Das zweitbeste Ergebnis für Porsche konnte Werksfahrer Kévin Estre erzielen: Der Franzose umrundete den Circuit de Spa mit dem Rennwagen von GPX Racing als Sechstschnellster in 2:16,702 Minuten. Gemeinsam mit seinen Teamkollegen Michael Christensen (Dänemark) und Richard Lietz (Österreich) hat Estre den belgischen 24-Stunden-Klassiker bereits 2019 für GPX gewonnen. Sven Müller aus Deutschland, ein weiterer ehemaliger Porsche-Junior, beendete das Shootout der 20 schnellsten Fahrer des Qualifyings als Vierzehnter. Er teilt sich den 911 GT3 R von Toksport WRT mit dem Deutschen Marvin Dienst und Julien Andlauer aus Frankreich.
Im viergeteilten Qualifying am Donnerstagabend hatte das Werksfahrer-Trio Matt Campbell aus Australien, Mathieu Jaminet (Frankreich) und der Brasilianer Felipe Nasr im Auto von EMA Motorsport den Einzug in die Runde der schnellsten 20 nur um 0,25 Sekunden verpasst. Den fünften Porsche in der Pro-Kategorie bewegen Dennis Olsen aus Norwegen, der Brite Nick Tandy und Werksfahrer Laurens Vanthoor aus Belgien. Sie mussten das Qualifying mit dem 911 GT3 R von KCMG aufgrund eines Bremsenproblems vorzeitig beenden und stehen nun auf dem 64. Startplatz. Nico Menzel und Stefan Aust (beide Deutschland), der Belgier Alessio Picariello und der Schweizer Niki Leutwiler konnten sich mit dem Nummer-24-Auto von Herberth Motorsport den zweiten Rang in der Pro-Am-Wertung sichern. Florian Latorre (Frankreich), Alex Malykhin (UK), Julien Apothéloz (CH) und der ehemalige Porsche-Junior Ayhancan Güven aus der Türkei fuhren in der Gold-Klasse für Allied Racing auf den vierten Rang.
Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps zählen zu den weltweit wichtigsten Events für GT3-Rennfahrzeuge. Bei der diesjährigen Ausgabe ist Porsche so umfangreich vertreten wie nie zuvor: Neun Kundenteams bringen insgesamt 13 der rund 368 kW (500 PS) starken 911 GT3 R an den Start. Der Sportwagenhersteller hat sich den dritten Sieg bei dem Langstreckenrennen seit 2019 zum Ziel gesetzt. Ein Jahr nach Estre, Christensen und Lietz konnten Laurens Vanthoor (Belgien), der Neuseeländer Earl Bamber und Nick Tandy aus Großbritannien mit dem 911 GT3 R von Rowe Racing die Ziellinie als Erste überqueren. Bislang hat Porsche die 24 Stunden von Spa-Francorchamps acht mal gewonnen. Der Motorsportklassiker auf der berühmten „Ardennen-Achterbahn“ wird seit 1924 ausgetragen.
Die Veranstaltung im Livestream
Das 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps zählt für den GT World Challenge Europe Endurance Cup sowie die Intercontinental GT Challenge (IGTC). Fahrer und Fahrzeuge erhalten für die GT World Challenge nach sechs, zwölf und 24 Stunden Punkte. Das Rennen beginnt am Samstag um 16:45 Uhr und wird auf der Website www.intercontinentalgtchallenge.com im Live-Stream übertragen.
Stimmen zum Qualifying
Sebastian Golz (Projektleiter Porsche 911 GT3 R): „Das war eine sehr gelungene Vorstellung unserer Kundenteams in der Superpole-Session. Dies gilt im Besonderen für Dinamic Motorsport: Klaus Bachler hat zwei Runden mit nur wenigen Hundertstelsekunden Unterschied absolviert – perfekter geht es kaum. Auch Kévin Estre hat eine sehr gute Vorstellung abgeliefert. Insgesamt haben wir unsere drei Fahrzeuge sehr gut positioniert. Mit diesem Ergebnis brauchen wir uns sicher nicht verstecken. Dem Rennen können wir alle sehr zuversichtlich entgegenblicken. Jetzt greifen wir an.“Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #54): „Ich habe es als Privileg empfunden, die Superpole-Session fahren zu dürfen. Platz drei ist ein tolles Ergebnis. Damit haben wir uns eine sehr gute Ausgangsposition für das Rennen gesichert und gehen nun hoch motiviert an den Start. Im Rennen müssen wir aber vor allem über die Distanz stark sein. Dafür muss die Balance stimmen. Zudem sollten wir fehlerfrei bleiben – also Strafen und Berührungen vermeiden. Wenn das alles klappt, können wir am Ende vorne dabei sein.“
Sven Müller (Porsche 911 GT3 R #100): „Die Superpole hat richtig Spaß gemacht. Es war für mich eine Ehre, diese Session für das Team fahren zu dürfen. Aber leider brachten wir nicht alles auf den Punkt zusammen. Ich habe mir etwas mehr erhofft. Trotzdem ist Startplatz 14 eine gute Ausgangslage. Unser Team ist sehr stark und unser Auto lief gestern im Nachttraining im Longrun extrem gut. Wir dürfen uns auf ein langes und spannendes Rennen freuen.“
Kévin Estre (Porsche 911 GT3 R #221): „Es war keine perfekte Runde, aber zweifellos eine ziemlich gute – ich hätte vielleicht hier und da noch ein paar Hundertstelsekunden schneller sein können. Aber ehrlicherweise besaßen wir heute nicht das Zeug für die Pole-Position. Ich bin dennoch ziemlich zufrieden: Wir haben für die Superpole-Session nichts Besonderes probiert. Wir wollten einfach unser Bestes geben, das ist uns gelungen. Uns steht ein langes Rennen bevor, in dem du dich aus Schwierigkeiten heraushalten musst. Aus den Top-Ten zu starten, ist vor diesem Hintergrund eine gute Ausgangsposition.“