DTM
21.09.2020
Titel im Eiltempo: Audi vorzeitig Herstellermeister in der DTM
Das zwölfte Saisonrennen stand ganz im Zeichen der drei Titelaspiranten Nico Müller, Robin Frijns (beide Audi Sport Team Abt Sportsline) und René Rast (Audi Sport Team Rosberg). Im Qualifying gelang Frijns eine perfekte Runde. „In allen drei Sektoren Bestzeit zu fahren gelingt in der DTM nur ganz selten“, sagte der Niederländer nach seiner fünften Pole-Position – der 19. in Folge für Audi. „Die Runde fühlte sich auch im Auto richtig gut an.“
Im Rennen konnte sich der Sieger des Samstagsrennens allerdings nur sechs Runden lang vor seinem Teamkollegen Nico Müller halten. „Nico war einfach etwas schneller, es hätte keinen Sinn gemacht, mich gegen ihn zu wehren. Manchmal ist es cleverer, einen zweiten Platz nach Hause zu bringen. Mehr war heute für mich nicht möglich.“
Nico Müller machte am Start einen Platz gut und nutzte in Runde sieben DRS und Push-to-Pass, um seinen Teamkollegen zu überholen. Anschließend setzte er sich an der Spitze immer weiter ab. Im Ziel hatte der Schweizer 11,790 Sekunden Vorsprung auf Robin Frijns und 19,526 Sekunden auf René Rast.
„Der Sieg heute war sehr wichtig“, sagte Müller nach seinem fünften Saisonsieg. „An den letzten beiden Renntagen hatte ich viel Pech. Auf diese Art und Weise zurückzuschlagen fühlt sich gut an. Besonders freut es mich für das ganze Team, das bis in die frühen Morgenstunden gearbeitet hat, um mir wieder ein perfektes Auto hinzustellen. Auch die Mannschaft von Robin hat mitgeholfen, denn die Schäden nach dem Rennen gestern waren doch ziemlich groß. Mit diesem Auto heute so überlegen zu gewinnen ist großartig. Danke an das Team ABT und auch an Audi für dieses tolle Auto.“
Mit je zwei Siegen für Nico Müller und Robin Frijns blieb das Audi Sport Team Abt Sportsline an den beiden Nürburgring-Wochenenden ungeschlagen. „ABT ist uns im Augenblick einfach einen Schritt voraus“, sagte René Rast. „Gestern waren wir im Rennen relativ schnell. Heute hatte ich wieder mehr zu kämpfen, speziell mit dem zweiten Reifensatz. Mit meiner eigenen Leistung bin ich zufrieden: Ich habe keinen Fehler gemacht und nie aufgegeben. Aber insgesamt können wir natürlich nicht happy sein. Wir müssen weiter hart arbeiten und aufholen. Noch ist die Meisterschaft nicht entschieden.“
Ferdinand Habsburg holte Platz sechs für das Kundenteam WRT Team Audi Sport. Der Österreicher musste sich im Qualifying nur Robin Frijns geschlagen geben und startete in der DTM zum ersten Mal aus der ersten Reihe.
Das Audi Sport Team Phoenix punktete am Sonntag mit beiden Fahrern. Mike Rockenfeller wurde Siebter, Loïc Duval Neunter.
Jamie Green musste seinen Audi RS 5 DTM wegen eines Sensorproblems kurz vor Rennende vorzeitig an der Box abstellen. Der Brite wurde als 15. gewertet.
„Wir haben auch heute wieder eine insgesamt sehr starke Audi-Leistung gesehen“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Nico hatte in den letzten beiden Rennen etwas Pech. Dass er sich so zurückgemeldet hat, ist fantastisch und freut mich für ihn. Toll ist auch, dass wir schon so früh zwei der drei Meistertitel sicher haben. Wir sind angetreten, im letzten Jahr mit dem Audi RS 5 DTM noch einmal alles zu geben. Die Ergebnisse sprechen für sich. Das ist ‚Vorsprung durch Technik' pur. Schon jetzt möchte ich der ganzen Mannschaft und den Mitarbeitern in Ingolstadt, Neuburg und Neckarsulm dafür danken, dass sie sich in dieser letzten Saison mit den Class-1-Rennwagen noch einmal derart reingehängt haben. Nach drei harten Rennwochenenden am Stück hat nun jeder vor dem Endspurt eine kleine Verschnaufpause verdient.“
Vor den letzten sechs Rennen in Zolder und Hockenheim führt Nico Müller die Fahrermeisterschaft mit 242 Punkten vor Robin Frijns (224) und René Rast (195) an. In der Teamwertung liegt das Audi Sport Team Abt Sportsline klar auf Platz eins. Bei den Herstellern steht es zwischen Audi und BMW 827:356 nach Punkten und 10:2 nach Siegen.