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RCN
23.08.2022

RCN GLP Nürburgring: Hattrick - Aller guten Dinge sind drei

Für den 20. August 2022 stand der 4. Saisonlauf der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen, die GLP Venntrophy, im Terminkalender.  In der Woche vor dem Event hatte die gute Fee des Nennbüros, Rita Seidel, viel zu tun:  Nennungen wurden gesundheitsbedingt kurzfristig storniert, andere Teilnehmer meldeten sich erst „in letzter Minute“ an. 

Am Ende waren es 126 Teams (zuzüglich vier Teams mit E-Fahrzeugen) die Fahrtleiter Jürgen Seidel nach der siebenwöchigen Sommerpause am Nürburgring begrüßen durfte. In der Nacht vor dem Start hatte es in der Eifel geregnet und an einigen Stellen war die Fahrbahndecke der Nordschleife noch entsprechend feucht. Darauf machte der Fahrtleiter die Teilnehmer bei der Fahrerbesprechung aufmerksam, erklärte die Aufgabenstellung und die Flaggensignale. Derart gebrieft konnte die Teams pünktlich gegen 8.00 Uhr die Nordschleife unter die Räder nehmen.

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Kurz vor der Einführungsrunde waren sich Markus und Dieter Grün von der Scuderia Augustusburg Brühl noch nicht einig, wer von ihnen denn nun den Startturn fahren sollte. Auf der Strecke lief es dann aber erst einmal optimal für das Brühler Vater/Sohn-Team. Bis zu letzten Bestätigungsrunde. Dieter beschreibt das folgende Desaster wie folgt: „Bis zur letzten Runde lagen wir auf dem dritten oder vierten Platz. Es war bombig bis dahin. Dann ist dem Herrn Beifahrer (Das war ich!) irgendwann mal aufgefallen, dass er die Stoppuhr nicht gestartet hatte...“. Für die ersten fünf Bestätigungsrunden wurde die beiden BMW-Fahrer mit lediglich 4,2 Punkten belastet.  Die 531,3 Fehlerpunkte für die sechste Bestätigungsrunde reichten dann nur noch für Platz 96.

Mindestens genauso ärgerlich war das Ergebnis für Vorjahresgesamtsieger Harald und Harald (sen.) Ezaru. Sie fuhren sensationelle Bestätigungsrunden, die in der Addition 2,0 Fehlerpunkte (0,1/0,3/0,5/0,5/0,5/0,1) ergaben. Das Ergebnis hätte für den Tagessieg gereicht. „Hätte“ – wenn da nicht ein Überholen unter gelber Flagge gewesen wäre. Jeder, der den besonnenen Fahrer Harald Ezaru kennt, kann sich vorstellen, dass das nicht mit Absicht passiert ist. Aber die Regeln sind eindeutig und Fahrtleiter Jürgen Seidel musste das Pforzheimer BMW Team mit einer empfindlichen Zeitstrafe belegen. Danach lagen die Ezarus nur noch auf P46.

Seit mehr als 20 Jahren starten Marcus und Kurt Bernards aus Langenfeld bei den GLP Läufen. Das Besondere daran? Kurt Bernards ist inzwischen 78 Jahre alt! Dass er damit noch nicht zum alten Eisen gehört, bewies er erneut bei der Venntrophy. Sicher und souverän „führte“ er seinen Sohn Marcus im Peugeot 106 über die Nordschleife. Das Ergebnis, P14 mit 12,1 Fehlerpunkten (0,5/5,1/1,5/2,9/1,6/0,5), kann sich sehen lassen.

Unmittelbar vor der Abfahrt zum Nürburgring musste Steven Ostrowski (Essen) feststellen, dass die Bremsbeläge seines Mercedes Benz 190 nicht mehr 12 Runden auf dem Nürburgring überstehen würden. Der kurzfristige Wechsel der aufreibenden Bauteile hat sich gelohnt. Zusammen mit Sandra Ostrowski fuhr er 10,8 Punkte (4,3/1,5/2,2/1,1/0,7/1,0) ein und platzierte den Baby-Benz  mit der Startnummer 111 auf dem elften Platz.

Auf Platz 10 der Ergebnisliste finden wir dann wieder ein GLP Urgestein, Andrea und Rolf Derscheid vom MSC Wahlscheid. Schon in der Tankpause gab Rolf einen knappen Kommentar ab: „Läuft!“. Im Ziel wurde der Opel Corsa des Mucher Ehepaars dann mit 10,4 Punkten (2,5/2,6/1,0/0,1/2,7/1,5) gewertet.

Erneut in den Top Ten platzierten sich die Rookies Natascha Sonnen und Kai Pütz (beide Trierweiler). Mit 10,1 Punkten (0,7/2,4/0,2/2,5/3,0/1,5) und P9 gelang ihnen zum dritten Male in Folge ein starkes Ergebnis.

Auf den Plätzen sieben und acht sowie auf fünf und sechs herrschte Punktgleichheit. Nach dem Reglement entscheidet in diesem Fall die geringere Punktzahl der ersten und dann der folgenden Bestätigungsrunden. P8 ging demnach mit 8,9 Punkten (2,7/1,7/0,9/0,3/2,2/1,1) an Konstantin Krasnoperov (München) und Axel Theiling (Karlsfeld) im BMW 325. Ebenfalls 8,9 Punkte (0,2/1,8/1,0/0,5/3,1/2,3), aber ein besseres Ergebnis in der ersten Bestätigungsrunde, reichten Andreas Neier (Düsseldorf) und Falk Mellentin (Mönchengladbach) im Alfa Romeo 155 für den siebten Platz.

Noch knapper war das Ergebnis auf den Plätzen fünf und sechs. Karin und Winfried Schlüter (Horstmar) sammelten mit ihrem Mini JCW insgesamt 8,6 Punkte (2,6/0,5/0,6/0,8/1,5/1,5) ein. Das gleiche Ergebnis, also 8,6 Punkte (2,6/0,2/0,8/2,0/1,2/1,3) konnten im Ziel ebenfalls Markus und Christoph Spiller (Hausweiler) mit ihrem VW Polo vorweisen. Auch in der ersten Bestätigungsrunde hatten beide Teams die gleiche Punktzahl. Erst die folgende Bestätigung gab dann den Ausschlag: P6 für Schlüter/Schlüter und P5 für Spiller/Spiller.

Friedrich Ungnadner (Olching) und Michel v.d. Heuven (Bonn) schafften eine der in diesem Lauf doch recht seltenen Nuller-Runden. Zuverlässig drehten sie im bildschönen Porsche 968 ihre Runden und wurden im Ziel mit 7,7 Punkten (0,6/3,2/1,8/0,7/0,0/1,4) auf P4 gewertet.

Nach P5 und P7 bei den letzten beiden Läufen lieferten Michael und Lukas Striebich (Bonn/Frankfurt) erneut ein Top-Ergebnis ab.  Mit ihrem BMW 325i und nur 5,8 Punkten schafften sie diesmal den dritten Platz. Fips Striebich nach der Zieldurchfahrt: „Leider war die Strecke in der Eifel anfangs noch etwas feucht. Aber nachdem die Semis auf Temperatur waren, hatten wir richtig Spaß!“

Aufsteigende Tendenz bei Gordon Völksen (Barsinghausen) und Mario Bremer (Wiesbaden), die für den ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt e.V. an den Start gingen. Nach P5 bei der letzten GLP wurden sie diesmal mit ihrem Golf III und 5,6 Zählern (1,3/0,9/0,4/1,4/1,0/1,8) auf dem zweiten Platz gewertet.

Der Gesamtsieg aber ging nun schon zum dritten Mal in Folge an Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen). Trotzdem war diesmal einiges anders. So startete das Vater/Sohn-Team nicht mit dem schwarzen Ford Puma, sondern brachte den blau-weißen Ford Escort an den Start. Dessen Frontpartie zeigte jedoch schon nach wenigen Runden heftige Berührungspunkte. Unbeeindruckt von dem Crash fuhren Oliver und Udo von Fragstein aber weiter gute Zeiten. Im Ziel gab ein fairer Oliver von Fragstein unumwunden zu: „Ohne die Zeitstrafe für Harald Ezaru hätten wir uns mit dem zweiten Platz begnügen müssen!“ So aber siegten erneut Oliver und Udo von Fragstein im leicht lädierten Ford Escort mit 3,8 Punkten (0,2/1,1/1,4/0,3/0,1/0,7).  

Wie schon erwähnt, siegten in der Rookie-Wertung erneut Natascha Sonnen und Kai Pütz im BMW E36. Und das nun schon zum dritten Mal in Folge. Ihnen folgten mit einem Ford Puma Stefan Jacobs (Aachen) und Justin Schumacher (Hennef) mit 15,0 Punkten (0,6/1,1/9,7/1,7/0,8/1,1) auf P2 sowie Silke und Udo Jacobs aus Königswinter (Lotus Elise 111 S2) mit 15,7 Punkten (2,4/0,7/1,1/6,2/2,6/2,7) auf dem dritten Platz.

Die Mannschaftswertung ging mit 27,54 Punkten an das Team „Die Ü30er“mit den Teams von Fragstein/von Fragstein, Bernards/Bernards, Wenzel/Knipp, Geibert/Fasel und Will/Anhuth. Auf P2 folgte das „Team Inkognito“ (Völksen/Bremer, Steinbrück-Weiß/Weiß, Hoppius/Bettenbühl, Kleine-Puppendahl/Kleine-Buckstegge und Velden/Speckmann)

Ein Novum gab es im Rahmen der Green Challenge. Erstmals schaffte ein Team mit einem E-Fahrzeug eine Nuller-Runde. Das Kunststück gelang Harry Böltz (Remseck) und Uwe Mallwitz (Kornwestheim), die im Porsche Taycan insgesamt 16,6 Fehlerpunkte (6,1/0,0/10,5) sammelten und damit Zweite wurden. Der Tagessieg in der Green Challenge aber ging an Thomas Overbeck (Tönisvorst) und Uwe Reichle (Recke). Im Renault Zoe reichten ihnen 11,2 Punkte (1,7/4,1/5,4) für den Sieg.