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FIA WEC
05.11.2021

Porsche 911 RSR bleibt im Qualifying der WEC ungeschlagen

Das Porsche GT Team startet von der Pole-Position in das letzte Saisonrennen der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Werksfahrer Kévin Estre absolvierte im abschließenden Qualifying zum 8-Stunden-Rennen auf dem Bahrain International Circuit die schnellste Runde in der GTE-Pro-Klasse. Für den Franzosen am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Nummer 92 war es die fünfte Pole-Position beim sechsten Event des Jahres. Da beim Highlight in Le Mans der Neunelfer des Kundenteams HubAuto Racing das schnellste Fahrzeug in der Zeitenjagd war, bleibt das rund 515 PS starke Rennfahrzeug aus Weissach in der gesamten Saison 2021 im Qualifying ungeschlagen – ein Novum in der Geschichte der FIA WEC. Der Italiener Gianmaria Bruni fuhr in Bahrain mit der Startnummer 91 auf den dritten Platz.

„Das war ein sehr enges und aufregendes Qualifying“, fasst Alexander Stehlig zusammen. Der Einsatzleiter FIA WEC ergänzt: „Mit unserer Startnummer 92 haben wir genau das erreicht, was wir wollten – auf der Pole-Position stehen und den Extrapunkt dafür mitnehmen. Jeder Punkt zählt. In diesem Qualifying ging es deutlich enger zu als am vergangenen Wochenende, das gibt uns einen Vorgeschmack auf das Rennen. Es wird ein ziemlicher Kampf. Wir freuen uns darauf und können es kaum noch erwarten, dass es endlich losgeht.“

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Das letzte Qualifying der Saison fand bei Dunkelheit am frühen Abend um 17:20 Uhr Ortszeit in Bahrain statt. In den zwei Freien Trainings zuvor hatten mit Lufttemperaturen von deutlich über 30 Grad Celsius andere Bedingungen geherrscht. Das Porsche GT Team fand für die kühleren Verhältnisse in der finalen Zeitenjagd dennoch das optimale Setup für die beiden 911 RSR. Estre setzte sich gleich zu Beginn des Qualifyings an die Spitze, allerdings wurde die Rundenzeit wegen Verlassens der Strecke gestrichen. In seinem zweiten Versuch warf der Franzose noch einmal alles in die Waagschale und erreichte in einem engen Wettbewerb mit dem Schwesterauto und gegen die Konkurrenz von Ferrari in 1:56,041 Minuten die Bestzeit. Für die Pole-Position bekommen Estre und sein Teamkollege Neel Jani aus der Schweiz einen WM-Punkt. Das Duo, das sich die Nummer 92 im Rennen mit Michael Christensen aus Dänemark teilt, liegt nun in der Fahrerwertung mit dem besten Ferrari-Duo exakt gleichauf an der Spitze. Gianmaria Bruni wurde gleich zweimal eine Rundenzeit gestrichen. Der Italiener erreichte aufgrund dieser Rückschläge am Ende Rang drei. Im Rennen teilt sich Bruni die Startnummer 91 mit Richard Lietz aus Österreich und Frédéric Makowiecki aus Frankreich.

In der GTE-Am-Klasse war wie bereits in der Vorwoche an gleicher Stelle Egidio Perfetti der schnellste Pilot eines Porsche 911 RSR. Der Norweger erreichte am Steuer der Nummer 56 des Kundenteams Project 1 die vierte Position. Die beiden baugleichen Neunelfer von Dempsey-Proton Racing starten von den Plätzen sieben und neun. Das Auto des britischen Teams GR Racing fährt von Rang zwölf los.

Das Saisonfinale der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC auf dem Bahrain International Circuit startet am Samstag, 6. November um 14:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr MEZ). Der Free-TV-Sender Eurosport 1 überträgt das Rennen in voller Länge live. Auch die Kanäle von RTL Nitro und Sport1 berichten umfangreich aus Bahrain. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bietet die kostenpflichtige App der Langstrecken-Weltmeisterschaft FIA WEC.

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Ich bin sehr zufrieden. Es war äußerst eng und ging sehr spannend zu. Wir haben nun den Zusatzpunkt für die Pole-Position geholt und sind in der Fahrer-WM punktgleich mit den Kollegen von Ferrari an der Spitze. Spannender könnten die Voraussetzungen vor dem Finale gar nicht sein. Wir starten von vorn – das ist gut, aber natürlich längst nicht alles. Ich bin sicher, dass es über acht Stunden ein sehr harter Wettbewerb wird, zumal unsere Mitbewerber sichtbar schneller sind als in der Vorwoche. Ich hoffe, wir behalten im Finale die Oberhand.“

Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Ich musste im Qualifying bis zur letzten Sekunde kämpfen, weil mir zwei Rundenzeiten gestrichen wurden. Unser Auto ist gut abgestimmt für das Rennen, daher bin ich zuversichtlich. Eines ist allerdings klar: Unser Mitbewerber ist schneller geworden. Ich bin gespannt, wie sich dies am Renntag darstellen wird.“

Egidio Perfetti (Porsche 911 RSR #56): „Bestplatzierter Porsche 911 RSR in der GTE-Am-Klasse – ich bin mit meiner Vorstellung zufrieden. Es war ein hartes Qualifying. Ich bin froh, dass wir uns teilweise im Vergleich zu den Aston Martin verbessert haben. Aber uns erwartet ein langes Rennen über acht Stunden. Darauf konzentrieren wir uns nun und hoffen auf ein gutes Ergebnis.“

Ergebnisse Qualifying

GTE-Pro-Klasse
1. Estre/Jani/Christensen (F/CH/DK), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #92, 1:56,041 Minuten
2. Calado/Pier Guidi (GB/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #51, 1:56,201 Minuten
3. Lietz/Bruni/Makowiecki (A/I/F), Porsche GT Team, Porsche 911 RSR #91, 1:56,541 Minuten

GTE-Am-Klasse
1. Lacorte/Sernagiotto/Fuoco (I/I/I), Cetilar Racing, Ferrari 488 GTE #47, 1:58,712 Minuten
2. Perrodo/Nielsen/Rovera (F/DK/I), AF Corse, Ferrari 488 GTE #83, 1:58,759 Minuten
3. Frey/Bovy/Legge (CH/B/GB), Iron Lynx, Ferrari 488 GTE #85, 1:58,958 Minuten
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