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Formelsport Allgemein
07.09.2021

Die BOSS GP in Brünn: lautstarke Autos und ruhige Rennen

Das vierte Saisonevent führte die BOSS GP Racing Series am ersten September-Wochenende des Jahres auf Tschechiens größte Rennstrecke nach Brünn. Am schon traditionellen Termin der Masaryk Racing Days versammelten sich im bunten Rennprogramm auch einige der schnellsten Rennwagen der Welt, um gegeneinander Rennen zu fahren.


OPEN-Klasse

Unschlagbar war erneut Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im kreischenden Toro Rosso STR1 mit V10-Cosworth-Motor aus dem Jahr 2006. Die Konkurrenz lässt weiter auf sich warten, so fährt Gerstl dem nächsten Titel entgegen. Es wäre sein sechster Meistertitel in der OPEN-Klasse der Formel-1- und IndyCar-Boliden. Damit würde er mit seinem ehemaligen Konkurrenten und BOSS GP-Rekordhalter Klaas Zwart (NLD) gleichziehen. Sein Debüt auf der Rennstrecke von Brünn absolvierte Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im beliebten 1997er-Benetton. Gegen Gerstls deutlich moderneren Boliden hat dieser zwar keine Chance, aber Ehninger präsentierte sich auf der tschechischen Achterbahn mit zwei zweiten Plätzen bestmöglich – damit hält Ehninger die Meisterschaft weiter offen.


FORMULA-Klasse

Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) zeigte früh an diesem Wochenende, dass er der Favorit auf den Klassensieg ist. Der Ex-Formel-3-Profi zeigte nach seinem erfolgreichen Auftritt am Red Bull Ring früher in diesem Jahr der etablierteren Konkurrenz erneut, was er draufhat. Auch wenn der Meisterschaftsführende Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) im ersten Rennen ordentlich Druck machte, behielt Schlegelmilch im World-Series-Wagen der letzten Generation die Nerven und gewann knapp aber doch Rennen 1. Tags darauf im zweiten Lauf startete Ghiotto besser und übernahm gleich beim Fliegenden Start die Führung. Doch Schlegelmilch, der auf den Geraden etwas langsamer war, konnte sich in den Kurven immer wieder heranbremsen und vor Rennhalbzeit dann auch die Führung übernehmen und in Richtung Sieg düsen.

Rang 3 in beiden Rennen sicherte sich ungefährdet Luca Martucci, der damit seinem Teamkollegen Simone Colombo (beide ITA, MM International) in der Gesamtwertung bis auf einen Punkt näher gerückt ist. Rookie Colombo holte mit zwei vierten Rängen das beste aus einem Wochenende, welches mit einem Unfall im Training begann. Ebenfalls satte Punkte holten Walter Steding (GER, Scuderia Palladio; zweimal 5.) und Bruno Jarach (EST, Eesti Motorsport; 6. und 7.). Im Unterschied zu Andreas Fiedler (GER) und Christian Ferstl (AUT), die von technischen Problemen geplagt waren.

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Das nächsten beiden Läufe zur BOSS GP Racing Series 2021 stehen auf dem Autodromo Nazionale Monza am 2. und 3. Oktober auf dem Plan. Ob die Rennen in Monza auch das Saisonfinale sein werden, ist noch nicht klar. Aufgrund der Verschiebung des Oldtimer Grand Prix am Nürburgring auf 2022 arbeitet die Serie daran, ein mögliches Ersatzevent noch heuer in die Meisterschaft zu hieven. Updates dazu wie immer auf www.bossgp.com

Ingo Gerstl (OPEN-Doppelsieger Brünn 2021): „Alles in allem ein perfektes Wochenende. Der Toro Rosso läuft und läuft, aber das sieht einfacher aus als es ist – dafür ist viel Arbeit notwendig. Nach jedem Rennen schrauben wir das Auto auseinander und prüfen jedes einzelne Teil. Ich wünsche mir mehr Formel-1-Konkurrenz, aktuell bin ich im Schongang unterwegs.“

Harald Schlegelmilch (FORMULA-Doppelsieger Brünn 2021): „Wir hatten am Vormittag ein Problem und haben es zehn Sekunden vor dem Start geschafft, die Benzinpumpe zum Laufen zu bekommen. Danke ans Team, es war wirklich im letzten Moment! Offensichtlich ist Marco Ghiotto auf den Geraden schneller, wir aber in den Kurven. Wir hatten an diesem Wochenende einen wirklich schönen Zweikampf, er ist ein wirklich guter Fahrer. Ich genieße es, hier zu sein – das war auch die Idee hinter diesem Projekt. In Monza bin ich wieder dabei!“