Zweitschnellster war der Franzose Marvin Klein aus dem Team CLRT. Rang drei und vier gingen an den Briten Harry King und Tabellenführer Dylan Pereira aus Luxemburg, die wie Buus für die Mannschaft von Robert Lechner fahren. Der fünfte Supercup-Lauf startet am Sonntag (24. Juli 2022) um 11:45 Uhr direkt vor dem Formel-1-Rennen um den Großen Preis von Frankreich.
Bastian Buus ist seit Saisonanfang der schnellste Rookie im Porsche Mobil 1 Supercup. Im Qualifying zum fünften Lauf ließ der 19-Jährige aus dem dänischen Kolding zum ersten Mal auch alle erfahrenen Piloten hinter sich. Die 5,842 Kilometer lange Formel-1-Rennstrecke von Le Castellet umrundete Buus im rund 375 kW (510 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup von BWT Lechner Racing 0,122 Sekunden schneller als der Franzose Marvin Klein (CLRT). „Schon meine erste Runde war zu diesem Zeitpunkt die schnellste. Dadurch musste ich im zweiten Versuch nicht mehr übermäßig attackieren. Den Druck hatten die anderen. Ich bin einfach nur möglichst flüssig gefahren und war dadurch sogar noch schneller“, erzählte Buus nach dem Qualifying.
Auch für Klein ist Platz zwei sein bestes Qualifying-Ergebnis in der laufenden Saison. „Wir haben nach meiner ersten schnellen Runde die Abstimmung meines Autos ein wenig geändert. So war mein zweiter Versuch noch besser“, berichtete der amtierende Meister des Porsche Carrera Cup France. Getrübt wird seine starke Leistung allerdings durch eine Strafe aus dem vorangegangenen Supercup-Rennen in Österreich: Klein muss deswegen die zweite Startposition abgeben und geht nur von Platz fünf ins Rennen.
Anders als für BWT Lechner Racing Teamkollege Buus war das Qualifying für Harry King richtig stressig. „Ich musste mir zweimal einen neuen Frontsplitter an der Box holen. Dadurch blieb mir kaum noch Zeit für eine schnelle Runde“, fasste der Brite zusammen, der die drittschnellste Zeit fuhr. Aufgrund der Strafe für Klein startet King aber aus der ersten Reihe. Dahinter lauern Tabellenführer Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing) und Titelverteidiger Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite). Porsche Junior Laurin Heinrich (D/SSR Huber Racing) qualifizierte sich für Startplatz sieben. „Mir fehlen sieben Zehntelsekunden auf die Pole-Position. Ehrlich gesagt, momentan weiß ich nicht, wo ich die finden soll“, rätselte der 20-Jährige aus der Nähe von Würzburg.
Porsche-Junior fährt Renn-Oldie: Laurin Heinrich im 911 RSR von 1973
Laurin Heinrich ist 2001 geboren. Der Rennwagen, mit dem der Porsche-Junior die Zuschauer am zurückliegenden Wochenende beim „Solitude Revival“ begeisterte, ist mehr als doppelt so alt: ein Porsche 911 RSR 2.8 aus dem Jahr 1973. Heinrich fuhr den ehemaligen Werkswagen, heute eines der Schmuckstücke des Porsche Museums, bei Demonstrationsrunden auf der ehemaligen Rennstrecke bei Stuttgart, auf der von 1961 bis 1964 sogar die Formel 1 antrat. „Keine Servolenkung, kein Bremskraftverstärker, H-Schaltung. Das ist richtig harte Arbeit – aber großartig“, strahlte Heinrich nach Fahrt mit dem über 221 kW (300 PS) starken GT-Renner, den Porsche seinerzeit unter anderem für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans konstruierte.Das Konzept, erfolgreiche Rennwagen aus Serienfahrzeugen zu entwickeln, verfolgt Porsche heute genauso wie 1973. Für den 911 RSR 2.8 war der legendäre Porsche 911 RS 2.7 mit dem einzigartigen „Entenbürzel-Spoiler“ der Ausgangspunkt. Der aktuelle Supercup-Neunelfer basiert ebenfalls auf einem GT-Serienmodell.
Im Vergleich zum fast 50 Jahre alten 911 RSR bietet der Supercup-Neunelfer mit elektrisch unterstützter Servolenkung und Schaltwippen den Fahrern mehr Komfort. In einem Punkt scheint der 1973er Renn-Oldie allerdings einen Vorteil zu haben. „Die Temperaturen im Cockpit des RSR sind angenehmer“, weiß Laurin Heinrich nach seinem Ausflug in die Rennvergangenheit von Porsche.
Ergebnis Qualifying, 5. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, Le Castellet (F)
1. Bastian Buus (DK/BWT Lechner Racing), 2:04,689 Minuten2. Marvin Klein (F/CLRT), +0,122 Sekunden
3. Harry King (UK/BWT Lechner Racing), +0,139 Sekunden
4. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), +0,252 Sekunden
5. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), +0,429 Sekunden