Sonntag, 22. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
FIA Formel E
11.08.2022

Porsche will erfolgreichen Saisonabschluss bei Formel-E-Premiere in Seoul

Die Saison 8 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft endet mit einer Premiere und einem Jubiläum: Beim Seoul E-Prix am 13. und 14. August ist die innovative Elektrorennserie erstmals in der südkoreanischen Hauptstadt zu Gast – und trägt auf dem Seoul Street Circuit die Rennen 99 und 100 ihrer Erfolgsgeschichte aus.

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team ist beim Saisonfinale mit zwei Porsche 99X Electric am Start. Die Fahrer sind Pascal Wehrlein (GER/Startnummer 94), der in dieser Saison in Mexiko-Stadt den ersten Sieg für Porsche in der Formel E holte, sowie André Lotterer (GER/Startnummer 36), der nach drei Jahren seine letzten beiden Rennen für das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team bestreitet. Die Saisonrennen 15 und 16 der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft sind die finalen, in der die Elektrorennwagen der Gen2 zum Einsatz kommen. Mit den Gen3-Autos startet die Formel E in der Saison 9 in eine neue Ära. Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E: „In Seoul wollen wir zeigen, was wir mit dem Gen2 können und uns dann intensiv auf Gen3 vorbereiten.“

Anzeige
In der Fahrerwertung der ABB FIA Formel E Weltmeisterschaft ist Pascal Wehrlein vor den Finalrennen in Seoul mit 65 Punkten Zehnter. André Lotterer folgt mit 63 Punkten als Elfter. In der Teamwertung liegt das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit 128 Punkten auf dem sechsten Platz.


Fragen und Antworten zum Seoul E-Prix


Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E


Die Saison 8 ist auf der Zielgeraden. Wie sieht vor den Finalrennen in Seoul deine Saisonbilanz aus?
„Wir hatten einen schwierigen Start und sind dann mit dem überragenden Doppelsieg in Mexiko stark zurückgekommen. Das war für unser Team der Höhepunkt der Saison. Auch in Rom und Monaco waren wir konkurrenzfähig. In Rom hat André um die Spitze gekämpft, in Monaco ist Pascal in Führung liegend wegen eines technischen Problems ausgefallen. Danach konnten wir nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Auch in London haben wir uns zuletzt schwergetan, speziell beim Überholen. In Seoul hoffen wir jetzt auf einen erfolgreichen Saisonabschluss.“

Wie froh bist du, dass es 2023 mit den neuen Gen3-Autos für alle Teams wieder bei null losgeht? Wie groß ist die Vorfreude?
„Es ist immer schön, wenn man bei einem neuen Auto mit einem weißen Blatt Papier starten kann. Da werden die Karten neu gemischt. Wir müssen uns da sauber aufstellen und zeigen, was wir können. Die Vorfreude auf diese neue Ära der Formel E ist sehr groß. Für mich ist es das erste Mal, dass ich bei Porsche in der Vorbereitung für eine neue Saison mitwirken kann. Darauf freue ich mich.“


André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)


Du fährst in Seoul deine letzten Rennen für das TAG Heuer Porsche Formel-E- Team. Welche Gefühle verbindest du mit diesem Abschied? 
„Darüber habe ich mir, ehrlich gesagt, noch gar nicht groß den Kopf zerbrochen. Es gab in den letzten Wochen einfach zu viel zu tun. Ich bin auf jeden Fall super dankbar für die vergangenen drei Jahre mit dem Team und unseren Partnern. Zusammen haben wir Höhen und Tiefen erlebt. Es war eine Ehre, mit Porsche und dieser tollen Truppe ein neues Motorsport-Kapitel aufzuschlagen. Highlights wie unser zweiter Platz gleich im ersten Rennen in Diriyah und der Doppelsieg in Mexiko werden mir immer in Erinnerung bleiben. Zurückblickend hatten wir uns sicherlich etwas mehr erhofft, doch das lag nie am fehlenden Einsatz. Ich habe immer alles gegeben und das Team auch.“

Wie siehst du die Chancen für einen erfolgreichen Saisonabschluss in Seoul?
„Die Chance ist immer da, wir müssen sie nur ergreifen. Wenn wir einen guten Job machen und alles auf den Punkt bringen, steht uns nichts im Weg. In London lief es zuletzt nicht so gut, doch auf anderen Strecken waren wir stark. Es gibt in der Formel E durchaus Strecken, die unserem Auto besser liegen als andere. Ich hoffe, dass Seoul so eine Strecke ist und wir diese Saison mit einem Erfolg abschließen können.“ 


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)


Die Strecke in Seoul ist für alle Fahrer neu. Siehst du das als Vorteil und wie sehr freust du dich darauf?
„Eine neue Strecke bietet immer die Möglichkeit, etwas besser zu machen als andere. Ich freue mich auf Seoul, auf die Stadt, das Land und darauf, wieder eine neue Strecke kennenzulernen. Ich hoffe, dass wir zwei sehr gute Rennen haben werden. Wir werden jedenfalls alles geben, um diese nicht einfache Saison zu einem guten Ende zu bringen.“

In Seoul endet die Saison 8. Wie sieht vor den Finalrennen dein Rückblick aus?
„Wir haben gesehen, was unsere Stärken und was unsere Schwächen sind. Unsere stärksten Wochenenden hatten wir auf eher schnelleren Strecken wie in Mexiko-Stadt und Monaco. Auf Strecken mit vielen langsamen Kurven, so wie zuletzt in London, taten wir uns schwer. Wir haben über die Saison einen Schritt nach vorne gemacht, haben aber auch Punkte liegenlassen und Schwachstellen offenbart, die wir noch ausmerzen müssen. Ich hoffe, dass uns das in Seoul gelingt und wir dann mit neuer Zuversicht in die Gen3-Ära starten werden.“


Die Strecke

Der Seoul Street Circuit ist 2,618 Kilometer lang und weist 22 Kurven auf. Er liegt im Seoul Sports Complex im Stadtteil Songpa-gu und führt unter anderem durch das Olympiastadion von 1988. Bereits 2020 sollte in Seoul ein Formel-E-Rennen ausgetragen werden. Wegen der Pandemie musste es jedoch zweimal verschoben werden. Die Premiere des Seoul E-Prix ist Bestandteil des Tourismus-Festivals „Seoul Festa“ mit zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen.
Anzeige