Das internationale Starterfeld mit den besten Piloten aus Deutschland, Österreich und Tschechien besteht aus knapp 120 Teams, in der Top-Klasse DRM geht die rekordverdächte Anzahl von 26 Fahrzeugen auf die Jagd nach dem Gesamtsieg. Eine Premiere in der DRM feiert der Space Drive Ford Fiesta Rallye2 mit der Zukunftstechnologie Steer-by-wire, pilotiert von Nachwuchstalent Fabio Schwarz. Der Rallye-Bolide, der ganz ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe auskommt, wurde von den Ingenieuren der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG entwickelt. Die Technologie hat für die DRM seit Ende letzten Jahres eine nationale Zulassung, erstmals geht ein Fahrzeug mit dieser innovativen Technologie in einem Wettbewerbsumfeld an den Start.
Zweikampf um den Titel in der Top-Klasse
Ein Titelduell entscheidet auf den anspruchsvollen Wertungsprüfungen in Tschechien, Österreich und Niederbayern über die DRM-Krone. Die Tabellenführer Philip Geipel und Co-Pilotin Katrin Becker-Brugger haben mit dem dritten Saisonerfolg im schleswig-holsteinischen Süderbrarup zuletzt ihre Titel-Ambitionen unterstrichen und wollen die Saison im Skoda Fabia Rally2 Evo mit einem Sieg beenden. „Ich erwarte ein phänomenales Saisonfinale mit anspruchsvollen Prüfungen. In der Vergangenheit sorgten vor allem die WPs auf österreichischer Seite für Nervenkitzel. Da hat man auf Abzweige zugebremst, bei denen es auf der anderen Seite rund 50 bis 60 Meter steil bergab ging. In der Meisterschaft wird es trotz unserer momentanen Führung schwer, da es ein Streichergebnis gibt. Das ist schade, weil wir alle Rallys auf Spitzenplätzen beendet haben. Trotzdem müssen wir ein Resultat, momentan die Punkte für einen vierten Platz, abziehen, während andere einen Ausfall streichen können. Aber das ist Zukunftsmusik. Wir wollen Spaß im Auto haben und die Rallye genießen. Bisher hat das dreimal funktioniert, wieso nicht auch ein viertes Mal“, wünscht sich der 35-jährige Philip Geipel aus Plauen.Marijan Griebel hat mit seinem Beifahrer Tobias Braun im Citroën C3 Rally2 die besten Karten im Titelkampf. Der aktuelle Deutsche Rallyemeister: „Bezieht man das Streichergebnis mit ein, liegen wir mit zehn Punkten vorn. Das ist aber eine trügerische Führung und wir können uns nicht darauf ausruhen, denn Philip fährt eine sehr starke Saison. Zu viel taktieren bringt nichts und kann sogar schädlich sein. Darum müssen wir von Anfang an vorn mitmischen. Die Strecken kenne ich nicht, vom Veranstalter wurde noch nichts veröffentlicht, was man sich hätte auf der Karte schon einmal anschauen können. Vor allem die Prüfungen am Freitag, die ausschließlich in Tschechien stattfinden, haben es sicher in sich und werden hart. Ich rechne bis zum letzten Meter mit einem spannenden Saisonfinale.“
Bis zur ADAC Rallye Cimbern war es ein Dreikampf um den DRM-Titel. Nach dem Ausfall von Julius Tannert und Frank Christian (VW Polo GTI R5) in Norddeutschland ist der Meisterschaftszug so gut wie abgefahren. „Es besteht noch eine minimale Chance, aber dann müssten die Fahrzeuge vor uns ausfallen und das wünschen wir keinem. Wir haben alles gegeben, aber während der gesamten Saison fehlte manchmal ein wenig das Glück. Aber wir sind deswegen nicht frustriert, sondern wollen zum Abschluss allen zeigen, was wir können und uns mit einem Sieg verabschieden“, erklärt der 32-jährige Zwickauer.
DRM2 entschieden – Showdown bei den DRM Nationals
Martin Christ (Opel Corsa Rally4) hat bei der ADAC Cimbern Rallye vorzeitig den Titel in der DRM2-Wertung gewonnen. Gute Aussichten auf die Vize-Meisterschaft hat der Tabellenzweite und Markenkollege René Noller, der zusammen mit Stefan Kopczyk in Niederbayern an den Start geht. Auch mit Raffael Sulzinger und seiner Co-Pilotin Lisa Kiefer (Ford Fiesta Rally4) ist zu rechnen. Der Lokalmatador hat im letzten Jahr das ADAC Rallye Masters, den Vorgänger der DRM Nationals, gewonnen und will auch in der DRM2-Klasse einen Heimerfolg landen.Hochspannung ist bei den DRM Nationals angesagt, die drei Spitzen-Paarungen liegen dicht beieinander. Sebastian Wolf und Andreas Luther führen die Tabelle im Mitsubishi Lancer Evo X mit einem Vorsprung von sechs Punkten an. Platz zwei belegen Andreas Dahms und Paul Schubert. Das Porsche-Gespann steht im Neunelfer bereits als Sieger der DRM Classic fest und konnte bisher mit großer Konstanz überzeugen. Rafael Klein und Sina Hildebrandt haben sich nach starken Leistungen im BMW E36 M3 auf Rang drei vorgekämpft. Bei einem Rückstand von sieben Punkten auf das Führungs-Duo ist mit einem Erfolg in Niederbayern sogar noch der Titel möglich. Die Pirelli Junior-Wertung ist ebenfalls hart umkämpft. Es führt René Noller knapp vor Nico Knacker und Jonas Ertz.