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ROTAX MAX Euro Trophy
10.11.2021

RMC Euro Golden Trophy kürt Sieger in Genk

Ein ereignisreiches Wochenende im belgischen Genk liegt hinter mehr als 200 Fahrerinnen und Fahrern. Vom 5. bis 7. November ging es für Akteure aus ganz Europa im Home of Champions bei der Rotax MAX Challenge Euro Golden Trophy ums Ganze. Auf dem anspruchsvollen Kurs kürte das Singleevent insgesamt sechs Klassensieger und vergab gleichzeitig die letzten Tickets für die Rotax MAX Challenge Grand Finals in Bahrain – entsprechend spannend präsentierten sich die Renngeschehnisse auf dem 1.360 Meter langen Kurs.

Die Rotax MAX Challenge Euro Golden Trophy feierte am vergangenen Wochenende eine gelungene Premiere im belgischen Genk. Erstmals wurde das Rennformat analog der Rotax MAX Challenge Euro Trophy auf der anspruchsvollen Strecke ausgetragen und bot dabei Pilotinnen und Piloten zahlreicher europäischer Nationen die Gelegenheit die letzten Tickets zur Teilnahme an den Rotax MAX Challenge Grand Finals in Bahrain zu ergattern. Für zusätzliche Action sorgte dabei Petrus. Im Verlauf des Rennwochenendes veränderte zeitweiser Regen die Streckenverhältnisse und forderte Mensch und Maschine heraus. Am Abend standen neben den Siegern des Golden Trophy-Events somit auch die nächsten sechs Finalisten für das Großevent in Bahrain fest. Tagessieger die bereits in ihrer nationalen Rotax MAX Challenge ihr Ticket gelöst haben, gaben ihre Starterlaubnis an den Nächstplatzierten weiter.

Micro MAX: Boaz Maximov gewinnt – Grand Finals-Ticket für Noah Janssen

Kenzo Craigie (Sodi Vitesse) fuhr auf nasser Stecke im Qualifying der Micro die schnellste Runde in Genk. Trotz eines Vorlaufsieges büßte der Polesetter seine Top-Ausgangslage nach den Heats allerdings ein. Boaz Maximov (Bouvin Power) drehte hier richtig auf und holte mit einem Sieg und zwei zweiten Plätzen Startplatz eins für das Prefinale.

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Nach dem Start des ersten Rennens zeigte sich jedoch ein neues Gesicht an der Spitze des Feldes. Albert Friend (Sodi Vitesse) übernahm vorerst das Zepter, musste seine Position allerdings schon nach einer halben Runde wieder an Maximov abgeben. Gleichzeitig drehte Noah Janssen (FM Racing) auf. Der Youngster schob sich aus seiner Verfolgerrolle nach vorne und übernahm in der dritten Runde die Führung. Bis zum Fallen der Zielflagge duellierte sich der Deutsche mit Maximov. Im Foto-Finish musste sich der Compkart-Pilot schließlich geschlagen geben. Luka Scelles folgte als Dritter knapp dahinter. Friend wurde als Vierter abgewinkt und setzte sich somit vor Majus Mazinas (KMS Europe) durch.

Mit deutlichem Vorsprung bestätige Maximov seine Leistung im zweiten Rennen. Der Niederländer fuhr eine deutliche Lücke zu seinen Verfolgern heraus. Janssen auf Rang zwei geriet unter Druck von Nikita Ljubimov (AIX Racing Team), verteidigte seine Position aber bis in das Ziel. Branislav Rentka (KF Racing Team) und Scelles komplettierten dahinter die Top-Fünf.

Mini MAX: Mateja Radenkovic siegt, Ticket für Mees Houben

Im nassen Zeittraining der Mini präsentierte sich Mees Houben in seinem Element. Mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung markierte der Niederländer die Bestzeit. In den Vorläufen auf trockenem Asphalt war allerdings Mateja Radenkovic (Bouvin Power) zwei Mal nicht zu schlagen und startete im Prefinale von der Pole-Position.

Noch teils feuchte Streckenverhältnisse machte es den Nachwuchspiloten im Prefinale nicht einfach. Houben zeigte sich dabei anfangs als Benchmark, musste im Laufe des Rennens jedoch Toms Strele (SM Racing) passieren lassen. Das Spitzenduo setzte sich daraufhin deutlich vom Verfolgerfeld ab und platzierte sich nach elf Runden in ebensolcher Reihenfolge auf den Positionen eins und zwei. Nikita Nikishov (SM Racing) platzierte sich noch in den Top-Drei und landete vor Rayane Bourguignon (Dan Holland Racing) sowie Mick van den Bergh.

Im Finale diktierte schließlich Houben für die überwiegende Renndistanz die Pace an der Spitze. Radenkovic lag nach Rangeleien anfangs auf Position sechs, kämpfte sich von dort aus jedoch wieder vor und setzte drei Runden vor Schluss das entscheidende Manöver zum Sieg. Houben gab sich folglich mit Rang zwei zufrieden und rangierte souverän vor dem hart umkämpften Duell um den letzten Podestplatz. Fünf Fahrer kämpften bis zum Schluss um den Bronzepokal. Strele hatte dabei den längsten Atem und platzierte sich haarscharf vor Romeo Russel und Lawrence Herbots.

Junior MAX: Bruno Mulders gewinnt im Foto-Finish

Bei den Junioren galt Thomas Strauven (Strawberry Racing) am Samstagabend als Siegesfavorit für die Finalrennen. Im Zeittraining auf nasser Strecke fuhr der Youngster Bestzeit und ließ sich auch in den Vorläufen nicht beirren. In der Zwischenwertung lag der Tony Kart-Fahrer ebenfalls auf dem Spitzenplatz.
 
Doch am Start des Prefinales schlug dann die Stunde von Bruno Mulders (JJ Racing). Der Niederländer übernahm die Führung, reihte sich allerdings schnell wieder hinter Tommie Van der Struis auf Position zwei ein. Van der Struis verwaltete seinen Top-Position daraufhin bis zum Fallen der Zielflagge, fand sich in den Ergebnissen nach einer Zeitstrafe jedoch nur auf Platz fünf wieder. Mulders holte indessen den Sieg vor Farin Megger (JJ Racing) gefolgt von Strauven und Austin Lee (JJ Racing). 

Im Finale setzte sich Mulders nach dem Start deutlich vom Verfolgerfeld ab und schien zu Beginn in Sicherheit. Megger verkürzte den Rückstand auf Rang zwei liegend jedoch sukzessive, setzte in der fünften Runde das Manöver gegen seinen Teamkollegen und übernahm das Zepter. Bis in die letzte Runde führte der Deutsche das Feld an, doch ein Angriff von Mulders drehte die Kräfteverhältnisse erneut. In letzter Sekunde kämpfte sich der Prefinal-Gewinner an die Spitze zurück und gewann vor Jaydn Thien (SP Motorsport) und Megger. Raphael Rennhofer (FM Racing) und Mikkel Pedersen (JJ Racing) folgten als Viert-und Fünftplatzierte. Der Zweitplatzierte Thien durfte sich am Abend über sein Ticket zu den Rotax MAX Challenge Grand Finals freuen.

Senior MAX: Rhys Hunter dominiert – Clayton Ravenscroft holt Grand Finals-Ticket

Einen grandiosen Einstand feierte Rhys Hunter (Dan Holland Racing) im 59-köpfigen Feld der Senioren. Bereits das verregnete Zeittraining am Freitag entschied der Engländer für sich und ließ danach Taten folgen. Zwei von drei möglichen Vorlaufsiegen gingen auf das Konto des Eos Kart-Piloten. Nach einer Glanzleistung im Prefinale trumpfte Hunter auch im Finale auf ganzer Linie auf und kürte sich zum RMC Euro Golden Trophy-Sieger. Seine Verfolger machten es dem Polesetter in den Rennen nicht gerade einfach. Im Prefinale behauptete sich Luca Larini (Bouvin Power) frühzeitig als direkter Verfolger, setzte sich in den Windschatten des Führenden und verteidigte Rang zwei bis zum Fallen der Zielflagge. Ein hartes Duell lieferten sich die Fahrer auf den nachfolgenden Top-Positionen. Lewis Gilbert (Potenza Racing Engines) machte dabei vor Clayton Ravenscroft und Dylan Lahaye (GKS Lemmens Power) das Rennen.

Das Finale startete für Rhys Hunter anfangs jedoch nicht ganz nach Plan. Nach dem Start fiel der Dan Holland Racing-Pilot auf Position vier zurück und ließ Ravenscroft das Tempo an der Spitze vorgeben. Zu Rennende machte der Prefinal-Sieger jedoch wieder mächtig Druck und schob sich gefolgt von seinem Bruder Kai Hunter (Dan Holland Racing) auf die Führungsposition nach vorne. Die letzten Runden glichen schließlich einem Krimi. Gleich sechs Fahrer hatten Siegesambitionen: Rhys Hunter verteidigte seine Führung, während Kai Hunter nach einer Berührung zurückfiel und den Weg für Ravenscroft und Zsombor Kovacs (KMS Europe) auf den Plätzen zwei und drei frei machte. Als Vierter wurde Larini vor James Johnson (Dan Holland Racing) abgewinkt. 

DD2: Glenn van Parijs holt Goldpokal – Martijn van Leeuwen löst Grand Finals-Ticket

Patriks Noels Locmelis (MRG Racing) sorgte bei seiner DD2-Premiere in Genk für Aufsehen und fuhr im Zeittraining auf die Pole-Position. Nach den Heats übernahm allerdings Routinier Glenn van Parijs (Bouvin Power) den Platz an der Sonne.

Am Start behauptete sich auch der Belgier, geriet aber frühzeitig in das Visier von Xander Przybylak (SP Motorsport). Von Position drei aus ging der KR Kart-Pilot aufs Ganze, zog am Polesetter vorbei und ergatterte nach 17 Runden souverän den Sieg. Van Parijs überquerte das Ziel als Zweiter vor Lasse Andreasen als Dritter. Martjn van Leeuwen (Schepers Racing) und Kacper Bielecki (46Team) ließen dahinter etwas abreißen und folgten mit Abstand auf den Positionen vier und fünf.

Dramatisch begann schließlich das Finale. Przybylak konnte den Motor seines Karts nicht starten und fiel aus der Frontreihe zurück. Fortan gab van Parijs das Starttempo vor und eröffnete das Rennen in Führung liegend. Nach anfänglichem Positionswechsel mit van Leeuwen ließ sich der Bouvin Power-Fahrer seinen Platz am Ende nicht mehr nehmen und fuhr zum Sieg. Van Leeuwen komplettierte das Führungsduo auf Position zwei. Bielecki verbesserte sich auf Rang drei und schob sich somit vor Marthias Lund (RS Competition) sowie Hannes Morin (Sodi Vitesse).

DD2 Masters: Morgan Riche mit Doppelsieg zum Ticket

Nach dem Zeittraining der DD2 Master-Kategorie lagen alle Augen auf James Beacroft (Daems Racing Team). Im Regen präsentierte sich der Brite in seinem Element und holte sich die Pole-Position. Doch in den Heats verlor Beacroft die Spitzenposition. Morgan Riche lief dort zu Höchstform auf und schob sich mit drei Laufsiegen auf Rang eins in der Zwischenwertung nach vorne. Auch in den Wertungsläufen ließ der Routinier keine Zweifel aufkommen und fuhr fehlerfrei jeweils als Gewinner über den Zielstrich.

Im ersten Rennen waren die nachfolgenden Platzierungen klar verteilt. Sebastian Rumpelhardt (RS Competition) mischte konsequent als direkter Verfolger mit und fuhr vor Alessandro Glauser (FM Racing) sowie Denis Thum (Kraft Motorsport) und Michael Becker in das Ziel. Am Start zum zweiten Rennen musste Rumpelhardt jedoch einen Rückschlag verkraften und fiel nach einer Kollision zurück. Fortan behauptete sich Robert Schlünssen (RS Competition) vor Glauser als neuer Verfolger. Doch in der zweiten Rennhälfte geriet der FM Racing-Pilot in eine Berührung mit Becker, die für beide das Aus bedeutete. Thum nutzte daraufhin seine Chance und platzierte sich als Dritter vor Slawomir Muranski (46Team) und Priit Sei (TGT Racing).

Die Rotax MAX Challenge Euro Golden Trophy in Genk war der Abschluss einer erfolgreichen Saison. Bei teils wechselhaftem Wetter lieferten sich die 201 Teilnehmer aus ganz Europa tollen Kartsport. Doch auf die Rotax-Familie wartet noch das Saisonhighlight. Vom 11.-18. Dezember kämpfen die besten nationalen Rotax-Fahrerinnen und Fahrer auf dem Bahrain International Karting Circuit um die Siege bei den Rotax MAX Challenge Grand Finals.
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