Der Sonntag begann für die BMW Teams mit einer erfolgreichen Qualifikation. Auf abtrocknender Strecke fuhr Glock die schnellste Zeit und sicherte sich damit die Pole-Position. Van der Linde komplettierte die erste Startreihe für das Sonntagsrennen als Zweiter, und machte somit das beste Qualifyingergebnis von BMW in dieser Saison perfekt.
Das Rennen selbst verlief jedoch vom Start weg dramatisch. Glock drehte sich nach einer Berührung in den ersten Kurven ins Kiesbett und musste sich am Ende des Feldes einreihen. Der Rennverlauf änderte sich dann vollkommen, als auf einen Unfall von Robin Frijns (NED / Audi) eine Safety-Car-Phase folgte. Davon profitierten jene Fahrer, die ihren Pflichtboxenstopp bereits absolviert hatten und nun Positionen gutmachen konnten. Dazu gehörten Auer und Glock: Auer war nun auf Podiumskurs und sah die Zielflagge als Dritter, gefolgt von Glock auf Rang vier.
Während der Safety-Car-Phase hatte van der Linde das Feld angeführt, er musste jedoch noch zu seinem Pflichtstopp an die Box. Gleiches galt für Wittmann, der nach der Safety-Car-Phase ebenfalls über mehrere Runden in Führung lag. Am Ende belegte Wittmann Platz acht, van der Linde wurde Zehnter. Für Jonathan Aberdein (RSA / CATL BMW M4 DTM) und Philipp Eng (AUT / ZF BMW M4 DTM) standen die Positionen elf und 14 zu Buche.
Die achte Saisonveranstaltung mit den Rennen Nummer 15 und 16 wird bereits am kommenden Wochenende, ebenfalls in Zolder, ausgetragen.
Reaktionen auf das 14. DTM-Rennen 2020 in Zolder
Jens Marquardt (BMW Group Motorsport Direktor): „Das zweite Rennen in Zolder an diesem Wochenende war ein echtes Wechselbad der Gefühle. Wir hatten ein tolles Qualifying. Gratulation an Timo Glock und Sheldon van der Linde zur ersten BMW Frontreihe in dieser Saison. Am Start hat es dann leider nicht reibungslos funktioniert. Das müssen wir uns nun genauer anschauen, warum unsere Starts an diesem Wochenende nicht so gut geklappt haben. Die erste Runde war etwas chaotisch, nach einer Kollision war Timo dann mit Riesenrückstand am Ende des Feldes. Unsere beiden Autos, die aufgrund ihrer hinteren Platzierungen einen frühen Boxenstopp absolviert haben, wurden durch das Safety Car nach vorne gebracht. Gegen Ende hatten sie es natürlich extrem schwer mit den älteren Reifen. Deshalb ging nach vorne hin nichts mehr. Aber mit Lucas Auer auf Platz drei und Timo auf Rang vier am Ende trotzdem ein verdientes Ergebnis. Nach dem Safety Car war das Feld zweigeteilt. Marco Wittmann konnte sich am Ende gut behaupten und vor Nico Müller bleiben. Wahrscheinlich wäre noch mehr drin gewesen, aber die Bedingungen waren für alle gleich. Ich denke, wir haben an diesem Wochenende wertvolle Erfahrungen gesammelt und eine gute Basis für Zolder II gelegt. Die Qualifying-Performance kann so bleiben, aber wir hoffen natürlich auf etwas bessere Starts und Safety-Car-freie Rennen. Wir werden noch einmal voll angreifen.“Marco Wittmann (#11 Schaeffler BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 10., Rennergebnis: 8., Fahrerwertung: 7., 90 Pkt.): „In einem verrückten Rennen, das vor allem durch die Safety-Car-Phase beeinflusst war, war ich im Prinzip das bestplatzierte Auto, das nicht vorher gestoppt hatte. Deshalb bin ich mit dem Rennverlauf und unserer Pace recht zufrieden. Für mich persönlich war das Safety Car etwas unglücklich. Mehr war deshalb heute einfach nicht drin.“
Timo Glock (#16 iQOO BMW M4 DTM, BMW Team RMG, Startplatz: 1., Rennergebnis: 4., Fahrerwertung: 5., 102 Pkt.): „Am Vormittag die Pole-Position zu holen, war großartig. Wir hatten es bei schwierigen Bedingungen perfekt getimt. Mein Start ins Rennen war leider nicht optimal, und in Kurve eins habe ich einfach zu spät gebremst. Ich habe das Auto verloren, Ferdinand Habsburg berührt und mich weggedreht. Am Ende bin ich mit viel Glück durch die Safety-Car-Phase noch Vierter geworden, und darüber können wir sehr happy sein, denn das Auto war rundherum ziemlich beschädigt. Insgesamt denke ich, dass wir eine gute Basis für das kommende Wochenende haben.“
Lucas Auer (#22 BMW Bank M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 12., Rennergebnis: 3., Fahrerwertung: 10., 51 Pkt.): „Ich bin super happy für meine Jungs und mich. Wir alle geben alles und hatten schon großartige Highlights in dieser Saison, aber auch einige Tiefs. Jetzt wieder einen Pokal nach Hause zu holen, freut mich riesig. Der Start war schon super, und ich bin richtig gut nach vorn gekommen. Unsere Boxenstopp-Strategie war die richtige, und natürlich haben wir vom Safety Car profitiert. Beim Restart ging es noch einmal richtig rund, aber zum Glück ist alles gut gegangen. Ich bin happy, dass wir das so nach Hause gebracht haben.“
Philipp Eng (#25 ZF BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 15., Rennergebnis: 14., Fahrerwertung: 12., 45 Pkt.): „Es war ein Tag zum Vergessen. Ich habe mir von Startplatz 15 aus keine Illusionen gemacht, dass wir Großes erreichen können. Aber unser Auto war gut, allerdings kam das Safety Car einfach unglücklich für uns. Ich habe dann auch noch eine Drive-Trough bekommen, wegen eines Verstoßes beim Restart, danach war nicht mehr viel drin. Es gilt, das nun abzuhaken, und am nächsten Wochenende hier in Zolder wieder so schnell im Kreis zu fahren, wie es geht.“
Jonathan Aberdein (#27 CATL BMW M4 DTM, BMW Team RMR, Startplatz: 9., Rennergebnis: 11., Fahrerwertung: 13., 33 Pkt.): „Es war wieder ein hartes Rennen. Ich hatte einen guten Start und lag auf Platz sechs, aber leider kam das Safety Car zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Das hat uns für das restliche Rennen auf Rang elf zurückgeworfen. Ich denke, heute hätten wir definitiv mehr verdient. Aber wir nehmen es mit Fassung, analysieren das und versuchen, uns am nächsten Wochenende zu verbessern.“
Sheldon van der Linde (#31 Shell BMW M4 DTM, BMW Team RBM, Startplatz: 2., Rennergebnis:10., Fahrerwertung: 6., 99 Pkt.): „Rennen zwei ist gefahren, und es war sehr enttäuschend. Der Start war recht gut, und auch die Pace hat gepasst. Ich war Dritter, habe dann eine Position an Robin Frijns eingebüßt und lag eine Zeit lang auf P4, habe mich aber im Auto sehr gut gefühlt. Leider kam dann das Safety Car, was massiven Einfluss auf mein Rennen hatte, da ich eine Menge Rundenzeit verloren habe. Es war also sehr enttäuschend für mich. Ich denke, heute wären wesentlich mehr Punkte drin gewesen. Aber: Wir haben in den letzten acht oder neun Rennen gepunktet, und das müssen wir am nächsten Wochenende fortsetzen. Ich bin optimistisch.“