„Girls Only“ mit guten Leistungen trotz Rückschlags
Das Projekt „Girls Only – Ready to rock the Green Hell“ stand auch in der abgelaufenen Saison 2022 im Fokus von WS Racing. Mit dem BMW M4 GT4 und den Fahrerinnen Célia Martin, Carrie Schreiner, Pippa Mann und Fabienne Wohlwend war die ausschließlich aus weiblichen Mitgliedern bestehende Mannschaft bestens aufgestellt, um auf der Nürburgring Nordschleife Bestleistungen zu vollbringen. Geplant waren Starts bei der Nürburgring Langstrecken-Serie, bei den 24h Qualifiers sowie natürlich beim großen Saison-Highlight, dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring.Beim ersten NLS-Lauf des Jahres musste WS Racing allerdings bereits einen Tiefschlag hinnehmen. Beim freitäglichen Test noch vor dem eigentlichen Renntag verunglückte der BMW M4 GT4 mit Pilotin Christina Nielsen am Steuer durch Trümmerteile auf der Strecke schwer. Die Fahrerin blieb dank des extrem hohen Sicherheitsniveaus des BMW unverletzt, am Rennfahrzeug entstand jedoch ein erheblicher Schaden. Damit fiel nicht nur das erste Rennen und somit ein wichtiger Test für das 24h-Rennen flach, sondern der schwer beschädigte BMW stellte die Mannschaft auch vor große Herausforderungen, welche die Crew – nicht zuletzt durch die wetterbedingte Absage von NLS 2 – bis zum nächsten Rennen aber mit hohem persönlichen Aufwand meisterte.
Danach lief die Saison für „Girls Only“ sehr gut. Nach einem zweiten Klassenrang bei NLS 3 sowie zwei problemlosen Läufen bei den 24h Qualifiers konnte die Truppe auch beim großen 24h-Rennen auf dem Nürburgring mit einem Podestplatz in der Klasse SP8T sowie einem sehr guten 35. Gesamtrang absolut überzeugen.
Girls-Only-Teamchefin Nicole Willems: „Ich bin auf unsere Entwicklung so stolz. Fahrerisch und teamseitig sind wir besser denn je aufgestellt und die Erfolge auf und neben der Strecke geben uns und unserem Projekt Recht. Dazu die tolle Dokumentation bei Bild TV, das hat schon für Gänsehaut in 2022 gesorgt“.
VW Golf mit Siegesserie
Extrem überzeugend war auch der Auftritt des VW Golf GTI in der Klasse VT2 Front auf der Nordschleife. Der durch die jahrelange Entwicklung von WS Racing zum „Favoritenschreck“ avancierte Volkswagen mischte seine Klasse regelmäßig auf und fuhr Top-Resultate ein. So gelang den Fahrern im Golf sogar der „Hattrick“, bestehend aus Klassensiegen bei den 24h Qualifiers, dem 24h-Rennen auf dem Nürburgring sowie dem neu ins Programm genommenen Highlight der NLS, dem 12h-Rennen.Aber auch die Fahrercrews des BMW 328i in der Klasse VT2 RWD sowie des Porsche Cayman in der Klasse V6 leisteten über die gesamte Saison sehr gute Arbeit und boten solide Performances. Das gilt ebenso für Routinier Ulrich Schmidt, der neben seinen Einsätzen in der NLS auch mit einem VW Golf GTI TCR in der RCN antrat und dort am Ende mit Klassenrang drei glänzen konnte.
Neue Wege im LMP3 mit Erfolg
Neben den seit vielen Jahren gewohnten Auftritten auf der Nürburgring Nordschleife ging WS Racing in diesem Jahr aber auch neue Wege und wagte den Schritt in den Prototypensport. Mit dem bereits in der Saison 2021 angeschafften LMP3-Rennwagen absolvierte die Mannschaft in diesem Jahr einige Gaststarts, und das sehr erfolgreich. Célia Martin startete auf dem Nürburgring im Rahmen der STT und konnte im zweiten Rennen direkt den Klassensieg einfahren.Bei der STT in Hockenheim setzte WS Racing wieder den LMP3-Prototypen ein, diesmal mit einer ganz besonders interessanten Pilotin. Amna Al Qubaisi ist eine der ersten Rennfahrerinnen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Trotz sehr schlechter Wetterbedingungen, die für die junge Pilotin genau wie auch der LMP3-Bolide komplett neu waren, konnte die Fahrerin in ihrer Klasse auf einen viel beachteten vierten Rang fahren.
Teamchef Thorsten Willems ist mit der vergangenen Saison zufrieden: „Auf der Nordschleife haben wir gut performt! Vor allem in der Klasse VT2 ist der Knoten endlich geplatzt. Das waren drei tolle Klassensiege von der Golf-Mannschaft bei den Highlight-Rennen.“ Auf das interne Projekt „Girls Only“ ist der Teamchef sehr stolz: „Das war eine Top-Leistung vom ganzen Team über die komplette Saison! Nach dem Rückschlag beim ersten Lauf derart zurückzukommen, verdient schon höchsten Respekt. Da sind wir sehr stolz drauf!“
2023: Nordschleife und Prototype Cup
Für die anstehende Saison 2023 laufen die Planungen bei WS Racing auf Hochtouren. Fest steht bereits, dass man wie in den letzten Jahren wieder in der NLS und beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring an den Start gehen wird. Beim Saison-Highlight werden voraussichtlich bis zu fünf Fahrzeuge vom Team betreut werden. Darunter der brandneue BMW M4 GT4 G82, der von Célia Martin, Carrie Schreiner, Pippa Mann und Fabienne Wohlwend gesteuert werden wird. Aber auch der Vorgänger BMW M4 GT4 F82 ist am Start, pilotiert von den Chinesen Andy Yan, Rainey Hey, Jasper Thong und Sunny Wong.Der „Dauerläufer“ VW Golf GTI wird für 2023 durch einen VW Scirocco ersetzt, während der BMW 328i wieder an den Start geht. Alle Fahrzeuge rollen wie gehabt auf dem Rennreifen Giti GTR1 Compete, der aufgrund der forcierten Entwicklung mit einer Top-Performance überzeugen kann. Auch Partner Sachs wird die Mannschaft erneut im Bereich Fahrwerk unterstützen, während Motul wieder als Schmierstoffpartner zur Seite steht. Daneben unterstützt mit der Firma Wöll Marine ein weiterer starker Partner das Team.
Durch die aktuellen Entwicklungen im deutschen Motorsport bietet sich WS Racing aber auch die Möglichkeit, mit dem LMP3-Prototypen auf einer sehr interessanten Plattform zu agieren. So wird die Mannschaft ihren Duqueine D08 im Prototype Cup Germany einsetzen und damit erstmalig eine volle Saison außerhalb der Nürburgring Nordschleife bestreiten. Zudem bietet diese Plattform mit ihrer hohen medialen Reichweite dem Team die Chance, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Beim Fahrer-Lineup laufen die letzten Verhandlungen, sodass in Kürze mit einer Verkündung zu rechnen ist.
Teamchef Thorsten Willems blickt mit Vorfreude auf das kommende Jahr: „Die nächste Saison wird eine große Herausforderung! Der Prototype Cup wird ein großer Schritt für uns, bietet uns aber auch großartige Möglichkeiten. Dazu der geballte Einsatz auf der Nordschleife – an großen Aufgaben mangelt es uns nicht! Wir geben wie immer Vollgas!“