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STT
31.08.2020

Doppelsieg für Uwe Alzen in Assen

Mit dem dritten Doppelpack von Uwe Alzen (Audi R8 GT3 Evo) ging das dritte Rennwochenende der Spezial Tourenwagen Trophy zu Ende. In Assen war der langjährige DTM-Pilot erneut nicht zu schlagen. Die weiteren Podestplätze machten Henk Thuis (Pumaxs RT) und Jürgen Alzen (Ford GT) unter sich aus.

Eine erneut starke Leistung bescherte Uwe Alzen seinen nächsten Doppelsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy. Der Audi-Pilot ging beide Male von der Pole aus ins Rennen. Im ersten Durchgang wurde der Polesitter nach wenigen Minuten wieder vom Safety-Car eingefangen. Nach der erneuten Startfreigabe setzte sich Alzen schnell wieder ab und brachte den Sieg nach Hause. Im zweiten Heat setzte sich Alzen gleich von Beginn an ab, während die Verfolger in einen engen Dreikampf verstrickt waren. „Wir waren wieder ganz vorne und das schnellste Team. Ich war zum ersten Mal in Assen. Es ist eine schöne Strecke, sehr flüssig und eine gute Lokation. Es hat mir hier sehr gut gefallen. Da kann man frohgemut nach Hause fahren und sich auf das nächste Rennen freuen“, gab der Doppelsieger zu Protokoll.

Thuis und Alzen teilen sich Platz zwei

Während Alzen vorneweg dampfte, ging es dahinter ordentlich zur Sache. Von Startplatz vier aus schoss Jürgen Alzen nach der Startfreigabe an die Spitze, war aber zu spät auf der Bremse und kam sehr weit heraus. Dadurch schlüpften Uwe Alzen und auch Ulrich Becker wieder vorbei. Lange konnte sich Becker aber nicht über den zweiten Platz freuen, denn der Marler kam in Runde zwei etwas zu weit raus und drehte sich dadurch ins Kies. „Ich kam auf den Teller und da ist mir das Auto hinten weg und bin im Kies gestrandet. Das war mein Fehler und ärgerlich, da es wirklich gut lief“, äußerte sich Becker zum Ausfall. Das Safety-Car fing das Feld wieder ein. Nach dem Restart kam Thuis etwas besser als Jürgen Alzen weg und war plötzlich ganz dicht am Ford GT dran. Mehrmals attackierte der Niederländer, ehe er sich in der zehnten Runden an Alzen vorbeiquetschte. Sofort brachte Thuis einige Meter Abstand dazwischen. Bis zum Rennende wuchs dieser auf um die 28 Sekunden noch an. Alzen musste sich mit Rang drei zufriedengeben. Gesamtvierter wurde Jörg Lorenz im Porsche dp 935, der sich somit noch vor dem heranstürmenden Ulrich Becker halten konnte. Zum zweiten Durchgang konnte Lorenz wegen eines Schadens an der Getriebewelle nicht mehr antreten.

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Beim Start zum zweiten Durchgang nützte Jürgen Alzen erneut den Leistungsvorteil seines Ford GT aus und übernahm vor Thuis und Becker den zweiten Rang. Was folgte, war ein packender Dreikampf der GT-Boliden. Vor allem Ulrich Becker setzte in den ersten Runden den vor ihm fahrenden Pumaxs RT massiv unter Druck. Im Überrundungsverkehr musste der Marler etwas abreißen lassen, fuhr aber wieder heran. Henk Thuis brachte dies etwas Ruhe und so tastete sich der Niederländer seinerseits an Jürgen Alzen heran. Als es ans Überrunden ging, nutze Thuis die Situation für sich aus und schob sich kurz vor der Start- und Zielgeraden vor Alzen. Der neue Drittplatzierte versuchte auf der Geraden zu kontern, wurde aber sogleich von Becker angegriffen. Im engen Zweikampf mit Alzen blieb Becker in der entscheidenden Szene nur das Holpern über die hohen Curbs. Für den Marler sollte dies schließlich zum vorzeitigen Aus führen. Nach der Aktion stand die Lenkung schief, dazu streifte das Rad innen am Kotflügel. Während Becker in die Boxengasse einbog, profitierte Thuis zunächst von den Geschehnissen dahinter. Lange konnte sich Thuis nicht über den zweiten Rang freuen. In Runde zwölf steuerte der Pumaxs ebenfalls die Boxengasse an. Am GT-Renner hatte sich das Rad gelockert. Dadurch war Thuis aus dem Kampf um Platz zwei raus, während Alzen souverän den neu gewonnen zweiten Gesamtrang über den Zielstrich brachte. Trotz des Stopps reichte es für Thuis noch zum dritten Gesamtrang. Trotzdem zeigte sich Thuis mit dem Wochenende zufrieden: „In den ersten beiden Rennen in diesem Jahr hatte ich das Problem mit dem Benzindruck. Diese Woche konnten wir endlich das Problem lösen. Da lief es jetzt super hier und ich bin sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen. Es ist eine Ehre für mich neben Uwe Alzen auf dem Podium zu stehen. Ich war immer ein Fan von ihm. Im zweiten Rennen lief es für mich super. Da merkte ich plötzlich, dass sich das Auto in der Kurve selbst bewegt. Ein Rad war locker geworden. Zum Glück kurz vor der Boxengasse. Dadurch kam ich noch rein, das Rad festmachen und weiter ging es.“ Die weiteren Plätze in der Division 1 belegten Berthold Gruhn auf Gesamtrang fünf und Johannes Kreuer, der im Donkervoort D8R als Achter gewertet wurde.

Max Gruhn und Ralf Glatzel mit erneuten Doppelsiegen

In der Division 2 feierte Max Gruhn (Audi RS3 LMS TCR) an diesem Wochenende seinen zweiten Doppelsieg. Souverän hatte der Audi-Pilot seine Klasse im Griff. Rang zwei ging in beiden Rennen an den Seat Leon Mk2 von Dirk und Hinrich Groeneveld. Damit feierte das Duo einen erfolgreichen STT Einstand. Dritter wurde in beiden Rennen Franjo Kovac, der an diesem Wochenende auf dem Opel Astra TCR von ICM Motorsport startete. „Ich bin mit dem Wochenende hier sehr zufrieden. Mit dem Regen waren die Qualifyings recht schwierig. Aber heute bei den Rennen war es trocken. Ich bin gut zurechtgekommen. Alle waren fair und es hat Spaß gemacht so weit vorne zu fahren“, berichtete Gruhn.

Genau wie Max Gruhn schnappte sich auch Ralf Glatzel (Ford Fiesta ST) seinen nächsten Doppelsieg. Damit hat der Schwabe genau wie Uwe Alzen sechs Saisonerfolge auf dem Konto, was ihm derzeit die gemeinsame Tabellenführung einbringt. An seinem erneuten Zweifachtriumph ließ Glatzel beim Rennwochenende in den Niederlanden zu keinem Zeitpunkt Zweifel aufkommen. Im verregneten zweiten Qualifying zeigte der STT Meister von 2018 mit der fünften Startposition seine Qualitäten. Mit den Gesamtplätzen acht und sieben fuhr der Fiesta-Pilot in beiden Rennen souverän zum Sieg. „Ich hatte heute wieder das Glück, dass Victoria Probleme hatte, was mir leid tut, obwohl ich davon profitierte. Meine Situation gegenüber Uwe Alzen ist etwas schlechter, obwohl wir noch punktgleich sind. Er hat es mit Siegen in seiner Division etwas leichter. Mit unserem Auto sind wir noch besser geworden, haben zwar noch leichte Aussetzer. Das sind zwar keine Sekunden, aber wir haben noch immer etwas zu tun“, berichtete der Doppelsieger.

Dahinter war es Urs Burri, der sich im Renault Clio RS als zweite Kraft in der Division 3 etabliert hat. Der Schweizer lieferte sich vor allem im zweiten Rennen ein sehenswertes Duell mit dem Donkvoort von Johannes Kreuer. Das bessere Ende hatte der Donkervoort-Pilot zwar für sich, doch Burri durfte wie schon im ersten Rennen über Platz zwei jubeln. Klassendritter wurde Michael Bräutigam (Ford Fiesta ST), der in Durchgang eins kurz vor Schluss noch den dritten Platz an Teamkollege Nick Deissler (Ford Fiesta ST) verloren hatte. Diesmal ließ der Motorsport aktuell Redakteur nichts anbrennen und landete souverän auf Rang drei. „Ich war nach 2018 das zweite Mal in der STT am Start. Der Fiesta hat sich um einiges verändert. Ich bin aber gut klargekommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht hier zu fahren“, befand der Fiesta-Pilot.

Dahinter kämpften lange Zeit Deissler und Victoria Froß (Opel Astra OPC) um Rang vier. Die Titelverteidigerin hatte im ersten Rennen nach Problemen mit der Benzinpumpe nur auf dem sechsten Rang das schwarz-weiß karierte Tuch gesehen. Das wollte die schnelle Opel-Pilotin nicht auf sich sitzen lassen. Immer wieder suchte sie eine Lücke, setzte sich neben den Fiesta. Drei Runden vor Schluss war Froß vorbei, doch im letzten Umlauf übernahm Deissler wieder den vierten Platz. Hinter Froß beendete Dominik Gruhn (Ford Fiesta ST) das Rennen als sechster. Für Gruhn war es der erste Auftritt im Ford Fiesta, den er im ersten Heat als fünfter der Division 3 abschloss.

Nach einem Monat Pause geht es für die Spezial Tourenwagen Trophy auf einer ganz besonderen Rennstrecke weiter. Auf dem Sachsenring findet vom 25.-26. September der vierte Saisonlauf statt. Der Auftritt ist eine der ganz wenigen Möglichkeiten auf der anspruchsvollen Berg- und Talbahn zu fahren.