Der Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 31, der zum Space Drive Entwicklungsprojekt der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG gehört und von HWA Engineering Speed betreut wird, kommt ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe aus. Bisher wurde der Bolide bei den letzten zwei GTC Race-Veranstaltungen auf dem Lausitzring und dem Nürburgring erfolgreich von Maximilian Götz und Patrick Assenheimer pilotiert.
„Ich bin fasziniert vom ersten Kilometer an, denn ich habe mich nicht auf die Lenkung einstellen müssen“, sagte Mayländer nach der ersten Testfahrt am Hockheimring. „Ich bin zuvor noch nie ein Fahrzeug ohne Lenksäule gefahren – um die ersten zwei Kurven und dann ist man im System drin, dann weiß man wie es sich anfühlt.“ Bernd Schneider saß bei verschiedenen Tests bereits im Frühjahr dieses Jahres im Space-Drive-Cockpit des AMG GT3. „Es hat sich viel verändert. Der letzte Stand fühlt sich realistisch an, fast wie mit Lenksäule“, sagt er. „Als ich damals rausgefahren bin, wusste ich schon nach einer halben Runde, ich habe Vertrauen zum System und bin mir sicher, Steer-by-Wire ist die Zukunft.
Gern haben sich die zwei Motorsportlegenden, die als Markenbotschafter für AMG viele Motorsportveranstaltungen sowie Rennstreckentraining gemeinsam bestreiten, in den Dienst des Space-Drive-Projektes gestellt und sind für die Stammfahrer eingesprungen, die zeitgleich beim Saisonfinale des ADAC GT Master starten. Für beide ist der Motorsport eine wichtige Entwicklungsplattform für zukünftige Technologien.
„Es ist eine Innovation, die der Motorsport braucht, denn im Motorsport wird alles etwas schneller und dynamischer entwickelt. Space Drive hat schon Vorteile auf der Rennstrecke. Wenn man über die Curbs fährt, haben wir die Erfahrung gemacht, dass das Lenkrad einfach ruhiger in der Hand der Fahrer liegt“, sagt Schneider, der bereits viele Entwicklungen aus dem Motorsport heraus mit betrieben hat. „Ich sehe ganz klare Vorteile, wenn man mit Space Drive fährt. Man kann einfach präziser fahren“, sagt auch Mayländer nach dem ersten Test. „Man kann durch das System neue Innenräume kreieren, man kann damit irgendwann autonom fahren und wir haben den Einsatz im Rennsport. Ich glaube besser erproben kann man so ein System nicht.“
Zum GT- Saisonabschluss in Hockenheim werden die zwei Rennsportlegenden nun gemeinsam ins Cockpit steigen. Am Freitag steht das Goodyear 60 an. Bernd Schneider wird das Training fahren sowie die erste Hälfte des Ein-Stunden-Rennens. Bernd Mayländer wird das Rennen ins Ziel fahren. Für ihn ist es die erste aktive Rennteilnahme in einem GT3-Fahrzeug seit langem. Das GTC-Sprint-Rennen am Samstag wird dann Bernd Schneider bestreiten, bevor Mr. Safety Car am Sonntag für das zweite GTC-Rennen wieder hinter dem Lenkrad sitzt.