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FIA WEC
30.04.2021

Porsche 911 RSR mit neuem Qualifyingrekord auf Pole-Position

Porsche startet von der Pole-Position in den ersten Saisonlauf der FIA World Endurance Championship (WEC) in Spa-Francorchamps. Werksfahrer Kévin Estre absolvierte die 7,004 Kilometer lange Runde in den belgischen Ardennen am Steuer des Porsche 911 RSR mit der Startnummer 92 in 2:11,219 Minuten und stellte damit einen neuen Qualifyingrekord für GTE-Pro-Fahrzeuge auf.

Der Franzose war auf seinem schnellsten Umlauf mehr als eine Sekunde schneller als der beste Verfolger. Markenkollege Richard Lietz aus Österreich fuhr mit dem Schwesterauto mit der Nummer 91 auf den dritten Startplatz.

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Das neue Qualifyingformat der Langstrecken-Weltmeisterschaft brachte viel Spannung und Action. Im Gegensatz zu den Vorjahren, als jeweils zwei Fahrer pro Auto eine schnelle Runde markierten und die Durchschnittszeit die Startposition bestimmte, wurde der Kampf um die besten Plätze nun nach dem Motto „Ein Fahrer, ein Auto, zehn Minuten Vollgas“ entschieden. Die Konsequenz: Vor allem die Amateurpiloten der GTE-Am-Klasse standen in der äußerst kurzen Session unter Druck. Zweimal musste das Qualifying aufgrund von Unfällen unterbrochen werden.

Kévin Estre ließ sich von den zwischenzeitlichen roten Flaggen nicht aus dem Konzept bringen. Der Vorjahressieger von Spa-Francorchamps wärmte seine Reifen in der ersten Runde gewissenhaft auf und markierte bereits in seinem ersten schnellen Umlauf eine neue Rekordzeit. Damit nicht genug: In seinem zweiten Umlauf legte der Franzose zur Überraschung Aller noch einmal nach. Kopfschütteln auch beim Porsche GT Team. „Das war eine Wahnsinnsrunde“, funkte die Mannschaft ins Cockpit der Nummer 92 – ein lauter Jubelschrei war Estres Antwort. Teamkollege Richard Lietz hing während der schnellen Runden hinter Konkurrenzfahrzeugen und konnte das enorme Potenzial des Porsche 911 RSR dadurch nicht ganz ausschöpfen. Dem Österreicher fehlten am Ende nur 0,019 Sekunden auf einen Platz in der ersten Startreihe.

„Diese Pole ist ein perfekter Start in die Saison. Genauer gesagt, das war eine Mega-Pole“, bilanziert Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC. „Das war ein typischer Estre, so wie er das Auto in absoluter Rekordzeit auf die erste Startposition gestellt hat. Auch die Startnummer 91 ist auf Platz drei bestens positioniert. Wir sind hoch zufrieden, blicken aber mit großer Spannung auf den Renntag. Wir wollen aus den guten Voraussetzungen das Beste machen und mindestens auf den gleichen Positionen nach sechs Rennstunden ins Ziel fahren.“

In der GTE-Am-Klasse war Andrew Haryanto der schnellste Pilot am Steuer eines Porsche 911 RSR. In der Startnummer 88 vom Kundenteam Dempsey-Proton Racing erreichte der Indonesier den dritten Platz. Der Brite Michael Wainwright fuhr im baugleichen Auto von GR Racing (Nummer 86) auf Rang acht. Project-1-Fahrer Egidio Perfetti aus Norwegen und der Deutsche Christian Ried (Dempsey-Proton Racing) hatten zu Beginn der Zeitenjagd jeweils einen Unfall im Bereich Raidillon – besser bekannt als Eau Rouge – und markierten somit keine Rundenzeit. Beide Piloten blieben bei den Zwischenfällen unverletzt.

Der erste Saisonlauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC startet am Samstag, 1. Mai 2021 um 13:30 Uhr (MESZ) und geht über eine Distanz von sechs Stunden.

Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Alles perfekt, einfach unglaublich! Ich hatte enorm viel Grip, habe aber im ersten schnellen Umlauf kleine Fehler gemacht. Selbst diese Rundenzeit hätte zur Pole-Position gereicht, aber wir haben es im zweiten Umlauf einfach nochmal versucht. Da kam wirklich alles optimal zusammen. Der toll abgestimmte Porsche 911 RSR, wenig Benzin an Bord und viel Haftung mit frischen Reifen – es war wie in einem Traum. Ich bin sehr stolz auf diese Runde.“

Richard Lietz (Porsche 911 RSR #91): „Wichtig ist erst einmal, dass bei den Unfällen niemand verletzt wurde. Die Unterbrechungen haben das Qualifying natürlich etwas chaotisch werden lassen. Wir mussten einen zweiten frischen Reifensatz aufziehen und haben somit einen Satz weniger für das Rennen als gedacht. Für uns lief es nicht ganz optimal, aber das ist nicht allzu schlimm. Das Rennen geht über sechs Stunden. Da ist immer noch alles möglich.“

Andrew Haryanto (Porsche 911 RSR #88): „Das Qualifying war ein bisschen verrückt, aber ich wusste, dass das Team mir ein tolles Auto hingestellt hat. Alle Abstimmungen passten für mich als Neuling. Ich hatte nur eine schnelle Runde und habe einfach versucht, das Auto innerhalb der Streckengrenzen zu halten. Das war das Beste, was ich machen konnte und ich glaube, ich habe mich ganz gut geschlagen.“

Ergebnis GTE-Pro-Klasse

1. Estre/Jani (F/CH), Porsche 911 RSR #92, 2:11,219 Minuten
2. Serra/Molina (BR/E), Ferrari 488 GTE #71, 2:12,315 Minuten
3. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 2:12,370 Minuten
4. Pier Guidi/Calado (I/GB), Ferrari 488 GTE #51, 2:12,443 Minuten
5. Garcia/Gavin (E/GB), Corvette C8.R #63, 2:13,106 Minuten

Ergebnis GTE-Am-Klasse

1. Keating/Pereira/Fraga (USA/L/BR), Aston Martin #33, 2:14,660 Minuten
2. Dalla Lana/Farfus/Gomez (CDN/BR/BR), Aston Martin #97, 2:15,615 Minuten
3. Haryanto/Seefried/Picariello (RI/D/B), Porsche 911 RSR #88, 2:16,319 Minuten