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FIA Formel E
03.07.2022

Mercedes-EQ Formel E Team betreibt mit Schadensbegrenzung

Das Mercedes-EQ Formel E Team beendete den zehnten Saisonlauf der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft 2021/22 mit einer doppelten Punkteankunft: Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne erkämpften sich nach einem schwierigen Qualifying die Plätze sechs und acht.

Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries beendeten ihre jeweilige Qualifying-Gruppe auf den Plätzen zehn und fünf und verpassten damit den Einzug in die Duell-Phase. Nyck de Vries begann das Rennen von Startplatz neun und verbesserte sich in der Anfangsphase bis auf Rang sieben. Nach 34 Rennrunden überquerte er die Ziellinie auf P6. Stoffel Vandoorne nahm den Marrakesch E-Prix von P20 in Angriff und machte mit einer starken Aufholjagd im Rennverlauf zwölf Positionen gut. Am Ende sammelte er als Achter wertvolle Punkte für beide Weltmeisterschaften. Das Rennen gewann Edoardo Mortara (Venturi Racing) im Mercedes-EQ Silver Arrow 02.

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Mortara (139 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit elf Zählern Vorsprung vor Jean-Eric Vergne (128 Punkte) an. Stoffel Vandoorne (125 Punkte) belegt weitere drei Zähler dahinter den dritten Rang. Nyck (73 Punkte) liegt auf Platz sieben. Venturi Racing (205 Punkte) führt die Teammeisterschaft nach dem zehnten Saisonlauf vor DS Techeetah (203 Punkte) an. Das Mercedes-EQ Formel E Team (198 Punkte) fiel auf den dritten Platz zurück. Die nächsten beiden Läufe zur ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft 2021/22 finden am 16 und 17. Juli 2022 in New York statt.

Nyck de Vries: "Angesichts unserer Startpositionen ist eine doppelte Punkteankunft ein gutes Ergebnis. So gesehen war es kein schlechter Tag für uns, aber wir wollen natürlich immer besser abschneiden. Ich glaube, dass wir heute etwas mehr Potenzial gehabt hätten, aber gleichzeitig müssen wir die Punkte mitnehmen, wenn sich uns die Möglichkeit dazu bietet. Wenn man das gesamte Wochenende betrachtet, war dies keineswegs ein schlechtes Ergebnis für das Team."
 
Stoffel Vandoorne: "Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Einerseits bin ich frustriert, weil wir ohne die Probleme, die wir im Qualifying hatten, in der Startaufstellung viel weiter vorne hätten stehen müssen. Andererseits ist es wieder ein bisschen Schadensbegrenzung, nachdem wir von ganz hinten starten mussten. Aber ich denke, das Wichtigste ist, dass wir einfach nichts auf dem Tisch liegen lassen dürfen. Wir hatten seit dem Training mit den Bremsen zu kämpfen, da war es noch einigermaßen in den Griff zu bekommen, aber im Qualifying war es noch viel schlimmer und es war einfach unmöglich, eine Runde zu fahren. So etwas können wir uns einfach nicht erlauben, vor allem nicht in einer Weltmeisterschaft, in der es auf jeden Punkt ankommt. Im Rennen ging es nur darum, noch ein, zwei oder wie viele Punkte auch immer mitzunehmen. Wenn es ein Rennen gab, in dem das möglich war, dann war es dieses, mit der Hitze, den Reifen, dem Powermanagement und allem, was dazugehört. Ich denke, mit P8 haben wir von P20 das Maximum herausgeholt."
 
Ian James, Teamchef: "Wenn ich dieses Wochenende in einem Wort beschreiben müsste, würde ich wahrscheinlich ein Klischee verwenden: Schadensbegrenzung. Wir sind mit der Hoffnung nach Marrakesch gekommen, unsere Qualifying-Performance der letzten Zeit zu verbessern, aber wir haben es nicht geschafft, daraus Kapital zu schlagen. Das bedeutete, dass wir uns selbst auf den Schlips getreten sind. Der Zwischenfall im ersten Training war für Nyck natürlich nicht hilfreich. Wir werden uns genau ansehen, wie wir sicherstellen können, dass wir in Zukunft das Paket so hinbekommen, dass wir uns in einer besseren Position befinden. Im Hinblick auf das Rennen wussten wir, dass wir eine Menge Boden gutmachen mussten, wenn wir in die Punkteränge kommen wollten. Nyck hat einen sehr soliden Job gemacht und dafür gesorgt, dass wir nach einer beherzten Fahrt seinerseits den 6. Platz belegt haben. Stoffel zeigte sein Können im Rennen und kämpfte sich von Platz 20 auf P8 nach vorne. Alles in allem war es also ein hartes Wochenende. Wir reisen mit einigen Punkten im Gepäck aus Marrakesch ab, aber gleichzeitig haben wir uns damit auf dem Weg nach New York vor eine neue Herausforderung gestellt. In den letzten Jahren sind wir als Mannschaft in der Mitte der Saison ein wenig eingebrochen. Das ist natürlich keine Situation, in der wir uns gerne wiederfinden. Ich sehe das aber nicht als Grund zur Sorge an. Die Qualität der Mannschaft, das Kaliber der Frauen und Männer, die in unserem Team arbeiten, ist so gut, dass wir uns schnell aus schwierigen Situationen befreien können. Das stimmt mich zuversichtlich für die letzten sechs Rennen der Saison. Herzlichen Glückwunsch an Venturi - und vor allem an Edo - zu einer meisterhaften Leistung. Es ist fantastisch, erneut ein Auto mit Mercedes-Benz Power auf der obersten Stufe des Podiums zu sehen."