Gleich zu Beginn des Rennens fiel die scheinbare Vorentscheidung in dramatischen Szenen: Mitch Evans‘ (NZL) Jaguar blieb am Start stehen. Edoardo Mortara (SUI, ROKiT Venturi Racing) konnte dem stehenden Fahrzeug nicht ausweichen – mit diesem Unfall waren zwei der aussichtsreichen Kandidaten bereits ausgeschieden. Nach dem Restart blockierten bei Jake Dennis (GBR, BMW i Andretti Motorsport) die Hinterreifen in der Anbremsphase zur ersten Kurve und Dennis rutschte in die Mauer – erneut war einer derjenigen aus dem Rennen, die die Hand bereits am WM-Pokal hatten.
Mercedes-EQ-Festival zum Abschluss
Es entwickelte sich ein packendes Rennen um den abschließenden Saisonsieg zwischen Stoffel Vandoorne (BEL, Mercedes-EQ), Oliver Rowland (GBR, Nissan e.dams) und Norman Nato (FRAU, ROKiT Venturi Racing), das letztgenannter für sich entschied. In den ROKiT-Venturi-Racing-Autos verrichtet ein Antriebsstrang von Mercedes-EQ seinen Dienst. Platz drei für Vandoorne und Rang acht für de Vries sicherte der Mannschaft zudem den Team-Titel in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft.Forsche Gangart im gesamten Feld
Nicht, ohne sich zuvor diese Positionen redlich zu verdienen: Im gesamten Feld wurden vorallem im letzten Renndrittel die Ellenbogen ausgefahren. Nach zwei Safety-Car-Restarts kam es vorallem bei den späteren Titelträgern zu Berührungen. Das Tag Heuer Porsche Formel-E-Team erkämpfte zwei weitere Punktränge: André Lotterer (GER) sicherte sich als bester deutscher Fahrer Rang vier, Pascal Wehrlein (GER) wurde Sechster. René Rast (GER, Audi), der sich zwischenzeitlich auf der letzten Position wiederfand, kämpfte sich noch bis auf Rang neun vor und sicherte sich zudem den Zusatzpunkt für die schnellste Rennrunde der Top Ten.Nyck de Vries: „Mir fehlen die Worte. Es war eine so schwierige Saison mit vielen Höhen und Tiefen. Alles lief auf das letzte Rennen hinaus, und ich denke, wir hatten heute bei allem, was passiert ist, das Glück auf unserer Seite. Ich bin froh, dass nach dem Zwischenfall am Start alle wohlauf sind. Ich denke, wir sind ein unglaubliches Rennen gefahren, wir hatten eine wirklich gute Pace. Es dauert sicher noch ein bisschen, bis ich das realisiere. Aber ich habe eine Weltmeisterschaft gewonnen – und das kann mir keiner nehmen.“