Die Herausforderer
Die vier deutschen Automobilhersteller gehen die Aufgabe in Rom mit Zuversicht an: Audi, BMW, Mercedes-EQ und Porsche. Vier Fahrer vertreten darüber hinaus Schwarz-Rot-Gold: DTM-Champion René Rast (Audi), der jüngste Formel-E-Rennsieger Maximilian Günther (BMW) sowie der dreimalige Le-Mans-Sieger André Lotterer und sein Teamkollege – ebenfalls mit Formel-1-Werdegang – Pascal Wehrlein (Porsche). Und alle vier Hersteller bewiesen beim Saisonauftakt zuletzt ihr Potenzial für Podiumsresultate – jedoch mit unterschiedlicher Fortune. Während Audis Formel-E-Neuzugang René Rast beispielsweise nach einem solchen Top-3-Resultat griff, sich aber in der taktischen Umsetzung der Kombination aus Safety-Car-Phase und Formel-E-typischem Attack Mode noch Verbesserungsmöglichkeiten offenließ, dominierte Nyck de Vries (NED, Mercedes-EQ) den ersten Durchgang von Diriyya.
Die Herausforderung
Zuletzt wurde 2019 ein E-Prix in Rom ausgetragen – als siebtes Saisonrennen der Season Five und zum zweiten Mal in der Geschichte der Formel E. Beide Male stand André Lotterer (GER, Porsche) seinerzeit auf dem Podium – einmal als Dritter, einmal als Zweiter. Vor der aktuell laufenden Season Seven haben sich jedoch einige Vorzeichen geändert: Lotterer wechselte von DS Techeetah zum TAG Heuer Porsche Formel-E-Team und der Streckenverlauf für die anstehenden E-Prix wurde leicht modifiziert. Der Stadtkurs führt nun nicht mehr direkt am Nuvola Convention Center vorbei, das derzeit als Italiens größtes Impfzentrum dient. Der Herausforderung tut das keinen Abbruch – im Gegenteil. Auf 3.385 Metern Streckenlänge sind 19 Kurven zu meistern. Eine der markantesten von ihnen führt über die Piazza Guglielmo Marconi und um den gleichnamigen Obelisken. Und dort, wo die Buslinie 31 üblicherweise in gemächlichem Tempo verkehrt, bieten sich ausreichend Überholmöglichkeiten beim Formel-E-Spektakel in der Ewigen Stadt.Ohnehin treffen auf dem ehemaligen Gelände der Weltausstellung von 1938 beim Gastspiel der Formel E anno 2021 die Kontraste aufeinander. Dem Leitgedanken „Change. Accelerated.“, für den die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft steht, dürfen allerdings – untypisch für die Serie – keine Zuschauer vor Ort und damit hautnah beiwohnen. Im Angesicht der Covid-19-Pandemie überlässt die Formel E zusammen mit der FIA und dem lokalen Veranstalter in dieser Hinsicht nichts dem Zufall und trägt die Saisonrennen drei und vier mit äußerst strengen Auflagen aus.
Lucas Di Grassi (AUDI): „Mit dem fast komplett neuen Design für Rom haben FIA und Formel E wieder einmal einen tollen Job gemacht, um die Formel E noch spannender zu gestalten. Das neue Layout ist fantastisch. Es hat längere und schnellere Geraden und bietet mehr Überholmöglichkeiten. Ich bin mir sicher, die Fans werden es lieben – ich kann es kaum erwarten, dort endlich Rennen zu fahren.“
Jake Dennis (BMW): „Die Rennen in Rom gehören für mich zu den aufregendsten in der gesamten Saison. Ich liebe die Stadt und freue mich umso mehr darauf, dort nun auch in der Formel E anzutreten. Der neue Kurs ist sehr technisch und extrem lang. Das wird für uns alle eine neue Herausforderung sein.“
Stoffel Vandoorne (Mercedes-EQ): „Persönlich verbinde ich mit Rom großartige Erinnerungen, da ich dort meinen ersten Podestplatz in der Formel E eingefahren habe. Zudem gehört Rom zu meinen Lieblingstrecken. In diesem Jahr ist der Kurs jedoch anders als beim letzten Rennen dort in Season Five. Er ist eine große Herausforderung mit einem sehr unebenen Belag, aber genau darauf kommt es in der Formel E an. Man muss die Herausforderungen und die schwierigen Umstände meistern.“
André Lotterer (Porsche): „Es ist natürlich immer ein gutes Gefühl, auf eine Strecke zurückzukehren, auf der man schon erfolgreich war. In Rom stand ich zweimal auf dem Podium, einmal habe ich die Pole geholt. Wie ich von dieser Erfahrung letztlich profitieren kann, werden wir sehen. Unser Team ist zum ersten Mal in Rom am Start, außerdem fahren wir diesmal eine neue Streckenvariante. Für uns ist das ein Vorteil, da der Erfahrungsvorsprung unserer Konkurrenten dadurch nicht ganz so groß ist.“