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FIA Formel E
08.05.2021

Glücklose Monaco-Premiere für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team

Die Rennpremiere des Porsche 99X Electric auf der Grand-Prix-Strecke in Monaco war nicht die erhoffte starke Vorstellung. Nach den in Rom und Valencia erreichten Podiumsplatzierungen waren die Erwartungen groß beim TAG Heuer Porsche Formel-E-Team – doch in der Postkartenkulisse des Fürstentums an der Côte d’Azur setzte sich der positive Trend der letzten Wochen nicht fort.

Beim Monaco E-Prix, dem siebten Saisonrennen der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft, fuhr André Lotterer (GER) am Samstag im Porsche 99X Electric mit der Startnummer 36 zwar als Neunter über die Ziellinie. Wegen einer Kollision kurz vor dem Ziel erhielt er jedoch eine nachträgliche Zeitstrafe und fiel dadurch auf Rang 17 zurück. Sein Teamkollege Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 99) musste kurz vor Rennende nach einem unverschuldeten Zusammenstoß die Box ansteuern.

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Das Rennen der 24 Elektroboliden in den Straßen von Monte Carlo war ein Saisonhöhepunkt in der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft. Harte Positionskämpfe, spektakuläre Überholmanöver und Spannung vom Start bis ins Ziel – der 3,32 Kilometer lange Kurs mit seiner unvergleichlichen Faszination ist wie geschaffen für die innovative Elektro-Rennserie.

Pascal Wehrlein startete als Achter voller Zuversicht in das Rennen, nachdem er im Qualifying die Super Pole mit seinem Porsche 99X Electric nur um fünf Hundertstelsekunden verpasst hatte. Doch als der schnellste Stadtverkehr der Welt gleich in der ersten Runde ausgangs der berühmten Haarnadelkurve vor dem Hotel Fairmont ins Stocken geriet, wurde er bis auf den 15. Platz nach hinten durchgereicht. Diesen Rückstand konnte er in den folgenden 45 Minuten nicht mehr aufholen. Kurz vor dem Ziel fuhr ihm dann auch noch ein Verfolger ins Heck, so dass er das Rennende wegen eines Reifenschadens an der Box erleben musste.

Sein Teamkollege André Lotterer startete von Platz 19 und hatte damit fast das komplette Feld vor sich. Auf der engen Strecke, auf der nur an wenigen Stellen überholt werden kann, machte er das Beste aus der Situation. Als er mit seinem Porsche 99X Electric zum zweiten Mal im Attack Mode unterwegs war, verbesserte er sich auf Rang zwölf. In der Schlussphase konnte er dann noch weitere Konkurrenten überholen und schaffte es als Neunter sogar noch in die Punkteränge. Die Freude über das glückliche Ende seiner sehenswerten Aufholjagd währte allerdings nicht lange: Wegen eines Kontakts mit einem Konkurrenten in der letzten Runde erhielt er eine nachträgliche Fünf-Sekunden-Zeitstrafe.

Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E: „Pascal ist ein starkes Qualifying gefahren und hat die Super Pole nur knapp verfehlt. Der Start war nicht ideal. Als er dann in der Haarnadel mitten im Stau steckte, war eine Top-Platzierung schon in dieser Anfangsphase außer Reichweite. Für André lief das Qualifying nicht gut, dafür zeigte er im Rennen eine starke Aufholjagd. In Monaco vom 19. auf den neunten Platz vorzufahren, das schaffen nicht viele. Leider wurde er durch die Zeitstrafe um den verdienten Lohn gebracht. Bis zu den nächsten Rennen in Mexiko sind es sechs Wochen. Diese Zeit werden wir nutzen, um uns optimal auf die Herausforderungen der zweiten Saisonhälfte vorzubereiten.“

André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36): „Im Qualifying ging für mich nicht viel zusammen, dafür lief es im Rennen umso besser. Ich habe mich anfangs aus allen Zweikämpfen herausgehalten, habe versucht, Energie zu sparen und in einen guten Rhythmus zu kommen. Das ist mir auch gelungen. Wir wollten unbedingt in die Punkte, was vom 19. Startplatz vor allem in Monaco ein ziemlich ehrgeiziges Ziel ist. Doch ohne die Zeitstrafe ganz zum Schluss hätten wir es geschafft. In Mexiko läuft es hoffentlich wieder besser für uns.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99): „Insgesamt war das ein enttäuschendes Wochenende, zumindest wenn man das Ergebnis betrachtet. Doch wir haben erneut unser Potential gezeigt. Unser Speed war ganz gut, vor allem im Qualifying. Mein Start im Rennen war nicht optimal. In der Haarnadel wurde ich von hinten angeschoben. Dabei hat mein Auto ziemlich viel abbekommen. Ich freue mich jetzt auf die zwei neuen Chancen, die sich uns beim Double-Header in Puebla bieten.“