In der aktuellen Situation gewinnt das Simulator-Racing immer mehr an Popularität. Entsprechend stark besetzt war der zweite Lauf der DNLS powered by VCO. Zahlreiche Profirennfahrer aus den verschiedensten Rennserien gingen an den Start, darunter neben Eng auch die BMW Werksfahrer Bruno Spengler (CAN), Martin Tomczyk (GER), Jens Klingmann (GER) und Jesse Krohn (FIN) sowie das BMW Junior Team mit Neil Verhagen (USA), Dan Harper (GBR) und Max Hesse (GER). Insgesamt setzten die BMW Teams – darunter auch das BMW M Kundensport Team Walkenhorst Motorsport – acht BMW Z4 GT3 ein.
Die Fahrer sitzen bei Sim-Rennen jeweils bei sich zuhause an ihren Rennsimulatoren. Beim virtuellen Fahrerwechsel übergibt der Fahrer das Fahrzeug also an seinen Teamkollegen, der in einer anderen Stadt, einem anderen Land oder gar auf einem anderen Kontinent sitzt. Die körperlichen Anforderungen sind – abgesehen von den g-Kräften – nahezu so hoch wie im realen Rennwagen. Im Falle eines Unfalls muss das Fahrzeug zur Reparatur an die Box und dann eine dem Schaden entsprechende Zeit warten, bis es wieder auf die Strecke gehen kann. Auch Zeitstrafen können von der Rennleitung ausgesprochen werden.
Zu den Besonderheiten des Sim-Racings gehört, dass Profi-Rennfahrer aus dem realen Motorsport gemeinsam mit professionellen Sim-Racern an den Start gehen können. Und auch die Nähe zu den Fans ist sehr groß. Sie können das Geschehen live über das Internet und über verschiedene Social-Media-Kanäle verfolgen, zum Beispiel über den Facebook-Kanal von BMW Motorsport. Auch die Fahrer lassen ihre Fans über ihre „Social Channels“ teilhaben – zum Beispiel zeigte Eng bei Instagram, wie er das Podium zuhause feierte und auf der Terrasse Sekt versprühte. Über die verschiedenen Kanäle waren beim zweiten Lauf der DNLS powered by VCO tausende Fans aus der ganzen Welt dabei. Im Anschluss an das Rennen standen zudem alle Klassensieger im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz für Fragen zur Verfügung.
Das Renngeschehen
Im Qualifying holte Eng im #189 BMW Z4 GT3 den dritten Platz in der virtuellen Startaufstellung. Als Startfahrer machte er schnell eine Position gut, und das Team von BS+COMPETITION lag auf Rang zwei, als Voß von Eng übernahm. Diese Platzierung hielt die Mannschaft ungefährdet, bis Heinrich den BMW Z4 GT3 nach etwas mehr als drei Rennstunden über die Ziellinie steuerte. Der Sieg ging an die Mannschaft von Williams Esports.Zweitbester BMW Z4 GT3 in der Gesamtwertung war das Fahrzeug mit der Startnummer 35 vom Team Walkenhorst Motorsport. Mikkel Jensen (DEN), Jody Fannin (GBR) und Christian Krognes (NOR) fuhren als Neunte ebenfalls in die Top-10. BMW Werksfahrer Krohn verstärkte das Team VRS Coanda Simpsort und belegte mit seinen Teamkollegen Martti Pietilä (FIN) und Tommy Ostgaard (NOR) im #108 BMW Z4 GT3 den 14. Gesamtrang.
Im charakteristisch schwarzen BMW Z4 GT3 des Team BMW Bank (Startnummer 107) ging BMW Werksfahrer Spengler gemeinsam mit dem bekannten Sim-Racing-YouTuber Jimmy Broadbent (GBR) und Nils Koch (GER) an den Start. Das Trio war gut unterwegs, verlor dann aber aufgrund einer Reparaturpause Zeit und belegte schließlich Rang 25. Das BMW Team Green Hell mit Tomczyk, Klingmann und Kay Kaschube (GER) startete von Startplatz 16 aus eine starke Aufholjagd, fiel aber nach einem Unfall zurück und erreichte das Ziel auf Platz 27. Das BMW Junior Team war bereits nach 20 Rennminuten unverschuldet in einen Unfall verwickelt, der einen langen Reparaturstopp nach sich zog. Am Ende stand für Verhagen, Harper und Hesse im #113 BMW Z4 GT3 der 50. Platz zu Buche.
Stimmen nach dem zweiten Lauf der DNLS powered by VCO
Philipp Eng (#189 BMW Z4 GT3, BS+COMPETITION, 2. Platz gesamt, 2. Platz SP9): „Ich freue mich riesig, Platz zwei und unser erstes Podium für das Team BS+COMPETITION geholt zu haben. Es hat wirklich viel Spaß gemacht und ich hatte einen höheren Puls als im echten Rennwagen. Denn ich hatte noch nicht ganz so die Kontrolle wie im realen Auto, auch weil es mir noch ein bisschen an Training fehlt. Doch das Auto war super, das Set-up war perfekt, die Strategie war ebenfalls tipp-topp. Wir haben als Team perfekt zusammengearbeitet und so das Podium nach Hause gebracht.“Jesse Krohn (#108 BMW Z4 GT3, VRS Coanda Simsport, 14. Platz gesamt, 11. Platz SP9): „Es war ein ereignisreiches Rennen für uns. Nachdem wir uns gleich zu Beginn gedreht hatten, haben wir uns gut zurückgekämpft. Mit einem finnischen und einem norwegischen Sim-Pro an den Start zu gehen, war sehr schön. Ich muss noch eine Menge von diesen Jungs lernen, denn verglichen mit der realen Nürburgring Langstrecken-Serie gibt es schon große Unterschiede. Das war mein erstes Rennen und ich denke, dass wir uns auf jeden Fall steigern werden, wenn wir an mehr Rennen teilnehmen. Dieses Mal war alles etwas kurzfristig. Ich denke, wenn wir als Team etwas mehr Zeit für die Vorbereitung haben, wird uns das zugutekommen. Nichtsdestotrotz hat es großen Spaß gemacht, und es ist ein gutes Ergebnis nach den Problemen, die wir zu Beginn hatten.“
Bruno Spengler (#107 BMW Z4 GT3, Team BMW Bank, 25. Platz gesamt, 18. Platz SP9): „Leider hatte ich im Qualifying mit technischen Problemen an meinem PC zu kämpfen. Dadurch konnte ich nur eine Runde fahren, was auf der Nordschleife natürlich etwas zu wenig ist. Von Startplatz 16 aus habe ich mich dann im Rennen bis auf Platz sechs nach vorn gekämpft. Wir hatten ein gutes Auto und wirklich auch eine gute Pace. Auch Jimmy Broadbent hat als zweiter Fahrer eine richtig starke Leistung gezeigt. Bei Nils Koch gab es leider ebenfalls einen technischen Defekt, wodurch er in einen Unfall verwickelt wurde. Natürlich ist das sehr viel Pech, aber ich denke, wir können auf jeden Fall unsere Lehren aus diesem Rennen ziehen. Für mich war es das erste Rennen in der DNLS und ich hoffe natürlich, dass noch weitere folgen werden.“
Martin Tomczyk (#112 BMW Z4 GT3, BMW Team Green Hell, 27. Platz gesamt, 20. Platz SP9): „Es war wieder eine tolle Veranstaltung. Nach dem ersten Rennen, in dem sich alle ein bisschen herangetastet haben, weiß jetzt jeder, um was es geht. Das hat man auch daran gesehen, dass die Leistungsdichte noch einmal enger geworden ist. Der Rennstart war klasse, ich konnte gut mitschwimmen und Plätze gutmachen. Jens hat dann leider die Leitplanke touchiert, und nach elf Minuten Reparatur hatten wir an Boden eingebüßt. Aber es hat riesigen Spaß gemacht, und es war auch schön zu sehen, wie man wie an der echten Rennstrecke mitfiebert oder sich auch ärgert wie bei einem solchen Unfall. Obwohl es nur virtuell stattfindet, bringt man als Rennfahrer wahnsinnig viel Ehrgeiz mit und spürt die entsprechenden Emotionen. Ich finde es klasse und ich freue mich schon auf das nächste Rennen.“
Jens Klingmann (#112 BMW Z4 GT3, BMW Team Green Hell, 27. Platz gesamt, 20. Platz SP9): „Es war unser zweites Rennen in der DNLS, dieses Mal zu dritt mit Martin und Kay. Kay war uns im Vorfeld auch eine sehr große Hilfe und hat uns beim Set-up unterstützt. Im Vergleich zu Lauf eins haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht, auch von der persönlichen Performance her. Ich als absoluter Sim-Rookie bin zufrieden damit, wie ich meine Leistung und auch meine Rundenzeit verbessert habe, auch wenn ich auf die absolute Spitze noch Rückstand habe. Martin ist einen super Start gefahren und wir lagen in den Top-10. Ich habe dann leider ein bisschen die Hinterachse verloren und konnte es nicht mehr retten. Somit mussten wir zur Reparatur an die Box, was viel Zeit gekostet hat. Das geht auf meine Kappe, und ich versuche, mich da zu verbessern. Aber es macht riesigen Spaß, wir sind konkurrenzfähig und ich freue mich auf das nächste Rennen. Bis dahin werde ich weiter am Simulator trainieren.“
Max Hesse (#113 BMW Z4 GT3, BMW Junior Team, 50. Platz gesamt, 21. Platz SP9): „Der Unfall heute im Rennen war unglücklich. Neil war eigentlich schon fast am Mercedes vorbei und es sah nach einem gelungenen Manöver aus. Doch dann hat sich Dominik Baumann leider in der Mutkurve deutlich verschätzt und es kam zum Unfall. Generell haben wir in dieser Woche als BMW Junior Team aber einen riesigen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Wir haben im Vergleich zu vielen anderen relativ wenig Sim-Racing-Erfahrung, aber lernen extrem viel. Wir konnten unsere Rundenzeiten auf der Nordschleife enorm verbessern und nähern uns auch in Sachen Set-up einander an. Wir bleiben dran, trainieren viel und wollen uns in den kommenden Wochen immer weiter steigern.“