13:00 Uhr live in SAT.1 sowie über die Streaming-Plattform DTM Grid) wieder einmal auf der Sprintstrecke. 3.629 Meter misst diese kurze Streckenversion des variantenreichen Nürburgrings. Dreimal hat René Rast bereits auf der Sprintstrecke gewonnen, die auch als Nürburg-Schleife bekannt ist – mehr als jeder andere im aktuellen DTM-Fahrerfeld. Der 33-Jährige hält mit 1:21,358 Minuten auch den offiziellen Rundenrekord, gefahren am 14. September 2019. Damals gewann Rast am Samstag vor dem BMW-Duo Bruno Spengler (CDN) und Marco Wittmann (GER), am Sonntag gelang Audi ein Dreifach-Sieg durch Jamie Green (GBR), Frijns und Rast. Audi hat bisher bereits 15 DTM-Siege auf der Sprintstrecke erzielt.


Acht Rennen: DTM, DTM Trophy und Leckerbissen aus vergangenen DTM-Tagen

Für Motorsport-Action pur sorgt am Wochenende zuallererst die DTM mit ihren atemberaubenden Tourenwagen, deren Sound unter die Haut geht. Auch die neu eingeführte DTM Trophy hat sich bereits in die Herzen der Fans gefahren. Die jungen und ambitionierten Piloten der seriennahen GT-Sportwagen von sechs Herstellern liefern packende Positionskämpfe und damit beste Unterhaltung. Zwei weitere Rennserien bescheren den Zuschauern zusätzliche Höhepunkte. Die Tourenwagen-Classics (TWC) lassen mit legendären Tourenwagen vor allem aus früheren DTM-Zeiten, von Alfa Romeo, Audi, Ford, BMW, Mercedes bis Opel, ebenso nostalgische Erinnerungen aufkommen wie die Tourenwagen-Legenden (TWL). Am Volant dieser Tourenwagen-Schätze zeigen zahlreiche Altstars wie Harald Grohs, Roland Asch, Kris Nissen, Klaus Ludwig und Kurt Thiim, dass sie die Lust auf Vollgas nicht verloren haben.


Nur eine Woche später: Neun DTM-Piloten beim 24h-Klassiker in der „Grünen Hölle“

Für die meisten DTM-Piloten sind zwei Wochenenden in der schönen Eifel offenbar noch nicht genug. Denn nur eine Woche später steigt das traditionelle 24-Stunden-Rennen auf der legendären Nordschleife. Mit Robin Frijns, Jamie Green, Nico Müller, René Rast und Mike Rockenfeller schickt Audi bis auf Loïc Duval alle DTM-Werksfahrer in die „Grüne Hölle“, dazu auch das Audi Sport Team Phoenix. BMW ist mit den vier DTM-Fahrern Lucas Auer, Philipp Eng, Marco Wittmann und Sheldon van der Linde beim 24h-Klassiker am Start.


Stimmen – Vorschau, Lausitzring Grand Prix

Marcel Mohaupt, Managing Director ITR GmbH: „Die Meisterschaft spitzt sich allmählich zu. Es ist wunderbar, dass Zuschauer diese Spannung live vor Ort auf den Tribünen miterleben dürfen. Schon am vergangenen Wochenende sorgte die Fahrerparade direkt vor den Zuschauern auf beiden Seiten für ein Gefühl, das unter die Haut ging. Der Nürburgring ist in der DNA der DTM fest verankert. Dabei gilt der Sprintkurs beinahe als Garant für packenden Tourenwagen-Rennsport, der die Fans auf den Tribünen genauso fasziniert wie die Zuschauer vor den TV-Bildschirmen.“

Anzeige
Mike Rockenfeller, Audi Sport Team Phoenix: „Ich denke, das Kräfteverhältnis wird sehr ähnlich wie am vergangenen Wochenende. Da wird sich nicht viel ändern. Die Passagen, die für das Überholen entscheidend sind, sind immer noch dabei, sind Bestandteil der Sprintstrecke. Diesen Sprintkurs fahren wir bereits seit vielen, vielen Jahren. Für mich ist es das 14. Jahr in der DTM. Ich kenne diesen Kurs also ziemlich gut. Und ich freue mich, dass wir auf meiner Heimstrecke wie schon am vergangenen Wochenende wieder vor Zuschauern fahren.“

Marco Wittmann, BMW Team RMG: „Für uns geht es am Nürburgring direkt weiter, dieses Mal auf der kurzen Variante. Als Rennfahrer freut man sich, wenn es so Schlag auf Schlag geht. Der lange Grand-Prix-Kurs hat mir extrem gut gefallen, es hat richtig Spaß gemacht, auch mal auf der langen Version zu fahren. Jetzt geht es zurück zum Altbekannten, auf die Kurzanbindung. Dort waren wir in der Vergangenheit als BMW Team RMG immer sehr stark. Wir wissen, dass die aktuelle Saison für uns nicht einfach ist und Audi sehr stark ist. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen, arbeiten weiter und versuchen, die Details am Auto zu finden, um den Abstand zu verringern. Deshalb hoffen wir auf ein weiteres gutes Wochenende. Und natürlich freue ich mich schon riesig darauf, wieder Fans auf der Tribüne zu sehen. Das war wirklich cool, gerade bei der Startaufstellung. Zu sehen, wie die Fans klatschen und sich freuen, dabei zu sein, das gibt einem sehr viel zusätzliche Motivation, auch wenn es insofern Beschränkungen gibt, dass keine Fans ins Fahrerlager kommen können. Doch es ist ein erster Schritt, der definitiv gut tut.“

Harrison Newey, WRT Team Audi Sport: „Das vergangene Wochenende war für das WRT Team Audi Sport nicht einfach. Wir haben super hart gearbeitet, alles analysiert. Vieles von dem, was wir am vergangenen Wochenende gelernt haben, kann auf das nächste Wochenende auf dem Nürburgring übertragen werden. Ich persönlich habe viel über die Strecke gelernt, also hoffe ich zum zweiten Mal, dass wir eine gute Pace haben und einige Schritte nach vorn machen.“