DTM
08.10.2020
Müller, Frijns oder Rast – der Kampf um den DTM-Fahrertitel
Mit Tabellenführer Nico Müller (242 Punkte), seinem Teamkollegen Robin Frijns (224 Punkte) und Titelverteidiger René Rast (195 Punkte) kämpfen drei Audi-Piloten um den prestigeträchtigen Titel. Rein rechnerisch haben noch vier weitere Fahrer Chancen, doch schon nach dem ersten der vier Rennen in Zolder am Samstag könnte sich der Titelkampf auf die drei alles überragenden Fahrer der Saison reduzieren.
„Man hat am Nürburgring gesehen, wie schnell man Punkte einbüßen kann“, sagt Nico Müller, der in der Eifel zwei der vier Rennen gewann, wegen eines Sensorproblems und einer Kollision aber auch zweimal „nur“ Fünfter wurde.
Dass mit Robin Frijns sein derzeit härtester Rivale im Titelkampf der eigene Teamkollege im Audi Sport Team Abt Sportsline ist, stört den Schweizer nicht – ganz im Gegenteil: „Robin und ich sind befreundet und bekommen diese spezielle Situation bisher gut hin. Ich glaube, dass wir so eng zusammenarbeiten macht uns im Vergleich zu den anderen Teams gerade so stark.“
„Es gibt noch drei Wochenenden, sechs Rennen und viele Punkte, da kann noch alles passieren“, sagt Robin Frijns. „Wir müssen weiter hart arbeiten und schauen, wo wir nach dem zweiten Zolder-Wochenende stehen. Dann heißt es ‚all in!' beim Finale in Hockenheim.“
René Rast vom Audi Sport Team Rosberg hat bereits 47 Punkte Rückstand auf Nico Müller und 29 auf Robin Frijns. „Der Abstand ist bei den letzten Rennen leider relativ konstant geblieben, wir kommen einfach nicht näher“, sagt der zweimalige DTM-Champion. „Wir haben nur noch drei Wochenenden, und es muss schon viel passieren, um Nico und Robin noch einzuholen. Aber natürlich geben wir nicht auf.“
Die Strecke in Zolder mögen alle drei Titelkandidaten. „Im vergangenen Jahr war Zolder neu für mich“, sagt Nico Müller. „Die Strecke ist aufregend, ‚oldschool' – eine echte Herausforderung und mit unseren DTM-Autos echt spektakulär. Es gibt in diesem Jahr einen neuen Asphalt, vermutlich also noch mehr Grip. Das heißt für uns noch mehr Spaß im Auto.“
Für Robin Frijns ist Zolder ein Heimspiel. „Ich lebe nur 30 Minuten entfernt und kenne die Strecke sehr gut“, sagt der Niederländer. „Zolder ist eine kleine Nordschleife, die keine Fehler verzeiht – das mag ich. Im Qualifying muss eine gute Runde gelingen, denn das Überholen ist in Zolder extrem schwierig. Ich war dort schon letztes Jahr schnell – und mit meiner Qualifying-Pace in diesem Jahr rechne ich mir gute Chancen aus.“
Frijns holte sich 2020 schon fünfmal die Pole-Position und startete als einziger Fahrer im Feld bei allen zwölf Rennen von einem der besten drei Startplätze. 26 Punkte sammelte Frijns in dieser Saison allein im Qualifying, 21 Müller, 17 Rast.
Auch der Titelverteidiger hat gute Erinnerungen an Zolder. „Ich habe dort im vergangenen Jahr das Sonntagsrennen gewonnen“, sagt Rast. „Die Strecke ist ziemlich cool. Sie liegt mitten in der Natur. Es gibt kaum Auslaufzonen. Ich stimme Robin zu: Das ist wie eine kleine Nordschleife.“
Für Loïc Duval, Mike Rockenfeller und Jamie Green verläuft die Saison bisher eher durchwachsen. In Zolder wollen aber alle auf Punktejagd gehen. „Mir haben die Strecke und die Atmosphäre schon im vergangenen Jahr gut gefallen“, sagt Duval. „Vor allem im zweiten Rennen am Sonntag war das Racing richtig gut“, erinnert sich Rockenfeller. „Ich habe ich mir in Zolder am Sonntag mit einem spektakulären Manöver in der letzten Runde noch Platz drei geholt“, sagt Green.
„Ich hoffe, dass wir in Zolder auch dieses Mal wieder faszinierenden Rennsport sehen werden“, sagt Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Im vergangenen Jahr war BMW dort stark. Nachdem uns die Titel in der Hersteller- und der Teamwertung nicht mehr zu nehmen sind, geht es jetzt darum, auch den Fahrertitel sicherzustellen. Das wäre ein perfekter Abschluss für die Class-1-Ära der DTM, die von Audi ganz massiv geprägt wurde.“
22 von 30 DTM-Rennen hat Audi mit dem aktuellen RS 5 DTM seit 2019 gewonnen, 69 von 90 möglichen Podien erzielt, 24 von 30 Pole-Positions (zuletzt 19 in Folge), 76 von 90 Top-Drei-Platzierungen im Qualifying und 23 von 30 schnellsten Rennrunden. Einen großen Anteil an dieser eindrucksvollen Bilanz hat der für 2019 neu entwickelte Zweiliter-Vierzylinder-TFSI-Motor, dessen spezifischer Verbrauch im Drehzahlbereich unter Volllast gegenüber dem alten V8-Motor um rund zehn Prozent verbessert wurde. Die im Motorsport erfolgreiche TFSI-Technologie sorgt bei Audi auch in vielen Serienmodellen für weniger Kraftstoffverbrauch und damit geringeren CO2-Ausstoß.