Das kanadische Team legte daraufhin eine bemerkenswerte Konstanz an den Tag. Im Laufe des Nachmittags gab es zwar mehrere Positionswechsel mit Team LANDGRAF im Duell um die Spitze, aber beim Anbruch der Schlussphase hatte ST Racing einen Vorsprung von zwei Runden herausgefahren. Schließlich fuhr Nick Wittmer den BMW M4 GT3 nach 330
Runden auf dem 5,245 Kilometer langen Autodromo Internazionale del Mugello als Sieger über die Ziellinie.
Es ist nicht nur der erste Gesamtsieg in den 24H SERIES für ST Racing, Titelverteidiger in der GT-Team-Gesamtwertung, somdern auch der erste Gesamtsieg in der Serie für ein kanadisches Team und der erste Gesamtsieg für ein BMW-GT-Fahrzeug seit 2011.
„Dieser Sieg bedeutet soviel für unsere kleine kanadische Familie“, sagte Team-Mitbesitzerin Samantha Tan zu Diana Binks von radiolemans.com. „Ich möchte mich bei allen bedanken: BMW Motorsport, Motul und alle im Team. Wirklich alle! Das war einfach phänomenal!“
Nur 40 Minuten vor dem geplanten Ende des Rennens gab es noch mal eine Code-60-Neutralisierung wegen der Bergung des gestrandeten JUTA Racing Junior-Audi R8 LMS GT3 EVO, was für ein Herzschlagfinale im Kampf um Platz zwei sorgte. Phoenix Racing hatte sich für einen Tankstopp mit Reifenwechsel während der Neutralisierung entschieden, während Team LANDGRAF draußen blieb. Ein kampfstarker Pierre Kaffer fuhr zunächst die Lücke zu und holte sich schließlich 15 Minuten vor Schluss die zweite Position zurück. Team LANDGRAF, das es mit Getriebeproblemen zu tun hatte, komplettierte mit nur 1,5 Sekunden Rückstand auf den Audi das Gesamtpodium und sicherte sich den GT3-AM-Klassensieg.
Zwischenzeitlich fuhr der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster) sogar an zweiter Stelle der Gesamtwertung, aber schließlich fuhr das Team auf Gesamtrang vier ins Ziel, was für die US-amerikanische Mannschaft ebenfalls Rang zwei in der GT3- AM-Wertung der Hankook 12H MUGELLO bedeutete. Platz drei in der Klasse und Position sechs in der Gesamtwertung ging an den MP Racing-Mercedes- AMG GT3 (#58, Thomas Gostner / David Gostner / Corinna Gostner / Giorgio Sernagiotto) beim Heimrennen des italienischen Teams, das in der Schlussphase Bremsprobleme hatte.
Der JUTA Racing-Audi R8 LMS GT3 EVO I (#71, Julius Adomavičius / Andrius Gelžinis / Jonas Gelžinis) fuhr ebenfalls konstant in der Spitzengruppe mit und wurde letztendlich auf Platz fünf im Gesamtergebnis zwischen CP Racing und MP Racing gewertet. Das „Junior“-Schwesterauto des litauischen Teams (#72, Audrius Navickas / Aurimas Jablonskis / Ignas Gelžinis) schaffte es zwar nicht bis ins Ziel, wurde aber auf Rang drei der GT3-PRO/AM-Klasse hinter ST Racing und Phoenix Racing gewertet.
Der einzige Ferrari am Start der Hankook 12H MUGELLO, der Kessel Racing- Ferrari 488 GT3 (#8, Marco Frezza / David Fumanelli / Alessandro Cutrera / Marco Talarico / ‘L.M.D.V.’), war lange Zeit auf dem Weg zu Platz sieben, aber endete in der Schlussphase im Kiesbett und rutschte so fünf Minuten vor Rennende noch auf Platz acht zurück.
Der Kampf um den Sieg in der 992-Klasse tobte während des gesamten Rennens und schließlich setzte sich Red Camel-Jordans.nl (#909, Ivo
Breukers / Luc Breukers / Rik Breukers) durch. Der nächste Rivale, HRT Performance (#929, Gustav Bergström / Johan Kristoffersson / Ole Veiby), verlor im Laufe des Nachmittags etwas Zeit wegen eines Reifenschadens und belegte mit weniger als 90 Sekunden Rückstand Rang zwei.
Auch in der 992-AM-Klasse waren die Unterschiede knapp: Hier hatte Red Ant Racing (#903, Ayrton Redant / Bert Redant / Yannick Redant) gegen das Orchid Racing Team (#917, Loic Villiger / Frank Villiger / Laurent Misbach / Fabio Spirgi) beim Zieleinlauf ganz knapp das bessere Ende. Der zweite Porsche des belgischen Red Ant-Teams (#904, Philippe Wils / Kurt Hensen / Andreas Mayrl) komplettierte mit nur 54 Sekunden Rückstand auf Orchid Racing das Klassenpodium. Insgesamt zeigten die Neueinsteiger in der Serie eine überaus starke Leistung.
Ohnehin war es im Kampf um die Ehrenplätze der 992-Klasse äußerst eng, denn die ersten fünf 992-Teams bei den Hankook 12H MUGELLO belegten die Plätze 7, 9, 10, 11 und 12 der GT-Gesamtwertung.
Reichlich Zwischenfälle gab es in der 991-Klasse, in der sich einer der beiden Porsche 991-II Cup des Teams EBIMOTORS (#973, Paolo Venerosi / Gianluca Giorgi / Gianluigi Piccioli / ‘Spezz’) den Sieg sicherte. Bei der nächtlichen Unterbrechung hatte das Schwesterauto des Teams (#974, Luigi Peroni / Pietro Negra / Massimiliano Donzelli / Massimiliano Montagnese) noc die Führung inne, aber ein Getriebeproblem und später einen Einschlag in die Leitplanken verhinderten ein besseres Ergebnis.
RD Signs – Siauliai racing team (#720, Audrius Butkevicius / Nicola Michelon / Paulius Paskevicius) führte lange Zeit die GTX-Klasse an, aber ein Problem im Antriebsstrang am Anfang des letzten Rennviertels bedeutete, dass HRT Performance (#728, Kerong Li / Jean-Francois Brunot) schließlich den Kassensieg einfuhr. Der Lamborghini Huracán Super Trofeo mit der Startnummer 720 schaffte es immerhin noch als Zweiter der GTX-Klasse ins Ziel.
Vortex V8 erlebte einmal mehr ein charakterbildendes Rennen, in dem die Autos mehrmals den Vortrieb verloren. Immerhin schaffte es der Vortex mit der Startnummer 703 (Pierre Fontaine / Christophe Decultot / Philippe Gruau), einer der drei 1,0-Liter-Sportwagen die das französische Team bei den Hankook 12H MUGELLO einsetzte, als Klassendritter ins Ziel. Das französische Team gewann auch die heißbegehrte Auszeichnung „Spirit of the Race“ von radiolemans.com.
Ein defekter Kühlflüssigkeitsbehälter im Orchid Racing Team-Porsche 718 Cayman GT4 CS MR (#417, Alexandre Mottet / Stefan Chaligne / Antoine Leclerc / Antonio Garzon). bedeutete das vorzeitige Ende des Kampfes um den GT4-Klassensieg. Der Zeitverlust beim Porsche ermöglichte es dem Team ACP-Tangerine Associates by VEIDEC JJ Motosport-BMW M4 GT4 (#421, Catesby Jones / Wim Spinoy) den GT4-Klassensieg nach Hause zu fahren, obwohl das Team am Samstag zwei Reifenfschäden zu verzeichnen hatte.
Probleme mit dem ABS und der Traktionskontrolle ließen beim Team BoDa by Bas Koeten Racing schon bald die Hoffung auf ein besseres Ergebnis platzen, aber abgesehen von einem Reifenschaden hinten links in der letzten Stunde war die Fahrt am Sonntagnachmittag problemlos. So schaffte es der Bentley Continental GT3 (#6, Bob Herber / Marcel van Berlo) beim ersten Auftritt in den 24H SERIES ins Ziel.´
Zweiter TCE-Sieg 2022 in Folge für BBR bei den Hankook 12H MUGELLO
Nach einer souveränen Leistung bei den Hankook 12H MUGELLO sichert sich BBR den zweiten Sieg in Folge bei den 24H SERIES powered by Hankook 2022.BBR (#159, Chariya Nuya / Kantadhee Kusiri / Kantasak Kusiri / Tanart Sathienthirakul) führte in der zweiten Hälfte der Veranstaltung am Sonntag fast ununterbrochen die TCR-Klasse an. Nachdem das Team Valluga, das am Samstag in der Anfangsphase die Spitze innehatte, Probleme hatte, konnte das thailändische Team das Tempo bestimmen und den zweiten TCE- Divisionssieg nach dem Erfolg beim Saisonauftakt in Dubai nach Hause fahren. Für BBR war es der erste Sieg mit dem nagelneuen CUPRA Leon Competición TCR.
Tanart Sathienthirakul fuhr den CUPRA nach insgesamt 304 Runden auf dem 5,245 Kilometer langen Autodromo Internazionale del Mugello als Sieger ins Ziel.
„Dieser Sieg bedeutet viel“, erklärte Tanart zu Diana Binks von radiolemans.com. „Wir haben dieses Wochenende wirklich hart gearbeitet und das Team hat uns ein Auto hingestellt, das für das gesamte Rennen perfekt war. Jeder Boxenstopp war fehlerfrei, jede taktische Entscheidung genau richtig. Ich als Fahrer musste nur sicherstellen, dass wir das Auto ins Ziel bringen würden. Für mich war es das erste Mal in Mugello und ich brauchte etwas Zeit, um mich an die Strecke zu gewöhnen, aber wir haben es geschafft!“
Der NOKER racing team-Volkswagen Golf GTi TCR (#104, Kestutis Stasionis
/ Sten-Dorian Piirimägi / Jonas Karklys / Antti Rammo) führte bei Rennbeginn die Division und und beendete den ersten Auftritt in den 24H SERIES auf Platz zwei der TCE-Division. Wolf-Power Racing, die Hälfte des amtierenden TCE-Team-Titelverteidigers, hatte am Anfang auch gute Aussichten auf den TCE-Sieg, verlor aber viel Zeit durch einen Ausritt des neuen Audi RS3 LMS
(#116, Jasmin Preisig / Marcus Menden / Ivars Vallers) in der Schlussphase. Das Schweizer Team brachte das Auto wieder zurück auf die Strecke und komplettierte letztendlich das TCE-Podium.
Der Holmgaard Motorsport-Volkswagen Golf GTi TCR (#102, Magnus Holmgaard / Jonas Holmgaard / Roy Edland / Martin Vedel Mortensen) schien ebenfalls zu den Anwärtern auf einen Platz bei den ersten Drei zu gehören, verlor aber Zeit an der Box, nachdem sich der Frontsplitter gelöst hatte. Das dänische Team sicherte sich nach der Reparatur immerhin den vierten Platz in der Division.
Weniger als eine Stunde vor Schluss sicherte sich der SK Racing-Ligier JS2 R (#215, Franck Eburderie / Franco Lemma / Jérôme Dacosta / Franck Lavergne) den TCX-Klassensieg in Mugello, als ein defekter Kühler das Aus für den Valluga-Porsche 718 Cayman GT4 CS (#205, Bradley Ellis / Leo Loucas / Rhea Loucas / Charles Hollings) bedeutete. Für SK Racing war der Sieg die Belonung für eine starke Aufholjagd nach der Kollision mit dem Herberth Motorsport-Porsche 991 GT3 R am Samstag und Leitplankenkontakt in der Anfangsphase am Sonntag.
Zusammen mit den Hankook 6H ABU DHABI im Januar, die nicht als Meisterschaftslauf zählten, ist es bereits der dritte TCX-Klassensieg in Folge für den Ligier JS2 R in den 24H SERIES in dieser Saison.
Beide Hofor Racing by Bonk Motorsport-BMW schafften es in der Toskana ebenfalls ins Ziel. Der BMW mit der Startnummer 332 (Michael Mayer / Volker Piepmeyer / Jürgen Meyer / Michael Bonk) sicherte sich dabei den TC- Klassensieg vor dem M2 CS Racing mit der Nummer 331 (Rainer Partl / Hermann Bock / Martin Kroll / Michael Bonk).
In den 24H SERIES powered by Hankook geht es vom 22.-24. April weiter mit der Rückkehr der Hankook 12H SPA-FRANCORCHAMPS auf dem Circuit de Spa-Francorchamps in den Kalender von CREVENTIC. Einen Monat später, vom 13.-15. Mai, startet die 24H SERIES in Deutschland bei den Hankook 12H HOCKENHEIMRING.