Günther startete nach einem starken Qualifying als Zweiter aus der ersten Startreihe. Im regulären Zeittraining hatte er die Bestzeit erzielt und dafür einen Punkt in der Fahrerwertung erhalten. In der Super Pole musste er sich lediglich António Félix da Costa (PT, DS Techeetah) um 0,069 Sekunden geschlagen geben. Im Rennen, in dem es sehr stark auf Effizienz und Energie-Management ankam, kämpfte Günther zunächst lange Zeit um die Führung. In den letzten Runden setzte sich der spätere Sieger Félix da Costa ab, und Günther duellierte sich in einem sehenswerten Zweikampf mit Jean-Éric Vergne (FR, DS Techeetah) um Position zwei. In der letzten Runde gelang Günther das entscheidende Überholmanöver.
Sims ging von Position acht ins Rennen und konzentrierte sich in der ersten Rennhälfte darauf, so viel Energie wie möglich zu sparen. Das zahlte sich später aus, und Sims startete ähnlich wie in Mexico City (MX) eine Aufholjagd bis auf Platz fünf. Kurz vor Rennende kam es jedoch im Zweikampf mit Edoardo Mortara (IT, Venturi) zu einem Kontakt, bei dem die Spurstange am #27 BMW iFE.20 brach. In der letzten Runde musste Sims das Rennen aufgeben.
Reaktionen nach dem Marrakesh E-Prix
Jens Marquardt (BMW Group Motorsport Direktor): „Herzlichen Glückwunsch an Maximilian Günther zum zweiten Podiumsplatz seiner noch jungen Karriere als BMW i Andretti Motorsport Fahrer. Der BMW iFE.20 hat das gesamte Wochenende in Marrakesch einen starken Eindruck hinterlassen. Das hat sich im Rennen bestätigt. Maximilian und das Team haben einmal mehr eine taktisch sehr reife Leistung gezeigt, die Effizienz des BMW i Antriebsstrangs gut ausgenutzt und sich den zweiten Rang mehr als verdient. Das Duell gegen Jean-Éric Vergne in den letzten Runden war erste Klasse! Leider gab es am Fahrzeug von Alexander Sims kurz vor Rennende nach einem Kontakt mit Edoardo Mortara ein mechanisches Problem. Zu dem Zeitpunkt lag er nach einem cleveren Rennen bereits auf Rang fünf. Sehr schade, dass er dafür nicht mit Punkten belohnt wurde. Nach fünf Saisonrennen fällt unsere Zwischenbilanz dennoch sehr positiv aus. Gratulation an António Félix da Costa zu seinem Sieg.“Roger Griffiths (Teamchef BMW i Andretti Motorsport, Teamwertung: 2. Platz): „Wir hatten uns hier nach unserer Performance im vergangenen Jahr einiges ausgerechnet. Schon im Qualifying haben Maximilian und Alexander starke Leistungen gezeigt. Im Rennen gab es dann ein strategisches Duell mit DS Techeetah. Wir wussten, dass sie sehr stark sein würden – und letztlich konnten wir António nicht halten. Aber den zweiten Platz hat sich Maximilian mit einer herausragenden Leistung und einem tollen Überholmanöver in der letzten Runde mehr als verdient. Leid tut es mir für Alexander, denn er hat wie in Mexiko wieder eine großartige Aufholjagd gezeigt und hätte als Fünfter viele wichtige Punkte mitgenommen. Dann so kurz vor Schluss auszuscheiden, ohne aus unserer Sicht etwas falsch gemacht zu haben, ist bitter.“
Alexander Sims (#27 BMW iFE.20, Startposition: 8. Platz, Rennergebnis: Ausfall, Punkte: 46, Fahrerwertung: 3. Platz): „Das Rennen hat leider mal wieder gezeigt, wie nah in der Formel E Glück und Pech beieinander liegen. Ich habe am Start ein paar Positionen verloren, konnte dann aber viel Energie sparen und mir auch durch cleveres Nutzen des ATTACK MODE einen Platz nach dem anderen zurückholen. Alles sah eigentlich gut aus, doch dann kam es kurz vor Schluss zu einer Berührung mit Edoardo Mortara, bei der mein Fahrzeug beschädigt wurde. Das war es dann – sehr schade. Aber Glückwunsch an Maximilian und das Team zum verdienten Podiumsplatz.“
Maximilian Günther (#28 BMW iFE.20, Startposition: 2. Platz, Rennergebnis: 2. Platz, Punkte: 44, Fahrerwertung: 4. Platz): „Ich bin mit dem zweiten Platz wirklich sehr zufrieden. Heute ging es sehr stark um cleveres Management des Rennens. In der ersten Rennhälfte konnte ich noch gegen António um die Führung kämpfen, aber am Ende war er einfach etwas zu gut. Glückwunsch an ihn zum Sieg. Dann hatte ich am Ende das Duell gegen Jean-Éric, das ich zum Glück mit einem späten Überholmanöver für mich entscheiden konnte.“