Einzigartig war das Ambiente beim dritten Event der BOSS GP-Saison 2022: Besucher hatten die Möglichkeit, Tickets für den Grid Walk zu kaufen. Damit konnten sie die Spannung vor dem Start hautnah miterleben und so nahe wie nur selten an die Big Open Single Seater herankommen. Das nutzten nicht nur hunderte Fans, sondern auch die französischen Rennlegenden Jean Alesi, Rene Arnoux und Jean-Pierre Jarier. Diese standen für Erinnerungsfotos ebenso zur Verfügung wie die Fahrzeuge der BOSS GP und ihre heutigen Piloten.
BOSS GP F1 Class
Toro Rosso, Benetton und Jaguar in einem gemeinsamen Rennen – dieses einzigartige Bild lieferte die BOSS GP Racing Series auf der Grand-Prix-Strecke von Le Castellet. Im Formationsflug absolvierten die legendären Formel-1-Wagen die ersten Rennrunden, doch am Ende stand wie schon in den bisherigen Saisonrennen Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) ganz oben am Podest. Der Toro-Rosso-Pilot holte sich beide Laufsiege vor Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) im Benetton B197 und Didier Sirgue (FRA, LRS Racing) im Jaguar R2.BOSS GP OPEN Class
Harald Schlegelmilch (LVA, HS Engineering) im World-Series-Boliden mit verbessertem V8-Motor ging erneut auf die Jagd nach den Formel-1-Wagen. Der Lette gewann die in diesem Jahr neu eingeführte Klasse der OPEN-Wertung für Fahrzeuge ohne Hubraumlimit. Zur Freude der Fans, die in der Hitze ausharrten, drehte er nach dem Sonntagsrennen einige Donuts und verewigte sich damit am Circuit Paul Ricard.BOSS GP FORMULA Class
Unschlagbar war erneut der Portugiese Zdenek Chovanec-Lopez (MM International). Mit den Saisonsiegen vier und fünf festigte er die Tabellenführung in der FORMULA-Klasse. Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) setzten ihr Duell vom letzten Rennwochenende am Red Bull Ring nahtlos fort. Das ganze Rennen über „hing“ Ghiotto im Getriebe von Colombo, mehrfach versuchte er an Colombo vorbeizugehen, sogar in der Anfahrt zur Mutkurve „Signe“ am Ende der langen Mistral-Geraden. Letztlich war es erneut Colombo, der wie schon in Spielberg den zweiten Platz vor Ghiotto behaupten konnte. Das gelang ihm auch am Sonntag, diesmal verteidigte Colombo die Position im letzten Renndrittel allerdings gegen Marc Faggionato (MCO, Zig-Zag). Mit abbauenden Reifen gegen Rennende behielt Colombo aber die Nerven und somit auch Rang 2. Faggionato gelang mit Rang 3 ein versöhnliches Ergebnis, nachdem er in Lauf 1 nach einem Dreher schon frühzeitig ausschied. Ghiotto schied im zweiten Lauf bereits in der Anfangsphase aus. Für die Gesamtwertung bedeutet das einen Rückschlag: Der Titelverteidigter liegt nun schon 47 Punkte hinter Chovanec-Lopez und 35 hinter Colombo.BOSS GP SUPER LIGHTS Class
Alexander Geier (AUT, Geier Racing) gelang beim BOSS GP-Renndebüt sensationell das Double: Der erst 16-jährige Österreicher im V6 World-Series-Auto duellierte sich phasenweise sogar mit den schnelleren FORMULA-Fahrzeugen. Mit zwei Rennsiegen und der vollen Punktezahl an diesem Wochenende konnte er auch einige Punkte auf den Erstplatzierten in der Gesamtwertung, Andreas Hasler (AUT, Hasler Motorsport), aufholen.Die BOSS GP Racing Series legt nun eine verlängerte Sommerpause ein. Gearbeitet wird trotzdem, denn die Teams nützen die Zeit, um die High-End-Rennwagen zu revidieren und für die zweite Saisonhälfte fit zu machen. In zwölf Wochen setzt Europas schnellste Rennserie ihre Tournee fort. Bei den traditionellen Masaryk Racing Days in Brünn von 9. bis 11. September stehen die Saisonrennen 7 und 8 am Programm.
Didier Sirgue (FRA, LRS Racing), Rang 3 in der BOSS GP F1-Klasse: „Einen Formel 1 zu fahren, ist ein Traum. Mein Traum ist real geworden. Der Circuit Paul Ricard eignet sich sehr gut dafür, weil die Strecke schnell und sicher ist. Der Jaguar R2 ist zwar schon 20 Jahre alt, aber wie neu und immer noch wunderschön. Ich bin sehr glücklich, wieder bei BOSS GP mit dabei gewesen zu sein. Es ist ein fantastische Serie mit einem tollen Teamgeist auch unter den Kontrahenten.“
Simone Colombo (ITA, MM International), derzeit Gesamt-Zweiter in der FORMULA-Klasse: „Ich genieße alle Rennen in diesem Jahr, es ist immer spannend. Das Schwierigste in diesen Duellen war, keinen Fehler zu machen, zum Glück ist mir das gelungen. Auf allen Strecken konnte ich in diesem Jahr einen Pokal für den zweiten Rang mit nach Hause nehmen, mein Teamkollege Chovanec-Lopez fährt in einer anderen Liga.“
Alexander Geier (AUT, Geier Racing), Doppelsieger BOSS GP SUPER LIGHTS-Klasse: „Das waren meine ersten Rennen BOSS GP, das war natürlich sehr aufregend. Der Start ist am spektakulärsten, das fühlt sich an wie in der Formel 1. Nach dem Brand in Hockenheim haben wir viel ersetzen müssen, das hat auch viel Geld gekostet. Umso besser war es, dass an diesem Wochenende alles funktioniert hat.“