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Sonstiges
20.09.2020

Facts & Figures: Volkswagen und der Mythos Goodwood

Goodwood, das ist seit Jahrzehnten ein Mekka für PS-Fans aus aller Welt. Egal ob Festival of Speed (FoS), Revival oder Members’ Meeting. Die Namen dieser Events sind Musik in den Ohren von Automobil- und Motorsport-Enthusiasten. Jährlich pilgern Hunderttausende von ihnen zu der altehrwürdigen Anlage in West Sussex (GB). In diesem Jahr jedoch machte ihnen die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Alle drei Traditionsveranstaltungen konnten nicht wie geplant ausgetragen werden. Not macht erfinderisch und so entwickelten die Organisatoren die Goodwood SpeedWeek (16.–18.10.2020). Der dreitägige Event auf dem Goodwood Motor Circuit führt die besten Elemente der bekannten Veranstaltungen zusammen – per Livestream und ohne Zuschauer vor Ort. Volkswagen Motorsport geht mit dem rein elektrisch angetriebenen ID.R an den Start. Der Sieger des FoS-Shootout von 2018 und 2019 sowie Streckenrekordhalter auf dem Goodwood Hill stellt sich im Süden Englands einer neuen Herausforderung: kurze, schnelle Rundstrecke statt kurvigen Bergrennens.


Die Goodwood SpeedWeek als „Best of Motorsport“

Die Veranstalter haben ein Programm auf die Beine gestellt, bei dem sich historische Rennwagen auf der Strecke duellieren werden und in verschiedenen Rennen mit zahlreichen Fahrzeugen aus allen Epochen des Motorsports um den Sieg kämpfen. Auch ein Rallyeparcours auf und neben der Strecke wird Teil des Events sein. Für Volkswagen Motorsport steht der sogenannte Shootout im Fokus. Das Format ähnelt dem beim FoS ausgetragenen Goodwood Hillclimb. Rund 30 spektakuläre Rennautos aus verschiedenen Epochen werden in verschiedenen Klassen einzeln an den Start gehen – der ID.R bei den Prototypen. Wie beim FoS wird es auch bei der SpeedWeek am Freitag und Samstag zunächst Trainings- sowie Qualifikationsläufe geben. Am Sonntag folgt der finale Shootout, bei dem jeder Teilnehmer eine gezeitete Runde mit stehendem Start absolviert. Romain Dumas hat am Steuer des ID.R am Ende nur einen Versuch, die Bestzeit in den Asphalt zu brennen.


Der Goodwood Motor Circuit (1948–1966)

Gefahren wird auf dem 3,809 Kilometer langen Goodwood Motor Circuit. Nach der Eröffnung am 18. September 1948 fanden dort bis 1965 regemäßig Formel-1-Rennen ohne WM-Status statt. Einer aus dem Team von Volkswagen Motorsport, der den Kurs mit fünf Rechts- und einer Linkskurve sowie der legendären Goodwood Chicane bereits bestens kennt, ist Romain Dumas: „In Goodwood auf der Rundstrecke und nicht auf dem Bergkurs anzutreten, ist etwas komplett anderes, aber auf dem Goodwood Motor Circuit war ich schon diverse Male beim Revival am Start“, sagt der 42-jährige Motorsport-Tausendsassa, der auch unterschiedlichste historische Rennfahrzeuge fährt. Die offizielle Bestzeit halten zwei Motorsport-Legenden: Jim Clark und Jackie Stewart umrundeten den Kurs im Rahmen des letzten Formel-1-Rennens im Jahr 1965 jeweils in 1:20,4 Minuten, ehe der offizielle Rennbetrieb am 02. Juli 1966 eingestellt wurde.


Der Goodwood Motor Circuit (1998–heute)

Am 18. September 1998 – exakt 50 Jahre nach der Eröffnung – erlebte der Kurs mit dem ersten Goodwood Revival eine Renaissance. Bei dem Event sind nur Fahrzeuge zugelassen, die zwischen 1948 und 1966 als echte Rennwagen gestartet sind. „Es ist eine Hochgeschwindigkeitsstrecke mit sehr schnellen Kurven und es wird sehr beeindruckend sein, dort mit dem ID.R anzutreten“, sagt Dumas. „Um dort mit historischen Autos schnell zu sein, muss man immer ein wenig driften, das ist mit dem ID.R ausgeschlossen. Einige Kurven, in denen ich bei meinen bisherigen Starts bremsen musste, werde ich nun voll fahren können.“


Volkswagen auf dem Goodwood Motor Circuit

Die Geschichte von Volkswagen auf dem Goodwood Motorsport Circuit reicht bis in die 1950er-Jahre zurück. Im April 1958 nahmen Mike Griffin und Roy Vaughan mit zwei Volkswagen Käfern am 28. Goodwood Members’ Meeting teil. In ihren untermotorisierten Fahrzeugen verpassten sie zwar das Podest, fuhren aber in die Herzen der Zuschauer. Ein Jahr später kehrten sie zum Members’ Meeting nach Goodwood zurück. Die Presse würdigte vor allem den „extraschnellen Volkswagen“ von Griffin. Für die beiden Briten war das sportliche Kräftemessen die Grundlage für ihren beruflichen Werdegang. Im Jahr 1961 gründeten sie Cartune Limited, das erste Unternehmen in England, das Tuning- und Performanceteile für luftgekühlte Volkswagen Fahrzeuge wie den Käfer anbot.

Bereits 1952 hatte Volkswagen auf der britischen Insel einen ersten Fußabdruck hinterlassen, als die ersten beiden Käfer verkauft wurden. Ein Jahr später wurde Volkswagen Motors Ltd der offizielle Importeur für Großbritannien. Während sich Volkswagen in Blakelands, Milton Keynes, etablierte und zum größten Automobil-Importeur des Landes wurde, wurde es um die Marke auf dem Goodwood Motor Circuit lange Zeit ruhig. Erst Jim Morris in seinem Volkswagen Golf GTI von 1979 ist seit einigen Jahren wieder ein regelmäßiger Teilnehmer beim Members’ Meeting. Der Kreis zu Griffin und Vaughan schloss sich im Jahr 2018, als Andrew Pritchard beim Goodwood Revival startete – in einem Volkswagen Käfer von 1958.

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In diesem Jahr kehrt Volkswagen mit dem rein elektrisch angetriebenen ID.R auf den Goodwood Motor Circuit zurück und schlägt damit die Brücke zur Moderne. Der ID.R ist das sportliche Aushängeschild der Elektro-Offensive der Marke. Die ersten Modelle dieser völlig neuen Generation reiner Elektrofahrzeuge sind der ID.31 und der ID.42. Die Auslieferung der auf 30.000 Fahrzeuge limitierten ID.3 1st Edition wird noch im September beginnen. Bereits seit dem 20. Juli ist der ID.3 in vielen europäischen Ländern im Handel bestellbar. Die Weltpremiere des ID.4 folgt in Kürze. Volkswagen unterstreicht damit seine Ambitionen, Weltmarktführer bei der Elektromobilität zu werden. Für 2025 rechnet die Marke bereits mit 1,5 Millionen produzierten E-Autos.

1 ID.3 – Stromverbrauch nach NEFZ in kWh/100 km: kombiniert 14,5; CO₂-Emission in g/km: 0; Effizienzklasse: A+.
2 ID.4 – Das Fahrzeug wird in Europa noch nicht zum Verkauf angeboten.
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