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Rallye WM
07.09.2022

M-Sport Ford will in Griechenland von Schottererfahrung profitieren

Sie ist berühmt, sie ist berüchtigt und bei Fans wie Fahrern sehr beliebt: In knapp einer Woche steht mit der Akropolis-Rallye Griechenland ein wahrer Klassiker auf dem Terminplan der diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft. M-Sport Ford reist mit einer kleinen Armada an Puma Hybrid Rally1-Streitwagen ins Land der Hellenen.

Neben den Stammbesatzungen Craig Breen/Paul Nagle, Gus Greensmith/Jonas Andersson und Pierre-Louis Loubet/Vincent Landais wird auch Rekord-Weltmeister Sébastien Loeb wieder ins Lenkrad eines der bis zu 368 kW (500 PS) starken Turbo-Hybrid-Allradler greifen. Der Franzose hatte zusammen mit seiner Beifahrerin Isabelle Galmiche bereits im Januar die berühmte Rallye Monte Carlo für das werksunterstützte Team von Malcolm Wilson gewonnen. Den fünften Puma Hybrid Rally1 steuert erneut der griechische Amateur Jourdan Serderidis. Er hatte schon bei der ebenso harten Safari-Rallye Kenia mit einem siebten Gesamtplatz für eine positive Überraschung gesorgt.

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Bereits 1973, dem Gründungsjahr der Rallye-Weltmeisterschaft, zählte die raue "Akropolis" zum Kalender dieses Championats. Schon damals erwies sie sich als wahres Schreckgespenst für Mensch und Material: Nur elf Teilnehmer schafften es nach 556,35 Wertungsprüfungskilometer über Stock und Stein bis ins Ziel - 72 mussten vorher die Segel streichen. Ganz so hart geht es heute rund um den Service-Park in Lamia, das liegt 220 Kilometer nördlich von Athen, nicht mehr zu. Dennoch setzen die ruppigen Schotterpisten mit zum Teil Fußball großen Steinen der Mechanik der bärenstarken Hybridfahrzeuge noch immer so stark zu, dass eine taktische Herangehensweise einer der Schlüssel zum Erfolg sein könnte. Hinzu kommen die erwartet hohen Temperaturen jenseits der Marke von 30 Grad Celsius. Sie stellt die Kondition der Fahrer und Beifahrer auf eine spezielle Probe, zumal die eher geringen Geschwindigkeiten nur für geringe Kühlung durch den Fahrtwind sorgen.

Auch in Griechenland gilt: Erfahrung ist im Rallye-Sport auf Topniveau die halbe Miete. Sébastien Loeb besitzt davon mehr als genug. In seiner Ausnahmekarriere hat der Wahlschweizer 80 WM-Läufe gewonnen, darunter allein dreimal die "Akropolis". Auch Craig Breen kennt sich mit den Besonderheiten dieser Veranstaltung aus: Er trug sich 2014 in die Siegerliste dieses Klassikers ein, der damals allerdings zur Rallye-Europameisterschaft zählte. Ein Jahr später gelang dem Iren erneut ein Podestresultat. Gus Greensmith fuhr 2021 bei seinem Debüt auf Rang fünf, während Pierre-Louis Loubet nach einem eher charakterbildenden Auftritt am Ende der 13. Wertungsprüfung vorzeitig aufgeben musste.

Insgesamt kann Ford bei diesem Knochenbrecher unter den WM-Läufen auf eine stolze Bilanz zurückblicken: Seit 1973 hat sich die Marke 15 Mal in die Siegerliste dieses Events eingetragen. Am zweiten September-Wochenende rollen voraussichtlich 70 Rallye-Fahrzeuge über die Startrampe, davon 18 Ford.

Der neue Ford Puma Hybrid Rally1 wird von einem 1,6 Liter großen und rund 279 kW (380 PS) starken EcoBoost-Vierzylinder-Turbo sowie einem Hybridsystem angetrieben, das temporär bis zu 100 kW (136 PS) beisteuert. Seit dieser Saison kommt in der Rallye-WM zudem ein CO2-neutraler Kraftstoff zum Einsatz. Auf diese Weise präsentiert sich die erste Liga des Rallye-Sports so umweltgerecht wie nie zuvor.

"Das war für uns ein ziemlich großer Aufstand, um fünf Puma Hybrid Rally1 nach der Asphalt-Rallye in Belgien rechtzeitig für die Schotter-Prüfungen der ,Akropolis' vorzubereiten", betont M-Sport-Teamchef Richard Millener. "Aber wir haben es geschafft und sind bereit für die Abreise. Wir freuen uns sehr, dass wir wieder von Sébastien Loeb und Beifahrerin Isabelle Galmiche Verstärkung erhalten. Seine Erfahrung bei dieser Veranstaltung ist für uns von großem Wert. Auch wenn die aktuelle Saison in Teilen nicht ganz so gelaufen ist, wie wir uns das gewünscht hätten: Alle unsere Fahrerbesatzungen haben immer wieder ihren persönlichen Speed und die Performance des Autos aufblitzen lassen. Das gilt speziell auch für Schotter-Veranstaltungen. Darauf wollen wir weiter aufbauen. Griechenland zählt zu den Klassikern im WM-Kalender, sie heißt zu Recht auch ,Rallye der Götter'. Und eine Zuschauerprüfung im Olympia-Stadion von Athen gehört für mich zu den besonderen Highlights des bevorstehenden Wochenendes."