Der Cayman ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe hatte seinen Härtetest 2020 beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring unter erschwerten Bedingungen hervorragend bestanden. Für das Rennteam aus dem schwäbischen Ofterdingen stand das Gewinnen von Erfahrungswerten auf der 3,7 Kilometer-Strecke in der Magdeburger Börde im Fokus. Unberechenbares Wetter sowie nahezu keine Überholmöglichkeiten sorgten in allen Serien, die im Rahmen des ADAC GT Masters ausgetragen wurden, für taktische Spiele. Zuschauer waren noch keine auf den Tribünen zugelassen.
Max Kronberg fuhr das erste Qualifying am Morgen und stellte den Steer-by-Wire Cayman auf den 19. Startplatz. Wie eng die Leistungsdichte des Starterfeldes war, zeigte sich hier schon, so lagen die ersten 20 Teilnehmer in einem Zeitfenster von nur 2,2 Sekunden. Der Berliner mit Nordschleifenerfahrung fuhr auch den Start und konnte in seinem Stint auch Positionen gewinnen.
Zur Rennhälfte übergab er pflichtgemäß das Auto an Zulauf, der ebenso weiter konstant die Position halten konnte. Aufkommende dunkle Wolken kündigten Regen an, als etwa sechs Minuten vor Schluss eine Safety-Car-Phase das Feld einbremste. Teamchef Daniel Schellhaas entschied sich das Auto in die Box zu holen, um Regenpneus zu montieren. Doch da das Safety-Car länger als erwartet das Tempo vorgab, kam es nur noch zu einer finalen schnellen Runde. Somit überquerte Zulauf auf Rang 19 die Ziellinie.
Finn Zulauf hatte die Aufgabe, im zweiten Qualifying eine entsprechende Zeit für die Startposition zu liefern. Abermals waren die Top-20 innerhalb von 2,5 Sekunden und für Zulauf ging es vom 20. Platz aus in das turbulente Sonntagsrennen.
Bereits am Start war Zulauf von einem verunfallten Gegner an der Beifahrerseite getroffen worden und das Team rief ihn zum Check in die Box. Glücklicherweise waren nur leichte Schäden entstanden, so kehrte er auf Rang 21 hinter dem Safety-Car wieder auf die Strecke zurück. Diese Platzierung hielt der junge Nachwuchsfahrer mit konstanten Rundenzeiten, und pünktlich zur Rennhalbzeit stieg Kronberg hinter das Steuer des Porsche 718 Cayman GT4 #30. Kronberg konnte Positionen gut machen und sah nach 37 Umläufen auf dem 19. Platz die Zielflagge.
Stimmen nach den Rennen
Finn Zulauf: „Vielen Dank an das gesamte Team für ein spannendes und tolles Wochenende in dieser Serie. Wir hatten viel Spaß und ich konnte wieder sehr viel lernen. Vielleicht wäre noch mehr drin gewesen, doch bei einer so dichten Leistungsstärke können wir zufrieden sein.“Max Kronberg: „Da uns die Testfahrten fehlten, war die Strecke für uns neu. Ebenso die Pirelli Reifen, die in der Serie zum Einsatz kommen, aber um Erfahrungen zu sammeln, waren wir ja dabei. Die Rennen selbst waren spannend und zeigten mir, auf welchem Niveau hier gefahren wird.“
Teamchef Daniel Schellhaas: „Natürlich möchten wir bei jedem Rennen so gut wie möglich abschließen, dass dies in der GT4 Germany schwer wird, war uns bewusst. Die Serie ist megastark umkämpft und auf höchstem Niveau, somit dürfen wir mit zwei Zieleinläufen und konstanten Leistungen unserer Piloten sehr zufrieden sein. Ebenso gewannen wir weitere wichtige Erfahrungen im Thema Reifen und Set-up. Am Samstag gingen wir das Risiko auf Regenreifen zu wechseln, da wir auf einsetzenden Regen hofften. Doch der blieb aus und das Safety-Car war auch länger als erwartet draußen. In diesem Fall haben wir uns leider verpokert.“
„Ich denke, es war nicht unser letzter Start in der ADAC GT4 Germany. Das GT Masters mit den Rahmenrennen ist eine tolle Bühne und bot Motorsport vom feinsten, bei dem wir wieder viel lernen konnten und zufrieden abreisen. Nachdem unsere Fahrer nicht bei den Testfahrten der GT4 Germany dabei waren und am Freitag nur die beiden Trainingssessions hatten, war es für sie nicht einfach die Pace zu finden. Nach sechs Rennwochenenden am Stück sowie vielen Testtagen dazwischen heißt es nun für das Team Kraft sammeln, um dann Anfang Juni gestärkt zum 24h-Rennen zu gehen“, schließt Teamchef Patrick Wagner ab.
Das 49. ADAC TOTAL 24h-Rennen auf dem Nürburgring findet vom 3. bis 6. Juni 2021 statt. Für W&S Motorsport stehen dann im weiteren Verlauf des Jahres wieder Starts in der Nürburgring Langstrecken-Serie, der Rundstrecken-Challenge Nürburgring sowie beim GTC Race auf dem Terminkalender. Das Team bietet Fahrerplätze zu fairen Konditionen für die Rennserien sowie für Trackdays an.