ADAC GT4 Germany
26.10.2021
Happy End nach dramatischem Beginn für das Team Driverse in Hockenheim
Voll motiviert reiste das Team Driverse zum Rennwochenende der ADAC GT4 Germany nach Hockenheim. Mit einem neuen Fahrerinnen-Duo und ebenfalls neu sortierter Crew wollte man in Hockenheim durchstarten. Bereits vor dem ersten Renntag wirbelte allerdings Sturmtief Ignatz nicht nur halb Deutschland, sondern auch das Fahrerlager gehörig durcheinander und zerstörte unter anderem das Driverse-Teamzelt. Dank der schnellen Unterstützung des ADAC konnte die Mannschaft zusammen mit dem ebenfalls sturmgeschädigten Team Ring Racing kurzfristig in eine freie Box umziehen, sodass zumindest der Rennbetrieb der Equipe nicht gefährdet war, auch wenn das geplante Eventprogramm des Team mit vielen Gästen so deutlich beeinträchtigt war. Diese Umstände waren natürlich keine ideale Voraussetzung für ein reibungsloses Wochenende der neu zusammengestellten Crew. „Das war absolut der Super-GAU für uns. Wir hatten eigentlich vor, in unserem Teamzelt viele Gäste zu empfangen. Da hat uns der Sturm aber einen großen Strich durch die Rechnung gemacht“, seufzte Teamchefin Nicole Kösters.
Die Mannschaft ließ sich aber nicht entmutigen und arbeitete konzentriert weiter. Die beiden neuen Fahrerinnen Alesia und Jacqueline Kreutzpointner, die nach fast einem Jahr in die ADAC GT4 Germany zurückkehrten, schossen sich nach und nach auf den BMW M4 GT4 ein und steigerten sich stetig. Am Freitag und Samstag hatte das Team noch einige Probleme bei der Abstimmung des Rennfahrzeuges, was sich in den Qualifying-Platzierungen 26 und 31 niederschlug.
Auch das erste Rennen am Samstag war noch von den Setup-Problemen beherrscht. Nach einem guten Start konnten die beiden Pilotinnen in ihren Stints die Pace ihrer direkten Konkurrenten mit einem schwierig zu fahrenden Fahrzeug nicht ganz mitgehen. Mehr als Rang 29 war so für die beiden „Racing Twins“ nicht möglich. Das Team steckte aber nicht die Köpfe in den Sand, sondern analysierte akribisch die Probleme und arbeitet über Nacht hart an einer Lösung.
Am Sonntag, der sich wie schon der Samstag mit kaltem, aber bestem Herbstwetter von seiner sonnigen Seite zeigte, sah die Welt schon ganz anders aus. Die harte Setup-Arbeit des Teams über Nacht machte sich nun bezahlt. Von Rang 31 gestartet konnte Alesia Kreutzpointner sofort mehrere Plätze gutmachen. In der Folge lief sie mit starken Rundenzeiten auf mehrere Fahrzeuge auf, deren Piloten noch um die Meisterschaft kämpften. Daher verzichtete sie auf riskante Überholversuche und kam gleich zu Beginn des zehnminütigen Boxenstoppfensters zum vorgeschriebenen Fahrerwechsel in die Box. Den Stopp absolvierte die Crew in perfekter Manier, sodass Jacqueline Kreutzpointner, die das Steuer von ihrer Zwillingsschwester übernommen hatte, im Anschluss freie Fahrt auf der Strecke hatte und viel Zeit gutmachen konnte. Immer weiter kämpfte sie sich nach vorn und fuhr am Ende mit Rang 22 einen Achtungserfolg ein. „Neun Plätze in einem derart hochklassigen Feld aufzuholen, kann sich wirklich sehen lassen“, zeigte sich Teamchefin Nicole Kösters hinterher zufrieden. Auch Alesia Kreutzpointner war happy: „Wir sind absolut zufrieden. Nach den Problemen am Samstag hat uns das Team für den Sonntag ein perfektes Auto hingestellt. Wir konnten die Pace der besten BMW gut mitgehen. Nun freuen wir uns auf den Nürburgring.“ Ihre Schwester Jacqueline ergänzt: „Nach dem großen Schreck am Beginn hat das Team nicht aufgegeben und war trotzdem voll motiviert. So konnten wir uns über das ganze Wochenende steigern und am Sonntag ein gutes Rennen hinlegen. Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit den anderen zu kämpfen und viele Überholmanöver auf den Asphalt zu legen. So konnten wir einmal zeigen, was wir draufhaben.“
Nicole Kösters sieht das ganze Wochenende trotz des Sturmschadens positiv: „Mich hat der Teamgeist unserer Mannschaft absolut begeistert. Trotz der schwierigen Umstände haben alle voll durchgezogen. Das ist nicht selbstverständlich und ich bin sehr dankbar dafür. Unsere beiden Race Twins Alesia und Jacqueline haben sich besten ins Team eingefügt und sind eine echte Bereicherung. Bedanken möchte ich mich auch beim ADAC, der uns kurzfristig in der Box untergebracht hat sowie beim Team Ring Racing, mit denen wir uns die enge Box geteilt haben. Trotz aller Enge und der harten Competition hat die Zusammenarbeit reibungslos geklappt.“
Das Saisonfinale der ADAC GT4 Germany findet bereits in knapp zwei Wochen auf dem Nürburgring statt. Vom 5. bis 7. November werden dort die letzten beiden Rennen ausgetragen.