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FIA WEC
17.07.2021

Dritte Pole-Position für Porsche und Kévin Estre in Folge

Porsche geht auf dem Autodromo Nazionale di Monza von der Pole-Position in den dritten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC (World Endurance Championship).

Werksfahrer Kévin Estre aus Frankreich fuhr im Qualifying auf dem Hochgeschwindigkeits-Kurs mit dem rund 515 PS starken 911 RSR in 1:45,412 Minuten erneut die schnellste Runde. Das Porsche GT Team darf sich mit der dritten Qualifying-Bestzeit in Folge über einen lupenreinen Hattrick in der GTE-Pro-Kategorie freuen. Estre teilt sich das Auto mit dem Schweizer Neel Jani. Am Lenkrad des Schwesterautos, das eine abweichende Reifenstrategie verfolgte, hat Gianmaria Bruni (Italien) bei seinem Heimspiel in 1:45,844 Minuten die drittbeste Rundenzeit vorgelegt. Er tritt zusammen mit dem Österreicher Richard Lietz an. In der GTE-Am-Klasse startet ein 911 RSR des Kundenteams Project 1 von Platz vier. Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft gastiert erstmals auf der aktuell 5,793 Kilometer langen Traditionsrennstrecke vor den Toren Mailands.

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Lediglich zehn Minuten stehen den Teams in der WEC für das Qualifying zur Verfügung. Estre nutzte für seinen Angriff auf die Pole-Position nicht die erste fliegende Runde, sondern stellte seinen Bestwert im zweiten Anlauf auf. Teamkollege Bruni legte bei der ersten Attacke eine 1:46,009-Minuten-Runde vor und ließ zwei weitere Versuche folgen. Seine insgesamt vierte Runde beendete er dann in 1:45,844 Minuten und bestätigte damit seinen dritten Platz in der GTE-Pro-Wertung.

„Sportlich freuen wir uns natürlich sehr über die dritte Pole-Position der laufenden FIA WEC-Saison in Folge“, kommentiert Fritz Enzinger, Leiter Motorsport. „Darüber hinaus sind unsere Gedanken aber bei den Menschen, die insbesondere in der Nürburgring-Region von der Flutwasser-Katastrophe betroffen sind – darunter auch viele Mitarbeiter und deren Angehörige unseres Einsatzteams Manthey, denen wir die nötige Kraft wünschen, diese schwierige Zeit zu überstehen.“

„Dritte Veranstaltung der Saison, dritte Pole-Position: Es ist beeindruckend, wie verlässlich unser Team seine Leistung bringt“, betont Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Wir sind mit einem klaren Plan in das Wochenende gestartet und haben diesen in den Trainings konsequent umgesetzt. So konnten wir perfekt vorbereitet auf Zeitenjagd gehen. Platz eins und Platz drei – ein tolles Ergebnis. Darauf bauen wir im Rennen auf und werden versuchen, unseren Kontrahenten von Ferrari die Suppe bei ihrem Heimspiel etwas zu versalzen.“

In der GTE-Am-Wertung platzierte Egidio Perfetti den 911 RSR des Kundenteams Project 1 auf Rang vier. Der Norweger absolvierte seine schnellste Runde in 1:48,057 Minuten. Im Rennen wird er von den Italienern Matteo Cairoli und Riccardo Pera unterstützt. Platz zehn ging an das baugleiche Fahrzeug von Dempsey-Proton-Racing mit Teambesitzer Christian Ried am Steuer. Der Deutsche teilt sich den Porsche mit Jaxon Evans aus Neuseeland und dem australischen Werksfahrer Matt Campbell. 

Der dritte Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC beginnt am Sonntag, 18. Juli 2021 um 12:00 Uhr (MESZ) und führt über eine Distanz von sechs Stunden. 

Fahrerstimmen zum Qualifying
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92):
 „Es ist ein toller Erfolg, im Qualifying in Monza vor den Roten zu stehen. Das war nicht vorauszusehen, denn Ferrari ist auf dieser Strecke enorm stark. Ich habe im richtigen Moment ein wenig Windschatten gehabt, die Runde war sauber und richtig schnell. Am Ende betrug der Vorsprung gerade einmal sechs Hundertstelsekunden. Es war eng, spannend und unter dem Strich sehr gut. Dennoch sind wir alle mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Eifelregion, die unfassbar hart von der Flutkatastrophe getroffen wurden. Wir kennen viele der Betroffenen, darunter auch Freunde aus unserer Mannschaft, viele Fans rund um den Nürburgring und zahlreiche Teams aus der Region. Wir alle wünschen uns sehr, dass die Opfer dieser Katastrophe möglichst viel Unterstützung auch aus dem Motorsport bekommen.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Wir haben eine andere Reifenstrategie als die Crew des Schwesterautos verfolgt. Auf dieser Grundlage ist mir eine tadellose Runde ohne Fehler gelungen, das war richtig gut. Nun müssen wir erst einmal abwarten, wie stark sich unsere Mitbewerber im Rennen zeigen. Wir sind für einen harten Kampf gerüstet.“

Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Einerseits bin ich als schnellster 911 RSR-Fahrer in der Kategorie GTE Am ganz zufrieden. Aber Rang vier insgesamt gefällt mir nicht so ganz. Das lag wohl daran, dass wir mit den Medium-Reifen eine konservative Entscheidung getroffen haben. Mit der Soft-Mischung wäre ich heute sicher ein wenig schneller gewesen. Aber warten wir mal ab. Ich bin optimistisch, dass sich diese Wahl für die Anfangsphase des Rennens als die bessere erweist.“

Ergebnis GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 1:45,412 Minuten
2. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 1:45,477 Minuten
3. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 1:45,844 Minuten
4. Serra/Molina (BR/E), Ferrari 488 GTE #71, 1:46,214 Minuten

Ergebnis GTE-Am-Klasse
1. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), Aston Martin #33, 1:47,272 Minuten
2. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), Ferrari 488 GTE Evo #83, 1:47,541 Minuten 
3. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Ferrari 488 GTE Evo #47, 1:47,950 Minuten
4. Perfetti/Cairoli/Pera (N/I/I), Porsche 911 RSR #56, 1:48,057 Minuten 
10. Ried/Evans/Campbell (D/NZ/AUS), Porsche 911 RSR #77, 1:48,766 Minuten
12. Haryanto/Seefried/Picariello (RI/D/B), Porsche 911 RSR #88, 1:49,211 Minuten
13. Wainwright/Barker/Gamble (GB/GB/GB), Porsche 911 RSR #86, 1:49,244 Minuten
14. Olsen/Buchardt/Root (N/N/USA), Porsche 911 RSR #46, 1:51,051 Minuten