Memorial
20.10.2021
Saisonabschluss der Kart Klassiker beim Trips Pokal in Kerpen
Eben jener „Taffi“ von Trips, der vor ziemlich genau 60 Jahren den Kartclub und die Kartbahn aus der Taufe hob und damit dem Kartsport in Deutschland zum Durchbruch verhalf. Leider kam der rasende Graf als WM-Führender in der Formel 1 beim Großen Preis von Italien auf tragische Weise ums Leben, aber sein Vermächtnis lebt weiter. Die Klassik Karter möchten diese Tradition nach Kräften unterstützen und liefern mit ihrem rasenden Museum das Szenarium dazu ab.
Sportlich gesehen führt gewissermaßen der Lewis Hamilton der Kart Klassiker, nämlich KCD 90 Kassenmanager und Klassik Pokal Seriensieger Thomas Reim wieder erwartungsgemäß das Klassement an und hat die eine Hand schon am Pokal 2021. Superkart und Monoposto Ass Thomas Kracht ist ihm auf den Fersen, aber wenn die Technik Reim keinen Strich durch die Rechnung macht, ist die Messe gesungen. Rein rechnerisch werden noch insgesamt 40 Punkte in drei Wertungsläufen vergeben, aber für die Verfolger, zu denen auch noch KCD 90 Chef Gernot Stöcker und der ewig junge und in diesem Jahr emsig Punkte sammelnde Gerhard Raab gehören, wird es schwer.
Zu Raab ist zu sagen, er war damals in den Siebzigern ein aufstrebendes Talent, der sich konstant in den Top 5 mit seinem Mach1 mit 125er Maico Einzylinder bei der Schalterklasse bewegt hat. Aber wie bei so vielen gelang ihm der ganz große Durchbruch leider nicht und eine Formelkarriere war finanziell nicht zu stemmen. Aber die Liebe zum Kartsport blieb ihm erhalten, genauso wie die zu seiner lieben Frau. Und so geschah etwas wie man es nicht im Märchen zusammenreimen könnte.
Angelockt von der lustigen Truppe der Klassik Kart Enthusiasten hat der mittlerweile privatisierende ehemalige Bauunternehmer sein altes Renngerät aus dem Dornröschenschlaf geholt und zwängt sich mittlerweile vielleicht nicht mehr ganz so gelenkig wie mit 20 Lenzen in die Rennsemmel und fährt wieder um die Meisterschaft.
Wenn man der Wieslocher Renngemeinschaft um Familie Raab und Josch Hessenauer samt Schrauber Roland Betsch so zuschaut, könnte man glatt denken der Kartsport wäre ein Jungbrunnen.
Also Motorsport nicht nur zum kucken, sondern auch anfassen mit allem was dazugehört, ölige Schrauberfinger, die Jagd nach der richtigen Linie, aber auch bierselige PS Gespräche und gegenseitige Hilfe und Spaß an der schnellen Fortbewegung. Es ist das volle Programm was die schnellen Jungs und Mädels da so zeigen. Man könnte glatt ins Schwärmen kommen.
Der rasende Graf hätte sicher seine Freude daran, könnte er es noch erleben. Nicht zuletzt sein Erbe hochzuhalten haben sich die Kerpener auf ihre Fahnen geschrieben und so hofft man auf guten Sport und mildes Wetter.