Gestartet wurde der Wettbewerb auf 22 Splits mit je über 50 Autos, mehr als 3500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren insgesamt gemeldet. Letztendlich überquerte das Team nach einem turbulenten Rennen als 11. in der Klasse und 33. im gesamten Feld von 60 Startern im Split 9 die Ziellinie mit dem Porsche Cayman GT4.
Den eintägigen Marathon wagten Kevin Rembert, der mit seinen 22 Jahren schon einiges an Erfahrung im Simulator hat und 2020 in der Rundstreckenchallenge Nürburgring-RCN erste Rennkilometer plante. Sein Teamkollege war Dominic Harnischfeger (36), der auch die Leitung der W&S e-Motorsport Abteilung übernommen hat. Harnischfeger betreut an der Rennstrecke als Car-Chief den Porsche Cayman 718 GT4.
Vielversprechende Startphase – eine turbulente Nacht – Rennpech in den letzten Stunden
Nach einem Start in die virtuelle Hatz durch die Eifel von Platz 30 im Split, konnten sich Harnischfeger und Rembert nach vier Stunden bis auf Rang 15 und als Zweiter der Klasse vorarbeiten. Die Piloten wechselten sich zu Beginn mit Stints zwischen 90 und 120 Minuten Länge ab. Dieser Rhythmus wurde dann in der Nacht geändert. Da ein wenig Entspannung nötig war folgten Doppel- oder Dreifachstints mit bis zu 26 Runden pro Fahrer.„Wir hatten eine tolle und spannende Startphase, in der wir viele Positionen gut machen konnten. Leider forderte die Nordschleife in der Nacht einmal mehr ihren Tribut. Uns passierten zwei Ausritte, die dann eine Reparaturpause von fast einer Stunde zur Konsequenz hatten.“ sagte Harnischfeger und erklärt weiter: „Somit wurden wir wieder auf Rang 9 in der CUP3 zurückgeworfen den wir dann auch lange halten konnten. Was dann passierte war Rennpech wie im realen Motorsport – wir wurden unverschuldet in einen Unfall verwickelt.“
Der Teamchef der e-Motorsport-Abteilung von W&S Motorsport zieht zum Schluss sein Fazit: „Mit nur zwei Piloten anzutreten war verdammt hart, umso glücklicher und stolzer bin ich nun, dass W&S e-Motorsport die Zielflagge gesehen hat. Die Anstrengung seine Konzentration über so lange Zeit aufrecht zu erhalten war enorm, doch das Glücksgefühl nach dem Zieleinlauf kam schon sehr nahe an das beim echten 24h-Rennen. Beindruckend war Kevin, der in der Nacht bis zu 26 Runden durchgehalten hatte. Die Grüne Hölle ist auch virtuell gnadenlos!“
Kevin Rembert: „Aufgeben, trotz der Umstände, war für uns keine Option. Sicherlich hätten wir ein top Ergebnis in unserem Split erreichen können, doch es sollte nicht sein. Etwa 90 Minuten vor Schluss kam ein vor mir abgeflogenes Auto plötzlich auf die Strecke zurück – an ein Ausweichen war nicht mehr zu denken. Das kostete uns letztendlich nochmals zwei Plätze. Die Zielflagge dann zu sehen war ein tolles Erlebnis und Dominic hat einen tollen Job gemacht. Ich bin dem Team W&S Motorsport und allen Sponsoren sehr dankbar für die Unterstützung bei dieser Herausforderung.“
W&S Motorsport Geschäftsführer und Teamchef Daniel Schellhaas: „Ich bin selbst schon so viele 24h Rennen am Nürburgring gefahren und kann mir so ein gutes Bild machen was die beiden heute im Simulator geleistet haben, das ist trotz der Endplatzierung auf jeden Fall ein Achtungserfolg. Wir sind stolz, dass Dominic und Kevin uns bei dem Wettbewerb würdig vertreten haben. Nun hoffen wir auf einen Platz bei der DNLS um dort wenn möglich weit vorne mitzukämpfen. Mein Dank geht an alle Sponsoren und Unterstützer, die uns in der Zeit die Treue halten und solche Einsätze ermöglichen.“
Das nächste Ziel von W&S e-Motorsport ist die Teilnahme am vierten Lauf der Digitalen Nürburgring Langstrecken-Serie powered by VCO am Samstag den 02. Mai 2020. Dort steht dann ein Rennen auf iRacing über drei Stunden an. Aufgrund der hohen Bewerberzahl für die 60 Startplätze hofft das Team auf eine Wildcard und wird bis dahin regelmäßig trainieren.