Extreme E
23.06.2022
Nico Rosberg zurück im Cockpit
Letzte Woche war einer dieser seltenen Anlässe. Nachdem er als mit seinem Team RXR bereits in der ersten Extreme-E-Saison den Meisterschaftstitel holen konnte, beschloss Rosberg, selbst einige Runden im ODYSSEY21 zu drehen. Unter strenger Aufsicht von Teamchef Kimmo Liimatainen sowie den RXR-Fahrern Mikaela Åhlin-Kottulinsky und Johan Kristoffersson bekam der erfahrene Pilot vor seiner allerersten Runde in einem Rallyeauto die Chance, sich mit dem Fahrzeug und der 1km langen Offroad-Strecke am Nürburgring vertraut zu machen.
Seine Mimik verriet zwar eine gewisse Anspannung, sein Fahrstil jedoch nicht. Nachdem er die ersten paar Kurven mit dem gebührenden Respekt anging, den ein 550 PS starker Elektro-Rennwagen mit 2,3 Meter Breite verdient, fand der Ex-Pilot schnell wieder seine alte Pace. Er gab Vollgas und erzeugte eine beeindruckende Staubwolke über der Gegend, die Motorsportfans als „Grüne Hölle“ bekannt ist. Das Vergnügen war nicht zu übersehen, denn die OnBoard-Kameras zeigten einen emotionalen Rosberg, der vor Freude schrie und lachte.
Beim Aussteigen kommentierte Rosberg: „Das war einfach ein phänomenales Erlebnis. Die Leistung dieses Autos ist unglaublich. Das Fahren im Gelände macht so viel Spaß. Auch wenn ich schon lange nicht mehr am Steuer saß, war ich sofort wieder in meinem Element. Das Muskelgedächtnis kam zurück und ich habe es einfach nur genossen. Rallyefahren ist jedoch etwas völlig anderes als Rundstreckenrennen, und ich habe einen neu entdeckten Respekt vor Mikaela und Johan."
Während der Test für Rosberg nur eine lustige Übung war, beginnt für RXR in weniger als zwei Wochen mit dem Island X Prix wieder der Ernst des Extreme-E-Geschehens. Der Double-Header in Italien bedeutet für Johan Kristoffersson und Mikaela Åhlin-Kottulinsky gleich zwei Chancen, ihre derzeitige Führung im Kampf um die Meisterschaft zu verteidigen. RXR geht mit insgesamt 30 Punkten und einem frisch motivierten Team in die Rennen 2 und 3, die vom 6. Bis 10. Juli 2022 auf Sardinien ausgetragen werden.