FIA Formel E
22.07.2021
Audi bereit für das London-Comeback der Formel E
Die Hauptstadt Großbritanniens war in der Vergangenheit schon mehrmals gut für motorsportliche Dramen: In den ersten beiden Saisons der Formel E entschied sich der Titelkampf jeweils erst im allerletzten Rennen – und beide Male war Lucas di Grassi einer der Hauptdarsteller. „Wir haben in London schon viele emotionale Momente in unserer Formel-E-Geschichte erlebt“, sagt der Brasilianer. „Die Macher der Serie haben hier ihren Sitz, viele Teams und Fahrer sind in der Nähe beheimatet – man kann sagen: Die Formel E kommt nach Hause.“
Und doch ist dieses Mal alles anders als 2015 und 2016, als die Formel E noch auf den extrem engen und buckeligen Wegen des Battersea Parks startete. Schauplatz in diesem Jahr sind die Docklands im Osten der Stadt und das dort beheimatete Exhibition Centre London (ExCeL). Das absolute Novum: Erstmals führt ein Kurs durch eine geschlossene Messehalle. „Es ist das erste Mal, dass die Strecke halb offen und halb überdacht angelegt ist“, sagt Lucas di Grassi nach den ersten Runden im Simulator. Sein Eindruck: „Die Strecke ist insgesamt nicht besonders schnell, ermöglicht damit einen geringen Energieverbrauch, hat viele Kurven und bietet auf den ersten Blick nur wenige Überholmöglichkeiten – damit ist der Kurs recht untypisch für die Formel E.“
2,252 Kilometer ist die Strecke lang und hält auch aufgrund der wechselnden Bodenbeläge drinnen und draußen zahlreiche Überraschungen parat – beispielsweise unterschiedliche Gripverhältnisse und natürlich wechselnde Bedingungen bei Regen. „Der Kurs in London ist definitiv anders als alles, was wir bisher kennen – aber das macht die Formel E ja aus“, sagt Teamchef Allan McNish. „Es ist eine neue Herausforderung für alle Ingenieure und Fahrer. Wir bereiten uns intensiv vor, um so perfekt aussortiert wie möglich ins erste Training zu gehen. Trotzdem bleibt es ein Wochenende mit vielen Unbekannten.“
Vier Rennen vor dem Ende der ersten Weltmeisterschaftssaison präsentiert sich die Formel E so spannend wie nie zuvor: 15 Piloten liegen innerhalb von nur 27 Punkten, wobei schon ein einziger perfekter Renntag einem Fahrer 30 Punkte bringen kann (Sieg, Pole-Position, schnellste Rennrunde und Schnellster nach der Gruppenphase des Qualifyings). René Rast liegt vor den Rennen in London auf dem siebten, Lucas di Grassi auf dem zwölften Platz. In der Teamwertung belegt Audi Sport ABT Schaeffler den vierten Rang und ist das konstanteste Team im Feld: Rast und di Grassi punkteten in elf Rennen 14 Mal – so oft wie keine andere Mannschaft.
„Erst New York, jetzt London und dann Berlin – die Locations zum Endspurt der Saison sind wirklich unglaublich“, sagt René Rast. „So einen Kurs wie den in London bin ich noch nie in meiner Karriere gefahren. Das Layout und die ganze Umgebung sind für uns alle völliges Neuland und etwas ganz Besonderes – das verspricht ein großes Abenteuer zu werden.“
In London und Berlin werden zwei Rennen am Wochenende ausgetragen. Startzeit ist am Samstag um 15 Uhr Ortszeit (16 Uhr MESZ) und am Sonntag um 14 Uhr Ortszeit (15 Uhr MESZ). In Deutschland, Österreich und der Schweiz überträgt SAT.1 live aus Großbritannien und zeigt schon alle freien Trainingssitzungen und das Qualifying live auf ran.de. Die Übertragungen der Rennen mit dem Moderationsteam um Andrea Kaiser und Matthias Killing beginnen Samstag und Sonntag jeweils eine halbe Stunde vor dem Rennstart. Alle internationalen Sender inklusive Sendezeiten sind online unter www.fiaformulae.com zu finden.
Neben dem Werksteam Audi Sport ABT Schaeffler geht auch das Kundenteam Envision Virgin Racing mit dem von Audi entwickelten e-tron FE07 auf Punktejagd. In dieser Saison starten Nick Cassidy und Robin Frijns für die britische Mannschaft, die ebenso wie Audi Sport ABT Schaeffler seit dem ersten Rennen 2014 Mitglied der Formel-E-Familie ist. Mit sechs Podiumsplätzen in der bisherigen Saison führt Envision Virgin Racing die Teamwertung an.