Vor den Finalrennen hatte Sebastian Job aus dem Team Oracle Red Bull Racing Esports die größten Chancen, Pinto noch am Titelgewinn zu hindern. Am virtuellen Lenkrad des rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup konnte der Brite zum fünften Mal in der laufenden Saison Schnellster das Qualifying für sich entscheiden. Hierfür erhielt er den TAG Heuer Pole-Award. Auch mit Rang drei im Sprint über sieben Runden hielt Job die Chancen auf seinen zweiten Titel nach 2020 zunächst weiter aufrecht.
Im Hauptrennen lieferte sich der Brite fast über die gesamte 17-Runden-Distanz Windschattenduelle mit dem Spanier Alejandro Sanchez aus dem Team SDK Gaming. Mehrfach wechselten die beiden sich an der Spitze ab. In der Schlussphase mischten sich auch noch der Brite Charlie Collins (VRS) und der Australier Dayne Warren (Coanda) in die Entscheidung um den Sieg ein. Zwischen diesen vier gab es gelegentlich sogar kurze Karosseriekontakte. Ein solcher Rempler bedeutete das Ende der Sieghoffnungen für Sanchez: Er fiel auf Rang 18 zurück.
Sebastian Job hingegen ließ sich seinen dritten Saisonsieg in einem Hauptrennen nicht mehr nehmen. Er überquerte die Ziellinie knapp vor Collins und dem Franzosen Yohann Harth aus dem Apex Racing Team. Job verdrängte damit seinen Landsmann Kevin Ellis Jr. (Apex Racing Team) in der Jahreswertung von Rang zwei, konnte Diogo C. Pinto aber nicht mehr einholen.
„Das war wirklich eine großartige Saison mit Diogo C. Pinto als würdigem Champion“, kommentierte Marius Golombeck, Programme Manager Porsche Esports Racing. „Kaum zu glauben, aber 2023 geht der Porsche TAG Heuer Esports Supercup bereits ins fünfte Jahr. Es bleibt beim Porsche 911 GT3 Cup der Generation 992. In der Qualifikation wird es neben den Klassikern ein paar neue Rennstrecken geben. Genaueres dazu geben wir in naher Zukunft bekannt.“
Tyson „Quirkitized“ Meier feiert Allstars-Titel mit Rang drei im letzten Rennen
Die Content Creator aus der Esports-Szene bestritten das Allstars-Finale in Monza ebenfalls im virtuellen Porsche 911 GT3 Cup. Porsche-Junior Laurin Heinrich absolvierte nach seinen beiden Siegen von Hockenheim zu Saisonbeginn erneut einen Gaststart. Der Deutsche sicherte sich auch in Monza die Pole-Position und gewann den Sprint. Im Hauptrennen wurde er unverschuldet in einen Unfall verwickelt, konnte aber weiterfahren und erreichte das Ziel schließlich als Neunter. Als letzten Sieger der Saison 2022 ließ sich der Tscheche Jaroslav „Jardier“ Honzik vor Emily „Emree“ Jones aus Australien und dem US-Amerikaner Tyson „Quirkitized“ Meier feiern.Meier stand bereits vor dem Finale als Champion der Allstars fest. Jones verteidigte durch ihr Finalergebnis Gesamtrang zwei. Die Spanier Borja Zazo und Xabier „Heikki360“ Sanchez sowie Casey Kirwan aus den USA runden die Top-5 der Jahreswertung ab. Diese fünf Influencer erhalten jeweils eine Armbanduhr aus der TAG Heuer Connected Serie als Erfolgsprämie.
Die nächste Saison des Porsche TAG Heuer Esports Supercup beginnt im Juli
Der Porsche TAG Heuer Esports Supercup bestreitet 2023 seine fünfte Saison. Die 15 Bestplatzierten von 2022 haben automatisch die Startberechtigung für das nächste Jahr sicher. Die restlichen Plätze im Markenpokal von Porsche auf der Simracing-Plattform iRacing werden in einem zweistufigen Prozess vergeben. Die Qualifikation beginnt Ende Juli zunächst mit der für jedermann offenen „Qualifying Series“. Die Besten aus diesen Rennen treten ab Oktober in der „Contender Series“ gegen diejenigen Simracer an, die in der Endabrechnung des aktuellen Porsche TAG Heuer Esports Supercup die Ränge 16 bis 30 belegen.
Diogo C. Pinto (P/Porsche24 Team Redline): „Das war eine verrückte Saison. Ich wollte eine konstante Leistung abliefern und möglichst wenige Punkte liegen lassen. Das habe ich geschafft. Das letzte Rennen war ziemlich intensiv. Zum Glück konnte ich im Qualifying eine ordentliche Runde fahren. In den Rennen habe ich versucht, in keine Zwischenfälle verwickelt zu werden und den Titel nach Hause zu bringen.“
Sebastian Job (GB/Oracle Red Bull Racing Esports): „Die schlechten Resultate in den ersten beiden Rennen haben meine Saison ruiniert. Ich war zu diesem Zeitpunkt Tabellen-Neunzehnter! Danach musste ich gelegentlich hohes Risiko eingehen, was manchmal schiefging. Sieben von 20 Rennen zu gewinnen und trotzdem nur Zweiter zu sein, das fühlt sich gerade wirklich furchtbar an. Also werde ich nächstes Jahr noch härter um den Titel kämpfen. Gratulation an Diogo. Er hat einfach am zuverlässigsten von uns allen Punkte gesammelt.“
Tyson „Quirkitized“ Meier (USA): „Der Porsche TAG Heuer Esports Supercup ist eine der besten Serien, an der ich als Streamer bisher teilgenommen habe. Das war eine großartige, unvergessliche Erfahrung. Ich würde gerne noch einmal an den Start gehen und hoffe, dass nächstes Jahr noch mehr Content Creator mit von der Partie sind. Die positive Stimmung unter uns ist einfach überwältigend.“
Jaroslav „Jardier“ Honzik (CZ): „Die Saison mit einem Sieg zu beenden, ist einfach eine tolle Sache. Offensichtlich hatte ich nicht ganz die Performance, um mit Emily und Tyson zu kämpfen. Daher versuchte ich, ruhig zu bleiben und abzuwarten – der Windschatten war ja schließlich groß. Zum Schluss hatte ich endlich das nötige Glück auf meiner Seite.“
Ergebnisse PESC
Autodromo Nazionale Monza (I), Sprintrennen1. Charlie Collins (GB/VRS)
2. Dayne Warren (AUS/Coanda)
3. Sebastian Job (GB/Oracle Red Bull Racing Esports)
4. Kevin Ellis Jr. (GB/Apex Racing Team)
5. Yohann Harth (F/Apex Racing Team)
Autodromo Nazionale Monza (I), Hauptrennen
1. Sebastian Job (GB/Oracle Red Bull Racing Esports)
2. Charlie Collins (GB/VRS)
3. Yohann Harth (F/ApexTeam)
4. Jeremy Bouteloup (F/Coanda)
5. Jamie Fluke (GB/Apex Racing Team)
Endstand nach 10 Wertungsläufen
1. Diogo C. Pinto (P/Porsche 24 Team Redline), 554 Punkte
2. Sebastian Job (GB/Oracle Red Bull Racing Esports), 535 Punkte
3. Kevin Ellis Jr. (GB/Apex Racing Team), 487 Punkte
4. Zac Campbell (USA/VRS), 469 Punkte
5. Charlie Collins (GB/VRS), 450 Punkte