Rallye WM
12.09.2022
Doppelter WRC2-Sieg für Skoda-Fahrer Emil Lindholm
Nach ihrem Heimsieg in Finnland haben Emil Lindholm/Reeta Hämäläinen zum zweiten Mal in der laufenden Saison 2022 bei einem WM-Lauf die WRC2 gewonnen. Mit einem vom deutschen Team Toksport WRT eingesetzten Skoda Fabia Rally2 evo dominierten sie die Kategorie auch bei der Akropolis-Rallye Griechenland, dem zehnten Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft. Nach 16 Wertungsprüfungen (WP) auf harten Schotterstraßen erreichten sie das Ziel mit einem Vorsprung von rund 36 Sekunden. Gleichzeitig gewann Lindholm die Klasse WRC2-Junior und holte sich damit die Gesamtführung in der Wertung für Fahrer bis zu einem Alter von 30 Jahren zurück.
Mit diesem Sieg rückt Lindholm außerdem in den Kreis der möglichen WRC2-Champions auf. Sein Rückstand auf Andreas Mikkelsen, den aktuell Gesamtführenden in dieser Wertung, beträgt nur noch 20 Punkte. Der Norweger fährt ebenfalls für das von Skoda Motorsport unterstützte Team Toksport WRT. Im Gegensatz zu Mikkelsen, der bereits sein Maximum von sieben Saison-Rallyes erreicht hat, kann Lindholm noch bei zwei weiteren WM-Läufen punkten.
Die Akropolis-Rallye Griechenland wurde ihrem Ruf als einer der härtesten Veranstaltungen im WM-Kalender erneut gerecht. Hochsommerliche Temperaturen und WP auf sehr rauem Schotter brachten Fahrer, Beifahrer und Autos an ihre Grenzen. Unbeeindruckt von den äußeren Bedingungen übernahmen Lindholm/Hämäläinen auf der ersten Schotter-WP am Freitagmorgen die Führung in der WRC2 und gaben sie bis ins Ziel nicht mehr ab. "Wir haben diese Rallye aus eigener Kraft gewonnen, darüber bin ich sehr glücklich", freute sich Lindholm auf der Zielrampe. "Mir war schon vor dem Start klar, dass es eine gute Rallye für uns werden könnte. Aber natürlich gibt immer Fragezeichen und unerwartete Risiken. Wir haben es wirklich gut hinbekommen. Ich bin dem Team sehr dankbar, dass es uns ein Auto zur Verfügung gestellt hat, das unter diesen Bedingungen bestehen konnte."
Die nächstplatzierten Skoda Fabia Rally2 evo-Crews in der WRC2 waren Nikolay Gryazin/Konstantin Aleksandrov auf Platz zwei und die Norweger Eyvind Brynildsen/Roger Eilertsen auf Rang vier. Der ehemalige Asien-Pazifik-Rallye-Meister Gaurav Gill aus Indien und Beifahrer Gabriel Morales aus Brasilien erreichten das Ziel auf Position sechs.
Der amtierende WRC2-Champion Andreas Mikkelsen war schon nach der Auftaktprüfung am Donnerstagabend aus dem Rennen um den Sieg. Der Norweger touchierte im Olympiastadion von Athen eine Betonbarriere, was zu einer gebrochenen Radaufhängung und einer Zeitstrafe von zehn Minuten führte. Nachdem die Mechaniker von Toksport WRT den Skoda Fabia Rally2 evo repariert hatten, kämpften sich Mikkelsen und Beifahrer Torstein Eriksen zurück. Auf elf der insgesamt 16 Wertungsprüfungen, darunter die abschließende Powerstage, erzielten sie die Bestzeit in der WRC2. Sie erreichten das Ziel schließlich auf Rang sieben. Mit den dafür kassierten neun Meisterschaftspunkten verteidigte Mikkelsen seine Führung in der WRC2-Gesamtwertung.
Die Klasse WRC2-Masters der Fahrer im Alter über 50 Jahren entwickelte sich zu einer einsamen Angelegenheit für den ehemaligen Rallye-Europameister Armin Kremer. Der Routinier aus Mecklenburg-Vorpommern und sein Beifahrer Timo Gottschalk, ein ehemaliger Sieger der Rallye Dakar, waren dem Rest des Feldes klar überlegen. Im vom Team Baumschlager Rallye&Racing eingesetzten Skoda Fabia Rally2 evo hatten sie im Ziel mehr als 14 Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten.
Von Griechenland aus reist der WM-Tross nun auf die andere Seite des Globus zur Rallye Neuseeland. Zu den Favoriten bei der Schotter-Rallye in der Region Auckland zählt die Skoda Fabia Rally2 evo-Crew Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak aus Polen. Der dreifache Rallye-Europameister Kajetanowicz, der auf den Start bei der Akropolis-Rallye Griechenland verzichtete, will die Chance nutzen, seinen Rückstand auf den WRC2-Gesamtführenden Andreas Mikkelsen zu verkürzen.