Sportwagen Allgemein
30.06.2021
GRT Grasser Racing Team bestätigt Potential in der IMSA
Das Ergebnis und die Erfahrungen vom Event in Detroit hatten der Crew und dem Fahrertrio zum Start ins Wochenende den nötigen Rückenwind verliehen. Bei der Vorbereitung für das 6-Stunden-Rennen auf dem 5,472 Kilometer langen Traditionskurs im Bundesstaat New York lag der Fokus von Beginn an darauf, das richtige Rennsetup für den Sonntag zu finden. Im Verlauf der Trainingssessions verbesserten sich Misha Goikhberg, Franck Perera und Tim Zimmermann in der einmal mehr stark besetzten GTD-Kategorie sukzessive.
IMSA-Spezialist Goikhberg kratzte im ersten Training mit Platz elf an den Top-10. In der zweiten Session zeigte Lamborghini-Werksfahrer Perera als Achter einen Aufwärtstrend und lieferte den Beweis für die ausgezeichnete Arbeit der Mechaniker und Ingenieure des GRT Grasser Racing Teams in den Vereinigten Staaten. Im Qualifikationstraining brachte Goikhberg die Mannschaft mit Startplatz zehn in eine gute Ausgangslage für den Endurance-Klassiker.
Die Ehre des Startfahrers wurde am Sonntag ebenfalls Goikhberg zuteil. Der in Russland geborene Kanadier spielte bei Freigabe des Rennens um 10:40 Uhr Ortszeit erneut seine Erfahrung voll aus. Mit konstanter Pace und gutem Überblick im dichten Verkehr arbeitete er sich im ersten Stint kontinuierlich vor. Nach der ersten Stunde lag der Lamborghini Huracán GT3 EVO von GRT Grasser Racing auf der siebten Position.
Für den zweiten Turn griff Zimmermann ins Lenkrad des GT3-Boliden. Der 24-jährige Lamborghini-Junior hatte im Warm-up die Bestzeit gefahren und bestätigte von Beginn an seine starke Form in der diesjährigen IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Er schöpfte die Rennpace des Autos optimal aus und fuhr mit einer Rundenzeit von 1:46.844 Minuten bereits in der zweiten Stunde die schnellste Runde des gesamten Rennens. Dabei distanzierte er das zweitschnellste Team in der GTD-Klasse um zwei Zehntelsekunden.
Nach seinem Stint übergab Zimmermann wieder an Goikhberg. Der 34-Jährige setzte die Fahrt zunächst mit konstanter Pace fort. In der 74. Runde wurde ihm die anspruchsvolle Achterbahn von Watkins Glen zum Verhängnis. In der letzten Kurve schlug er in die Streckenbegrenzung ein. Der Lamborghini Huracán GT3 EVO wurde schwer beschädigt, was für das Team das vorzeitige Ende des Rennens bedeutete.
Die Enttäuschung über diesen Ausgang kann das GRT Grasser Racing Team schon in wenigen Tagen wettmachen. Am 1. und 2. Juli ruft 'The Glen' erneut. Auf dem Plan steht dann die dritte Runde im Sprint Cup in der amerikanischen Sportwagenmeisterschaft. Das Rennen am Freitag geht über die traditionelle Distanz von 2 Stunden und 40 Minuten. Fans können die Action wie immer auf der offiziellen Website der IMSA im Live-Stream verfolgen.
Misha Goikhberg: "Es tut mir sehr leid für das Team. Wir hatten ein Hammer Auto. Wir waren schnell und in der Lage, uns durchs Feld zu arbeiten. Ich denke, ein Podium war sehr realistisch, vielleicht sogar der Sieg. Aber diese Truppe ist ein starkes Team. Wir werden das Auto wieder bereit machen und unsere offene Rechnung mit Watkins Glen begleichen. Manchmal schweißen uns diese schwierigen Wochenenden zusammen und schmieden die Erfolge der Zukunft. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um in den ausstehenden Rennen ein Wort mitzureden."
Tim Zimmermann: "Der Ausfall ist sehr schade, da unsere Pace richtig gut war. Ich hatte schon im Warm-up einen super Rhythmus und der hat sich mit der schnellsten Runde im Rennen deutlich bestätigt. Wir hatten ein top Auto und hätten hier wirklich viel erreichen können, aber dieses Jahr ist irgendwie der Wurm drin. Zum Glück hat Misha den Unfall gut überstanden. Manchmal fehlt einfach das Glück, doch die Saison ist noch lang. Wir werden weiter hart arbeiten, um endlich die Ergebnisse einzufahren, die wir verdienen. Ich genieße das Fahren in der IMSA bisher sehr und fühle mich im Fahrzeug sehr wohl. Das stimmt mich optimistisch, dass bald auch die Ergebnisse stimmen."
Franck Perera: "Wir sind alle sehr enttäuscht, aber Hauptsache Misha ist in Ordnung. Es ist sehr schade, da wir alle einen tollen Job gemacht haben. Watkins Glen war für alle neu. Wir haben die Balance des Autos super hinbekommen. Jede Session war für uns wie ein Training und wir haben uns selbst im Warm-up noch verbessert und unmittelbar vor dem Rennen an der Abstimmung gearbeitet. Im Rennen war der Lamborghini dann fantastisch. Wir hatten das schnellste Auto. Deshalb ist es traurig, dass wir nicht bis zum Ende kämpfen konnten. Aber so ist Motorsport. Wir werden daran arbeiten, stärker zurückzukommen und zu beweisen, dass wir gewinnen können."
Teamchef Gottfried Grasser: "Wir hatten im Rennen eine super Pace und unser Auto ging verdammt gut. Das Team hat mit der Vorbereitung auf das Wochenende wieder alles richtig gemacht. Unser Rennen verlief in den ersten Stunden nach Plan, doch leider ist Misha dann in der Zielkurve verunfallt. Es war ein harter Einschlag und das Wichtigste ist, dass es ihm gut geht. Aber natürlich sind wir alle sehr geknickt. Wir haben im Endurance Cup dieses Jahr immer ein mega Auto gehabt und es nicht in Resultate umwandeln können. Wir werden jetzt alles geben und 24 Stunden am Tag mit Vollgas arbeiten, um das Auto für das nächste Wochenende vorzubereiten. Ich bin zuversichtlich, dass wir es rechtzeitig schaffen. Es bleibt uns wie immer nur der Blick nach vorne. Wir bekommen in wenigen Tagen eine neue Chance und wollen das Blatt endlich wenden."