Die schnellste Qualifying-Runde von Michael Christensen (Dänemark) hat dem Porsche GT Team im japanischen Fuji die Pole-Position beschert. Damit verbunden ist ein weiterer wichtiger Zähler für ihn und Kévin Estre (Frankreich) im Kampf um den Titel in der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC. Gianmaria Bruni (Italien) wurde Dritter. Beim vorletzten Saisonlauf war es für das Werksteam aus Weissach bereits der dritte Erfolg in den Zeitenjagden dieser Saison. Zuvor hatte der 911 RSR nach starken Vorstellungen bereits in Sebring (USA) und Spa-Francorchamps (Belgien) das Qualifying der GTE Pro-Kategorie gewonnen.
„Das war eine erstklassige Runde von Michael. Die Plätze eins und drei sind eine gute Ausgangsposition für das morgige Rennen“, fasst Thomas Laudenbach zusammen. Der Leiter Porsche Motorsport fügt hinzu: „Wir wollen das absolute Maximum herausholen und haben dabei jederzeit die Meisterschaft im Blick. Ein Einzelsieg in Japan ist weniger wichtig als der Gewinn der WM – aber natürlich hätten wir gegen einen Erfolg hier in Fuji überhaupt nichts einzuwenden.“
„Wegen der guten Startposition und auch wegen des Extrapunktes in der WM-Wertung war es wichtig, dass wir im Qualifying ganz vorne sind“, erläutert Alexander Stehlig, Leiter Werksmotorsport FIA WEC. „Am Renntag wird es voraussichtlich sehr warm – also etwas anders als in den Trainingssitzungen am Freitag und Samstag. Somit kommt auf uns alle eine neue Herausforderung zu. Das Ziel ist klar: optimale Punktausbeute.“
Bei Lufttemperaturen um 27 Grad und sonnigen Bedingungen setzte Christensen in der zehnminütigen Session bereits früh die Bestzeit in 1:36,371 Minuten. Sein Markenkollege Bruni fuhr im ersten Sektor der 4,563 Kilometer langen Strecke anschließend auf gleichem Niveau, wurde aber im weiteren Verlauf seiner Runden immer wieder im dichten Verkehr aufgehalten. Dem Porsche mit der Startnummer 91, den er sich mit dem Österreicher Richard Lietz teilt, blieb somit der Sprung in die erste Startreihe der GTE-Pro-Klasse verwehrt.
In der GTE-Am-Kategorie erreichten die beiden 911 RSR des Kundenteams Project 1 die Startpositionen fünf und sieben. Direkt dahinter reihte sich die Startnummer 77 von Dempsey-Proton Racing ein. Das zweite, rund 378 kW (515 PS) starke Fahrzeug der erfahrenen deutschen Mannschaft geht von Rang neun ins Rennen. Der Neunelfer des britischen Teams GR Racing erreichte im Qualifying den zehnten Platz.
Das 6-Stunden-Rennen von Fuji startet am Sonntag, 11. September, um 11:00 Uhr Ortszeit (4:00 Uhr MESZ).
Michael Christensen (Porsche 911 RSR #92): „Ich persönlich freue mich natürlich sehr, dass mir eine derart gute Runde gelungen ist. Im Hinblick auf die Meisterschaft kann der Punkt für die Pole-Position sehr wichtig, vielleicht sogar entscheidend sein. Im Rennen würden wir das Feld gern von der Spitze kontrollieren – und das am besten, wenn du gleich von vorne losfährst. Den heutigen Job haben wir optimal erledigt, die nächste Aufgabe steht uns am Renntag bevor. Ich bin guter Dinge.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Es war okay, allerdings hatte ich in den ersten drei Runden etwas Pech – immer wieder kam mir ein anderes Fahrzeug in die Quere. Mehr wäre ganz bestimmt möglich gewesen, wenn ich freie Fahrt gehabt hätte. Nun müssen wir mit Startplatz drei leben. Im langen Rennen über sechs Stunden ist aber noch alles möglich.“
Nicolas Leutwiler (Porsche 911 RSR #46): „Bester Porsche in unserer Klasse! Das war das, was ich im Qualifying angestrebt hatte. Ich bin wirklich zufrieden. Ich habe mich auf die Ideallinie konzentriert wie ein Teufel. Auf meiner schnellsten Runde unterlief mir nur ein einziger kleiner Fehler. Platz fünf passt, von dieser Startposition ist alles drin. Wenn wir sauber durchkommen, werden wir bei der Musik sein.“
Ergebnisse Qualifying
GTE-Pro-Klasse:1. Christensen/Estre (DK/F), Porsche 911 RSR #92, 1:36,371 Minuten
2. Pier Guidi/Calado (I/UK), Ferrari 488 GTE #51, 1:36,566 Minuten
3. Bruni/Lietz (I/A), Porsche 911 RSR #91, 1:36,800 Minuten
4. Molina/Fuoco (E/I), Ferrari 488 GTE #52, 1:36,851 Minuten
5. Milner/Tandy (USA/UK), Corvette C8.R #64, 1:37,127 MinutenGTE-Am-Klasse:
1. Keating/Chaves/Sörensen (USA/P/DK), Aston Martin #33, 1:39,309 Minuten
2. Bovy/Frey/Gatting (B/CH/DK), Ferrari 488 GTE #85, 1:39,371 Minuten
3. Dezoteux/Ragues/Aubry (F/F/F), Ferrari 488 GTE #71, 1:39,461 Minuten
5. Cairoli/Pedersen/Leutwiler (I/DK/CH), Porsche 911 RSR #46, 1:39,796 Minuten
7. Kimura/Millroy/Barnicoat (J/UK/UK), Porsche 911 RSR #56, 1:39,853 Minuten
8. Ried/Priaulx/Tincknell (D/UK/UK), Porsche 911 RSR #77, 1:39,874 Minuten
9. Poordad/Lindsey/Heylen (USA/USA/B), Porsche 911 RSR #88, 1:40,052 Minuten
10. Wainwright/Barker/Pera (UK/UK/I), Porsche 911 RSR #86, 1:40,271 Minuten