Ein Sextett dominiert das Geschehen um die Vergabe des wertvollen DTM-Titels. Doch auch in Assen ist es der Südafrikaner Kelvin van der Linde, der unverändert die Tabelle anführt. Die Luft ist allerdings viel dünner geworden, der Vorsprung im heißen Titelkampf deutlich geschmolzen. Der TT-Circuit von Assen stellt mit seinen schnellen und mittelschnellen Kurven die 21 Weltklassepiloten – inklusive den beiden Gaststartern Miko Bortolotti im Lamborghini und Ex-Formel-1-Pilot Christian Klien im McLaren – auf eine hochkarätige Probe. Auch in Assen sind wieder Zuschauer erlaubt, sowohl auf den Tribünen als auch im Fahrerlager. Tickets gibt es via DTM-Ticket-Shop (tickets.dtm.com) und DTM-Ticket-Hotline (01806 661199). Die Rennen der DTM werden am Samstag und Sonntag jeweils um 13:30 Uhr gestartet und in SAT.1 (jeweils ab 13:00 Uhr) sowie in über 60 Ländern live übertragen.
Kelvin van der Linde bringt 147 Punkte mit nach Assen, die er mit seinem Audi des Teams ABT Sportsline in den bisherigen zehn Saisonrennen eingefahren hat. Mit zwei Siegen und insgesamt 55 Punkten am Red Bull Ring hat sich der erst 19-jährige Liam Lawson aus dem Red Bull-AF Corse-Ferrari-Team bis auf zwölf Punkte an van der Linde herangesaugt. Dabei schien nach dem Nürburgring-Rennen, als der Neuseeländer leer ausging, der Zug im Titelkampf bereits abgefahren. Nur vier Zähler hinter Lawson folgt der beste Deutsche auf Rang drei, Maximilian Götz aus dem Mercedes-AMG Team HRT. Weitere zehn Punkte zurück liegt der zweimalige DTM-Champion Marco Wittmann (GER) mit dem Walkenhorst-BMW auf Rang vier, gefolgt vom Schweizer Philip Ellis (Mercedes-AMG Team WINWARD, 99) und dem Thailänder Alex Albon (Ferrari, AlphaTauri AF Corse, 94). Dieses Sextett hat am Red Bull Ring die Punkte quasi unter sich aufgeteilt und fuhr 174 von möglichen 188 Punkten für die ersten sechs Plätze in den beiden Rennen in der Steiermark zusammen ein. Demzufolge wuchs der Abstand zu den nachfolgenden Piloten.
Nur der zweifache DTM-Champion Wittmann punktet bislang in allen Rennen
Wie ausgeglichen stark das Fahrerfeld ist, belegt auch die Statistik: Sieben verschiedene Fahrer eroberten die zehn Pole-Positions, sechs verschiedene Fahrer gewannen die zehn bisherigen Saisonrennen, und Rennwagen von vier verschiedenen Herstellern kreuzten die Ziellinie als Sieger.Alle Fahrer sind schon das eine oder andere Mal ohne Punkte geblieben, außer: Marco Wittmann. Der Einzelkämpfer aus dem Team Walkenhorst Motorsport aus Melle bei Osnabrück hat in allen zehn Rennen bislang gepunktet – eine eindrucksvolle Konstanz. Der bestplatzierte Pilot früherer DTM-Jahre eroberte dabei einen Sieg und zwei Pole-Positions. Eine Leistung, die auch Wittmann verwundert, zumal es die letzte Saison des BMW M6 ist. Der Nachfolger BMW M4 feierte am vergangenen Wochenende auf der legendären Nordschleife des Nürburgring eine achtbare Rennpremiere und wird im kommenden Jahr auch in der DTM erwartet.
Der TT-Circuit – schnellste Kurve und längste Tribüne
Der TT-Circuit in Assen, der Grand-Prix-Kurs von Hockenheim und der ultrakurze Stadtkurs in Nürnberg – die DTM-Piloten müssen sich im Schlussspurt auf drei sehr unterschiedliche Rennstrecken einstellen. Assen jedenfalls fordert die Piloten vor allem mit der langgezogenen Ramshoek-Kurve heraus. Einmal abgesehen von Turn 1 als Teil des Trioval-Kurses am DEKRA Lausitzring, ist Ramshoek die schnellste Kurve der DTM-Saison. Etwa 235 km/h werden in dieser Passage erwartet, vor dem heiklen Richtungswechsel zur folgenden Schikane – und das alles in Front der mit 1,1 Kilometer Länge längsten Tribüne Europas. Einige DTM-Fahrer haben bereits ein Rennen in Assen absolviert, für etliche Teilnehmer ist Assen jedoch Neuland. Marco Wittmann jedenfalls kennt den Kurs, der 2019 erstmals von der DTM befahren wurde. Der damalige Sieger des ersten Rennens: Marco Wittmann.Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr mischt sich der ehemalige Formel-1-Pilot Christian Klien mit dem McLaren von JP Motorsport ins DTM-Feld. Zuletzt am Nürburgring zeigte die Performance des Österreichers klar nach oben. Lamborghini schickt seinen Werkspiloten Mirko Bortolotti nach Assen. Der Italiener soll das Team von T3 Motorsport verstärken und erste Eindrücke von der DTM sammeln. Somit präsentiert sich die DTM mit 21 GT-Rennwagen in den Niederlanden.