Nach 24 Rennstunden fuhr Swen Herberger den Audi R8 LMS mit der Startnummer 18 als Sieger über die Ziellinie. Auf dem Weg zum Sieg hatte das Team insgesamt 559 Runden auf dem 6,018 Kilometer langen Sebring International Raceway zurückgelegt.
Der Rutronik Racing-Audi R8 LMS GT3 (#18, Michael Doppelmayr / Markus Winkelhock / Elia Erhart / Swen Herberger) hatte gestern im 30-minütigen Zeittraining auf dem Sebring International Raceway mit der ersten Pole-Position des Teams in der Serie bereits für eine Sensation gesorgt. Bei wechselhaften Bedingungen konnte das deutsche Team in der Anfangsphase zunächst einen kleinen Vorsprung herausfahren, bis der stärkste Rivale, der Herberth Motorsport-Porsche 911 GT3 R (#91, Daniel Allemann / Ralf Bohn / Alfred Renauer), den Druck erhöhte. Trotz eines starken ersten Stints von Markus Winkelhock konnte der Herberth-Porsche bei den Boxenstopps die Führung übernehmen, obwohl der Audi und der Porsche in der Folge selten mehr als eine Minute voneinander getrennt waren.
Nach leichten Regenschauern beim Start des Rennens und in den frühen Stunden am Sonntagmorgen folgte kurz nach Anbruch des letzten Rennviertels Starkregen, der zu einer kurzen Unterbrechung auf dem Sebring International Raceway führte, da sich auf den berühmt-berüchtigten Betonplatten des Kurses in Florida mehr und mehr Wasser angesammelt hatte. Während dieser kurzen Rotphase versammelten sich alle Fahrzeuge in der Boxengasse.
Vor dem Restart gab es einen seltenen Fehler seitens Herberth Motorsport: Der Porsche fuhr frühzeitig wieder auf die Strecke, was von der Rennleitung als „Missachtung des Signals der Boxenampel“ betrachtet wurde und mit einer 120-Sekunden-Zeitstrafe für das bayerische Team geahndet wurde. Obwohl die ersten zwei platzierten Teams beim Zieleinlauf weniger als zwei Minuten auseinander fuhren, war für Rutronik Racing damit der Weg zum verdienten Sieg in Sebring frei.
„Das war hart“, erklärte Markus Winkelhock zu Andrew Marriott von radiolemans.com. „Während des gesamten Rennens waren die Bedingungen sehr schwierig. Als es hart zu regnen begann, dann hat man bei 120 km/h auf der Gegengeraden viel Aquaplaning! Es war ein sehr anspruchsvolles Rennen. Ich habe dreimal das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen und auch in Spa-Francorchamps. Dieser Sieg ist ein weiterer Erfolg für die Sammlung, dazu ein sehr schöner. Ich bin sehr happy!“
Überraschend sicherte sich der Willi Motorsport by Ebimotors-Porsche 911 GT3 Cup (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro) nach einer fehlerfreien Fahrt sowohl den Sieg in der 991-Klasse als auch den letzten Platz auf dem Gesamtpodium. Das rumänisch-italienische Team feierte in Sebring den vierten Klassensieg der Saison. Erstmals seit den Hankook 24h Portimao im Vorjahr schaffte wieder ein Team aus der 991- Klasse den Sprung unter die ersten Drei der Gesamtwertung in einem Rennen der 24h Series.
Ebenfalls stark zeigte sich der härteste Widersacher von Willi Motorsport / Ebimotors’ in der Klasse, der RPM Racing-Porsche 911- II (#907, Tracy Krohn / Niclas Jonsson / Patrick Huisman / Andy Lally). Dieses Team fuhr eindrucksvoll auf den zweiten Platz in der Klasse und auf Gesamtrang vier.
Auf Gesamtposition fünf gab es mit dem Leipert Motorsport-Lamborghini Huracán Super Trofeo (#710, Gregg Gorski / Gerhard Watzinger / Lance Bergstein / Al Miller / Kenton Koch) den dritten Klassensieger in der Top-Fünf der Gesamtwertung. Dieses Team setzte sich mit einer starken Leistung in der GTX-Klasse durch, obwohl es beim Lamborghini Probleme mit der Lenkung gab. Der MRS GT-Racing-Porsche 911 GT3 Cup ‚992‘ (#987, Jeff Courtney / Alexander Marmureanu / Omar Balkissoon / Sebastian Moreno) erlebte nach Zeitverlust in der Anfangsphase ein starkes Comeback mit Rang zwei in der Klasse, gefolgt vom Vortex V8-Vortex 1.0 (#701, Philippe Bonnel / Boris Gimond / Sebastien Lajoux / Steve Brooks), der mit Getriebeprobeme und einer losen Heckpartie zu kämpfen hatte. Dennoch war das Rennen in Sebring das sechste von sieben Saisonrennen, in denen Vortex V8 einen Podiumsplatz in der GTX-Klasse herausfahren konnte.
Auf Gesamtrang sechs feierte NOLASPORT mit dem Porsche 718 Cayman GT4 CS MR (#470, Matt Travis / Jason Hart / Anthony Noble / Alex Mayer / Zac Anderson) beim Heimrennen den Klassensieg in der GT4-Klasse nach einem extrem engen Duell. Der The Heart of Racing Team-Aston Martin Vantage AMR GT4 (#423, Gray Newell / Ian James / Roman De Angelis / Alex Riberas) war bis zur Schlussphase des Rennens in Schlagdistanz, aber zwei Stunden vor Schluss rollte der Aston Martin mit Getriebedefekt aus. Davon profitierte der ST Racing-BMW M4 GT4 (#438, Samantha Tan / Chandler Hull / Jon Miller / Nick Wittmer / Bryson Morris).
Nach diesem Ergebnis steht ST Racing nun auch als Gewinner des GTTeam-Gesamttitels in den diesjährigen 24h Series fest. Für das kanadische Team war es das erste Jahr im Langstreckensport. Mit dem zweiten Platz in der Klasse in Sebring gewinnen Samantha Tan, Chandler Hull und Jon Miller gleichzeitig den Gesamt-Fahrertitel in der GT-Division.
Nach einer Aufholjagd sicherte sich Team ACP – Tanger Associates mit dem BMW M4 GT4 (#421, Catesby Jones / Jim Norman / Josh Norman / Ken Goldberg) den letzten Podiumsplatz der GT4-Klasse. Zuvor hatte das Team sich bei Kontakt mit den Reifenstapeln in Turn 17 Schaden an der Radaufhängung hinten links zugezogen.
Zahlreiche frühe Anwärter auf den Sieg in den hart umkämpften Hankook 24h Sebring, dem längsten internationalen Autorennen das bislang auf dem Sebring International Raceway ausgetragen wurde, waren bereits zur Halbzeit aus dem Rennen. Der Leipert Motorsport-Lamborghini Huracán GT3 (#10, Brendon Leitch / Tyler Cooke / Dennis Fetzer / Seb Morris / Sebastian Balthasar), der in der Anfangsphase sogar Platz zwei innehatte, schied nach einem schweren Einschlag in die Streckenbegrenzung letztendlich mit beschädigtem Splitter und Unterboden aus. Der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster / Shane Lewis), der beim Heimrennen aus der ersten Reihe gestartet war, schied kurz nach Sonnenaufgang nach einem Einschlag in die Leitplanken auf nasser Strecke in der ersten Kurve aus.
Das zweite Auto von Herberth Motorsport (#92, Jürgen Häring / Bobby Gonzales / Wolfgang Triller / Felix Neuhofer / Marco Seefried) fuhr auf Gesamtrang zehn ins Ziel. Beim Start des Rennens hatte der Porsche 911 GT3 R die Führung inne, verlor aber später Zeit wegen Getriebeprobleme.
Der BMW M Motorsport-M4 GT3 (#82, Bill Auberlen / Robby Foley / James Clay / Neil Verhagen / Max Hesse) komplettierte die GT-Division. Trotz einiger Kollisionen war es in Sebring ein erfolgreicher Langstreckentest unter Rennbedingungen, die ohne mechanische Probleme absolviert wurde.
AC Motorsport feiert ersten TCE-Sieg des Jahres bei den Hankook 24h Sebring
AC Motorsport hat bei den Hankook 24h Sebring den verdienten ersten TCE-Sieg des Jahres geholt. Platz zwei reichte für Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing zum Gewinn des TCE-Gesamttitels.Der AC Motorsport-Audi RS3 LMS (#188, Stéphane Perrin / Mathieu Detry / Rik Breukers / Matthew Taskinen) startete fulminant aus der zweiten Reihe der TCE-Division und konnte trotz massiven Drucks von beiden Autorama Motorsport-Volkswagen die Führung bis in die Nacht behaupten. Am Vormittag und sogar bei Starkregen fuhren der Audi und der Volkswagen Golf GTi TCR DSG (#1, Constantin Kletzer / Emil Heyerdahl / Fabian Danz /Jasmin Preisig / Miklas Born) weniger als zwei Minuten auseinander.
Letztendlich fuhr Mathieu Detry den Audi nach 514 Runden auf dem 6,018 Kilometer langen Sebring International Raceway als Sieger ins Ziel.
Zwei Schreckmomente gab es allerdings für AC Motorsport: zunächst drehte sich Stéphane Perrin beim Verlassen der Boxengasse, dann verlor der Audi kurz nach dem vorletzten Tankstopp plötzlich Vortrieb, vermutlich wegen eines Problems mit der Spritzufuhr. Zeitweise wurde der Vorsprung des belgischen Teams auf nur 26 Sekunden reduziert, aber AC Motorsport fuhr dennoch den wohlverdienten Sieg nach Hause. Es war für das Team der erste Sieg seit dem Rennen in Dubai im Vorjahr.
Mit nur 1:45 Minuten Rückstand beim Zieleinlauf belegte der Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing-Volkswagen mit der Startnummer 1 den zweiten Platz. Der sechste Podiumsplatz reichte für das Team auch zur erfolgreichen Verteidigung des TCE-Team-Gesamttitels. Für das Schweizer Team war es bereits der dritte Titelgewinn in Folge. Mit diesem Ergebnis stehen Constantin Kletzer und Emil Heyerdahl nun auch als die neuen Gewinner des TCE-Gesamttitels in der Fahrerwertung fest.
Auf den Gesamtpositionen acht und neun schafften es sowohl AC Motorsport als auch der Volkswagen von Autorama Motorsport mit der Nummer 1 in die Top-Ten der Gesamtwertung in Sebring, ein deutlicher Beweis für den Speed an der Spitze der TCE-Division.
Trotz zwei Defekten an der hinteren Radaufhängung, die einige Runden kosteten, komplettierte der zweite Autorama Motorsport-Golf GTi TCR DSG (#112, Kari-Pekka Laaksonen / Antti Buri / Roberto Ferri / Fabian Danz / Miklas Born) das TCE-Gesamtpodium.
Ein Platz weiter zurück feierte der Nordschleife Racing-Ligier JS2 R (#226, Guillaume Roman / Lucca Ayari / Cédric Houot / Michel Sallenbach) erstmals in dieser Saison den TCX-Klassensieg. Beim französischen Team sorgte nur ein leichter Kontakt mit der Streckenbegrenzung im letzten Renndrittel für etwas Zeitverlust.
Der nächste Rivale für Nordschleife Racing in der Klasse, – CWS Engineering (#278, Colin White / Jean-Francois Brunot / Matt Rivard / Joe Burris / Warren Dexter) brachte den Ginetta nach einem schwierigen Rennen in Sebring ins Ziel. Bereits frühzeitig gab es am G55 sowohl an der Front- als an der Heckpartie Schäden, die eine Reparatur von fast vier Stunden mit sich zogen. Am Vormittag gab es einen weiteren Einschlag nach einer Kollision mit dem Vortex V8, so dass noch einmal eine 3,5-stündige Reparatur notwendig war.
Mit den spannenden Hankook 24h Sebring gehen die 24h Series powered by Hankook 2021 zu Ende. CREVENTIC richtet allerdings auch 2022 wieder Langstreckenrennen aus, zunächst die 17. Auflage der Hankook 24h Dubai vom 13.-15. Januar, eine Woche später, am 21.-22. Januar gefolgt von den Hankook 6H Abu Dhabi, die nicht zur Meisterschaft zählen. Beide Rennen finden in den Vereinigten Arabischen Emiraten statt. Das erste europäische Rennen ist die Hankook 12h Mugello auf dem Autodromo Internazionale del Mugello in Italien am 25.-26. März.