Was für die Fahrer eine echte Herausforderung ist, wird für die Zuschauer zum atemberaubenden Highlight. Zum ersten Mal seit dem letztjährigen Gastspiel auf dem Nürburgring kann die DTM wieder Fans auf den Tribünen begrüßen. Entsprechend groß ist die Begeisterung bei den Fahrern, den Teams und den Organisatoren der ITR. Tickets gibt es unter Berücksichtigung eines Hygieneschutzkonzeptes im Vorverkauf unter tickets.DTM.com und der DTM-Ticket-Hotline 01806 991166. Eine Tageskasse am Lausitzring gibt es nicht.
Der heiße Ritt durch die Mutkurve, die neue Variante wurde am Dienstag vom Automobil-Weltverband FIA final genehmigt, dazu die Rückkehr der Fans an die Strecke, nah dran am Geschehen – nach dem spektakulären Auftakt im italienischen Monza könnten die Voraussetzungen für eine ebenso spektakuläre Deutschland-Premiere der DTM besser kaum sein, inklusive der hochsommerlichen Wettervorhersage mit Temperaturen knapp an der 30-Grad-Marke.
Erstmals wird die Traditionsrennserie mit GT-Rennwagen ausgetragen, die auf dem Hochgeschwindigkeitskurs von Monza ein wahres Feuerwerk abbrannten. Heiße Duelle in der Hitze Italiens waren in beiden Rennen an der Tagesordnung, nicht nur um den Sieg, sondern um jeden Meisterschaftspunkt wurde erbittert gekämpft. Fesselnde, rundenlange Positionskämpfe und sensationelle Überholmanöver waren die Folge. Im ersten Saisonrennen am Samstag sorgte der erst 19-jährige Neuseeländer Liam Lawson im Red Bull Ferrari für die erste große Überraschung. Er siegte vor den beiden Mercedes-AMG des Monegassen Vincent Abril und des Deutschen Maximilian Götz (beide Team HRT). Am Sonntag schlug dann Audi zurück, der Südafrikaner Kelvin van der Linde (ABT Sportsline) bejubelte seinen ersten DTM-Sieg. Audi-Markenkollege und Vizemeister Nico Müller (SUI, Team Rosberg) wurde Zweiter, der Österreicher Lucas Auer im Mercedes-AMG (Team WINWARD) Dritter.
Und am Lausitzring, Deutschlands jüngster Rennstrecke, zwischen Berlin und Dresden gelegen? Auf dem 4,562 Kilometer langen Kurs, einer Mischung aus Teilen des Triovals und Kurvenpassagen im Infield, werden die Karten neu gemischt. Die Strecke hat einen völlig anderen Charakter als Monza – und natürlich Turn 1!
Alles eine Frage der Linie: Die Fahrer sind gefordert
Turn 1 bietet mehr weit mehr als nur eine schnelle Linie. Das macht es spannend und abwechslungsreich. Vielleicht werden die DTM-Asse tatsächlich auch zu zweit oder sogar zu dritt nebeneinander durch diese leichte Steilkurve donnern. „Three wide“ nennen das die Amerikaner, die ihre zahlreichen Steilkurven lieben. Der Neigungswinkel von Turn 1 findet sich in den USA beispielsweise auf dem NASCAR-Kurs von Homestead südlich von Miami wieder. Andere US-Steilkurven sind noch viel steiler, da fährt das Auto mit Vollgas fast von alleine durch. Nicht so in Turn 1 am Lausitzring, der seit 2017 im Besitz von DTM-Partner DEKRA ist. In Turn 1 machen die Fahrerinnen und Fahrer den Unterschied, garantiert. In Turn 1 müssen sich die Weltklassepiloten beweisen, ganz gleich ob die Formel-1-erfahrenen Alex Albon (THA) im Ferrari und Timo Glock (GER) im BMW, DTM-Routiniers wie Nico Müller (SUI, Audi) oder Marco Wittmann (GER, BMW), GT-Asse wie Maximilian Götz (GER) oder Maximilian Buhk (GER), beide im Mercedes-AMG, oder DTM-Rookies wie Esteban Muth (BEL, Lamborghini) und der Inder Arjun Maini (Mercedes-AMG) oder die beiden Frauen im Feld: Sophia Flörsch (GER, Audi) und Esmee Hawkey (GBR).Glaubt man den BMW-Fahrern, haben sie neben dem Red Bull Ring am Lausitzring die besten Chancen auf einen Sieg. Im Vorjahr holte Lucas Auer – damals noch im BMW – in der Lausitz einen der BMW-Siege. Glock, Wittmann und Sheldon van der Linde (RSA) setzen jedenfalls alles daran, einen etwaigen BMW-Vorteil zu nutzen. Alle anderen werden dagegenhalten. Den Fans, speziell denen aus Richtung Berlin oder Dresden, würde ein Heimsieg sicher gefallen. Dafür könnte Maximilian Buhk sorgen, der für Peter Mücke und sein Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport fährt, oder Esteban Muth im Lamborghini von T3 Motorsport um Teamchef Jens Feucht. Nach der beachtlichen Performance in Monza wären auch die ersten Punkte für die junge Britin Esmee Hawkey im T3-Lamborghini denkbar, vielleicht schafft dies aber auch Sophia Flörsch (GER) im ABT-Audi.
Die Antworten liefern zwei packende DTM-Rennen, die am Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr gestartet und live in über 60 Ländern sowie in Deutschland in SAT.1 (ab 13:00 Uhr) übertragen werden. Alle Trainingssessions und Qualifyings der DTM sind im Streaming-Portal DTM Grid (grid.dtm.com) zu sehen, auch alle Rennen der DTM-Plattform: die Nachwuchsserie DTM Trophy, erstmals auch die Tourenwagen Legenden im Rahmen der neugeschaffenen DTM Classic, dazu die Premiere des BMW M2 Cups sowie der Auftritt der Ferrari Club Deutschland Racing Series sorgen für feinsten Motorsport von früh bis spät.