Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
24h Spa
30.07.2021

Zwei Porsche 911 GT3 R werden in Spa um die Pole-Position kämpfen

Beim Qualifying für die 24 Stunden von Spa-Francorchamps haben die Kundenteams von Porsche mit zwei 911 GT3 R den Sprung in die Super-Pole-Session geschafft. Die finale Zeitenjagd um die 20 besten Startplätze findet am Freitag zwischen 19:50 und 20:20 Uhr (MESZ) statt. Als schnellster Neunelfer in der mehrteiligen Qualifying-Sitzung ging der über 500 PS starke Rennwagen von GPX Racing hervor. Earl Bamber (Neuseeland) sowie die Werksfahrer Matt Campbell (Australien) und Mathieu Jaminet (Frankreich) setzten in ihren jeweils viertelstündigen Einzelsegmenten eine Durchschnittszeit von 2:19,259 Minuten und belegten damit den achten Rang. Die absolut schnellste Runde unter allen 911 GT3 R fuhr Bamber in 2:18,878 Minuten. Der 24-Stunden-Klassiker auf dem 7,004 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in den belgischen Ardennen beginnt am Samstag um 16:30 Uhr Ortszeit.

Wie die beiden Trainingssitzungen fand auch das abendliche Qualifying auf trockener Fahrbahn statt und reichte in die Dunkelheit. Dichter Überholverkehr zwischen den insgesamt 58 Rennwagen sowie eine gut 20-minütige Unterbrechung nach einem Unfall in der Mitte der zweiten Session spielte den insgesamt zwölf 911 GT3 der Kundenteams von Porsche wenig in die Karten. Neben GPX Racing gelang auch KCMG mit den Fahrern Maxime Martin (Belgien), Nick Tandy (Großbritannien) und Werkspilot Laurens Vanthoor (Belgien) als 18.-Schnellste der Einzug in die Runde der besten 20. In der Pro-Am-Wertung, in der sich Profis das Cockpit mit Gentleman-Fahrern teilen, stellte Herberth Motorsport mit dem Quartett Alfred und Robert Renauer (beide Deutschland) Antares Au (Großbritannien) und Daniel Allemann (Schweiz) den bestplatzierten 911 GT3 R. Im Silver-Cup für Semi-Profis wurde das Porsche Kundenteam Allied Racing als 15. gewertet. In der Am-Klasse für reine Privatfahrerbesatzungen setzte sich Haegeli by T2 Racing gegen Huber Motorsport durch. 

Anzeige
Das diesjährige 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gilt als die größte Veranstaltung für GT3-Fahrzeuge wetlweit und zählt für den GT World Challenge Europe Endurance Cup sowie die Intercontinental GT Challenge (IGTC). Fahrer und Fahrzeuge erhalten für die GT World Challenge nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte.


Stimmen zum Qualifying

Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Das Ergebnis des Qualifyings ist aus der Sicht von Porsche ernüchternd. Zwei Fahrzeuge in den Top-20 ist nicht das Ergebnis, das wir erwartet haben. Wir bringen im Moment die Performance nicht auf den Punkt. Jetzt wartet auf uns viel Arbeit, um herauszufinden, warum wir nicht ganz bei der Musik sind. Unsere Schnelligkeit über eine Runde spiegelt zwar nicht unsere Konkurrenzfähigkeit für das Rennen wider, aber auch diese Disziplin müssen wir hinbekommen.“

Mathieu Jaminet (Porsche 911 GT3 R #22): „Matt Campbell hatte ein schwieriges Qualifying-Segment und wenig Glück im Überholverkehr. Dennoch ist ihm eine gute Rundenzeit gelungen. Das galt so auch für Earl Bamber. Damit war meine Aufgabe für den letzten Qualifying-Abschnitt klar: eine saubere Runde, ohne eine Strafe wegen Überschreitens der Streckenbegrenzungen zu riskieren. Wir wollten nur sicherstellen, dass wir den Sprung in die Super-Pole schaffen. Das haben wir mit Platz acht erledigt und unsere Mission für heute erfüllt. Jetzt sehen wir, was wir morgen erreichen können. Wir wollen möglichst weit vorne ins Rennen starten.“

Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #21): „Wir haben ein hartes Qualifying mit vielen Überrundungsmanövern und Roten Flaggen erwartet, genau dies ist passiert. Unser erstes Qualifying-Segment hat uns alles gekostet, denn Sven Müller bekam keine freie Runde und war zwei Sekunden weg von der Spitze. Aber so ging es vermutlich der Hälfte des Teilnehmerfeldes. Ich habe am Ende noch eine freie Runde gefunden, aber es hat nicht gereicht. Letztlich fehlten uns nur sechs Hundertstelsekunden für den Einzug in die Super-Pole-Session. Bei einem 24-Stunden-Rennen besitzt der Startplatz keine große Bedeutung für das Resultat. Wir müssen nur schauen, dass wir ohne Fremdkontakt nach vorne kommen, dann ist noch alles möglich.“

Laurens Vanthoor (Porsche 911 GT3 R #47): „Ich bin etwas unzufrieden. Wir hatten von Beginn an ein paar Probleme mit dem Auto, die zuvor beim Test nicht aufgetreten waren. Es ließ sich schwierig fahren und wir konnten bis jetzt die Ursache noch nicht finden. Trotzdem haben wir den Sprung in die Super-Pole-Session geschafft.“

Lars Kern (Porsche 911 GT3 R #222 – Silver-Cup): „Für uns lief es nicht optimal. Meine erste Rundenzeit wurde gestrichen, weil ich die Streckenbegrenzung überfahren habe, dann musste ich wegen einer Gelben Flagge Gas wegnehmen. Es herrschte relativ viel Chaos. In der Summe geht für uns die Startposition aber in Ordnung. Das Glück, das uns im Qualifying fehlte, haben wir dafür vielleicht im Rennen.“

Alfred Renauer (Porsche 911 GT3 R #911 – Pro-Am-Cup): „Kein einfacher Tag für uns. Wir hatten bereits im Pre-Qualifying einen heftigen Reifenschaden, der das Auto ziemlich stark beschädigt hat. Unsere Jungs konnten den Porsche so gut es ging wieder in Stand setzen. Im Qualifying haben wir noch das Beste herausgeholt. Das Rennen dauert 24 Stunden. Wir versuchen, ohne Fehler durchzukommen – es hat schon viele Strafen für Track-Limit-Vergehen gegeben. Auch uns wurden deswegen Rundenzeiten gestrichen.“ 

Pieder Decurtins (Porsche 911 GT3 R #166 – Am-Cup): „Für mich lief es weniger gut, aber Manuel Lauck, Marc Basseng und Dennis Busch sind super gefahren. Sie hatten sich die Klassenbestzeit auch vorgenommen. Wir sind auf einem guten Weg.“