FIA Formel E
24.04.2021
Turbulentes Regenrennen in Valencia: Jake Dennis erstmals in den Punkterängen
In einer turbulenten letzten Runde ging den meisten Fahrzeugen aufgrund von Problemen mit der Kalkulation der Energiemenge die Power aus. Darunter auch der BMW iFE.21 von Dennis, der zunächst als Elfter gewertet wurde, nach zahlreichen nachträglichen Disqualifikationen aber noch auf Position acht aufrückte. Damit sammelte er die ersten Punkte seiner Formel-E-Karriere. Maximilian Günther (GER) ging nach einem starken Qualifying als Zweiter aus der ersten Startreihe ins Rennen, schied auf der nassen und rutschigen Strecke jedoch vorzeitig aus.
Günther war den gesamten Tag über im Trockenen einer der Schnellsten. In den beiden Trainings belegte er die Plätze zwei und eins, im Qualifying erreichte er als Dritter die Super Pole, wo er von Strafen für zwei Konkurrenten profitierte und sich dadurch den zweiten Startplatz sicherte. Zum Rennen setzte jedoch Regen ein, und auf nasser Strecke konnte Günther von Beginn an das Tempo der Spitze nicht mitgehen. Er verteidigte seinen zweiten Rang zunächst gut, fiel dann aber bis auf Platz sechs zurück. Gegen Rennhalbzeit rutschte er beim Anbremsen von Kurve zwei geradeaus ins Kiesbett und blieb dort stecken. Damit löste er eine von insgesamt vier Gelbphasen aus, in denen das neue FIA Formula E Safety Car, der MINI Electric Pacesetter inspired by JCW, das Feld wieder zusammenführte. Wegen des Regens war das Rennen wie bereits in Rom (ITA) auch hinter dem Safety Car gestartet worden.
Dennis kämpfte vom 13. Startplatz das gesamte Rennen über um ein Top-10-Ergebnis, hatte aber in den letzten Runden wie die meisten anderen Fahrer das Problem, dass die kalkulierte Energiemenge der Fahrzeuge nicht für die letzte Runde ausreichte. Dennis wurde nach der kuriosen Schlussphase zunächst als Elfter gewertet. Nach dem Rennen gab es aber wegen Regelverstößen beim Energiemanagement noch einige Disqualifikationen, von denen Dennis profitierte.
Das zweite Rennen des DHL Valencia E-Prix startet am Sonntag um 14 Uhr.
Roger Griffiths (Teamchef BMW i Andretti Motorsport, Teamwertung: 11. Platz): „Wir sind nach unseren guten Testergebnissen mit hohen Erwartungen nach Valencia gekommen. Diese haben sich durch die starken Leistungen in Training und Qualifying auch bestätigt. Vor Rennstart hat es dann stark geregnet, und leider hatte Maximilian Günther Probleme, unter diesen Bedingungen genügend Grip zu finden. Beim Anbremsen von Kurve zwei hat er das Heck verloren, und sein Rennen war damit beendet. Jake Dennis hatte einen problemlosen Morgen und hat im Verlauf der Sessions gute Fortschritte gemacht. Im Rennen war er am Anfang gut unterwegs. Nach der letzten Safety-Car-Phase gab es dann eine signifikante Reduzierung der Energie durch die Rennleitung, die eine Menge Fahrzeuge in Schwierigkeiten gebracht hat – auch den BMW iFE.21. Die Schlussphase war verwirrend, aber wir hatten schon den Verdacht, dass es noch nachträgliche Strafen geben könnte.“
Maximilian Günther (#28 BMW iFE.21, Startposition: 2. Platz, Rennergebnis: Ausfall, Punkte: 12, Fahrerwertung: 16. Platz): „Das ist natürlich ein enttäuschendes Rennen. Heute nicht ins Ziel gekommen zu sein, ist sehr unglücklich. Wir hatten im Nassen einfach nicht die nötige Pace. Ich hatte von der ersten Runde an Probleme mit dem Grip. Zunächst konnte ich meinen zweiten Platz noch für einige Runden verteidigen, aber dann bin ich Platz für Platz durchgereicht worden. Ab diesem Moment wollte ich nur noch ein paar Punkte holen. Dann hat beim Anbremsen von Kurve zwei die Hinterachse komplett blockiert, und ich konnte das Auto nicht mehr abfangen. Das war dann das Ende meines Rennens. Grundsätzlich war unsere Pace heute im Trockenen aber sehr gut, und ich war im Training und Qualifying happy damit. Wir müssen jetzt analysieren, was im Nassen falsch gelaufen ist, uns aber auch auf morgen fokussieren. Dann wird es hoffentlich trocken bleiben.“
Jake Dennis (#27 BMW iFE.21, Startposition: 13. Platz, Rennergebnis: 8. Platz, Punkte: 4, Fahrerwertung: 22. Platz): „Das war für uns alle aufgrund der Bedingungen ein sehr herausforderndes Rennen. Mein größtes Problem war, dass ich durch mein nasses Visier kaum etwas sehen konnte. In dem Chaos mit dem Energiemanagement am Ende wurden viele Fahrer bestraft. Wir haben uns entschieden, uns komplett an die Regeln zu halten, was uns viele Positionen gekostet hat. Zum Glück sind wir im Nachhinein noch aufgerückt, und ich habe endlich meine ersten Punkte in der Formel E eingefahren.“