Sportwagen Allgemein
31.10.2022
Silbermedaille für SPS automotive performance bei den FIA Motorsport Games
Bereits in den beiden einstündigen Qualifikationsrennen des GT Cups, in denen sich jeweils ein Fahrer mit Bronze- und Silbereinstufung am Steuer ihrer Fahrzeuge abwechselten, zeigte das deutsche Team, dass es an diesem Wochenende zu den Medaillenkandidaten gehört. Valentin Pierburg und Fabian Schiller entschieden beide Läufe souverän für sich und sicherten sich damit die Pole Position für das entscheidende Hauptrennen am Samstagnachmittag. Beim Start des Hauptrennens, welches ebenfalls auf 60 Minuten angesetzt war, musste Valentin Pierburg zunächst einigen stärkeren Silber-Fahrern den Vortritt lassen und ordnete sich nach einigen Runden auf der fünften Gesamtposition ein. Gleich zu Beginn des Boxenstoppfensters steuerte Pierburg die Box an und übergab den Mercedes-AMG GT3 #20 an seinen Fahrerkollegen Fabian Schiller. Nachdem alle Pflichtboxenstopps abgeschlossen waren, lag der schwarz-rot-goldene Mercedes-AMG GT3 auf dem dritten Rang. Schiller setzte in seinem Stint zu einer unglaublichen Aufholjagd an. Mit den schnellsten Runden in diesem Rennen machte der junge Rheinländer einen Rückstand von knapp 30 Sekunden gut und lag in der Schlussphase dieses Rennens nur noch knapp vier Sekunden hinter dem Führenden. Alles deutete drauf hin, dass Schiller mit seiner Pace in den letzten Runden die Führung übernehmen könnte. Jedoch wurde etwa fünf Minuten vor Rennende aufgrund eines Zwischenfalls eine Safety-Car-Phase ausgerufen, die das Rennen neutralisierte. Dadurch wurde die Aufholjagd von Fabian Schiller abrupt beendet. Hinter dem Safety-Car überquerte der Mercedes-AMG GT3 #20 auf Platz zwei die Ziellinie und holte für das Team Germany die Silbermedaille in dieser Disziplin.
Dexter Müller und Yannick Mettler, die für das Team Suisse angetreten waren, zeigten wie auch in der abgelaufenen Saison der International GT Open erneut ihre Comeback-Qualitäten. Nach einigen unverschuldeten Kontakten in den Qualifikationsrennen fiel das Duo zunächst zurück, kämpfte sich aber immer wieder in die Spitzengruppe zurück und eroberte eine gute fünfte Startposition für das Hauptrennen. Auch hier wiederholte sich das Szenario aus den Qualifikationsrennen. In der Anfangsphase wurde Startfahrer Dexter Müller in viele Zweikämpfe im Mittelfeld verwickelt, verlor durch unverschuldete Kontakte mit seinen Mitbewerber Positionen und fiel zunächst aus den Top Ten. Doch der Mercedes-AMG GT3 mit der Startnummer 54 gewann mit Dexter Müller am Steuer bereits einige Plätze zurück, ehe er beim Pflichtboxenstopp an Yannick Mettler übergab. Mettler setzte die Aufholjagd seines Teamkollegen fort und kämpfte sich erneut in die Spitzengruppe zurück. Nach Ablauf der Rennzeit lag Mettler auf Rang fünf und sorgte damit für ein mehr als respektables Ergebnis für das Schweizer Team.
In der Disziplin GT Sprint, in der nur ein Rennen über eine Stunde Dauer angesetzt war, ging am Sonntag Luca Stolz für die deutsche Mannschaft an den Start. Im Qualifying erreichte Stolz die dritte Startposition als bester Mercedes-AMG-Pilot und hatte somit gute Aussichten auf eine Medaille. Beim Start zum Rennen ordnete sich Luca Stolz nach einem turbulenten Start mit einigen Kontakten und Positionsverschiebungen zunächst auf Rang fünf ein. Stolz kämpfte lange um die Positionen in der Spitzengruppe, schob sich aber nach langem Kampf erst gut zwanzig Minuten vor Rennende auf die vierte Position. Mit schnellen Rundenzeiten versuchte Stolz in der Schlussphase des Rennens die Lücke zu den Medaillenrängen zu schließen. Jedoch war durch den vorherigen Zweikampf die Lücke zu den Führenden war bereits zu groß geworden, um noch in den Kampf um das Podium eingreifen zu können. Damit überquerte Luca Stolz die Ziellinie als bester Mercedes-AMG Pilot auf Position vier.
Für die Eidgenossen saß erneut Yannick Mettler am Steuer, um in dieser hochkompetitiven Disziplin um die Medaillen zu kämpfen. Von der elften Startposition aus musste sich Mettler gegen einige der weltbesten GT-Piloten behaupten. Bereits in der ersten Runde machte Mettler Boden gut und lag in der Anfangsphase auf dem achten Platz. Der Schweizer verteidigte in langen Zweikämpfen seine Position, musste aber schließlich einigen Mitbewerbern den Vortritt lassen. Nach einer Stunde belegte der Mercedes-AMG GT3 #54 die zehnte Position im letzten Rennen der FIA Motorsport Games.
Als bestplatziertes Team mit einem Mercedes-AMG GT3 und einer gewonnenen Medaille kann durchaus eine positive Bilanz dieses Wochenendes gezogen werden. Doch die Saison ist für SPS automotive performance noch nicht vorüber. Im Dezember wird auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi das Finale der Intercontinental GT Challenge in Angriff genommen.
Yannick Mettler, Team Suisse, Mercedes-AMG GT3 #54: „Zunächst mussten wir uns an die Reifen von Pirelli gewöhnen, auf denen wir keinerlei Erfahrung hatten. Aber die Lernkurve war recht steil und es lief für uns immer besser, obwohl wir mit der Pace auf den diesen Reifen nicht ganz so zufrieden waren. Mit dem fünften Platz im GT Cup können wir sehr gut leben. Im Sprint-Rennen war ich zunächst auf P8, musste aber aufgrund eines kleinen Problems diese Position wieder hergeben. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir wollen auf jeden Fall wiederkommen.”
Luca Stolz, Team Germany, Mercedes-AMG GT3 #20: „Wir hatten ein gutes Qualifying und waren recht happy mit P3. Am Start hatte ich leider einen Kontakt und habe dadurch zwei Plätze verloren. Anschließend kam ich sehr lange nicht an dem vor mir fahrenden Fahrzeug vorbei, obwohl ich deutlich schneller war. Das hat uns letztendlich eine bessere Platzierung gekostet. Trotzdem vielen Dank ans gesamte Team. Ein Megajob von allen.
Stephan Sohn, Teamchef SPS automotive performance: „Zunächst möchte ich mich bei unserem Team und den Fahrern bedanken, die wieder einmal einen super Job gemacht haben. Gestern waren wir etwas enttäuscht über den zweiten Platz. Ohne das Safety-Car am Ende des Rennens hätten wir eine absolut realistische Chance auf die Goldmedaille gehabt. Heute im GT Sprint hatten wir auch etwas Pech, konnten aber in diesem hochklassigen Feld bestehen. Danke auch an die Motorsportverbände von Deutschland und der Schweiz für diese Möglichkeit. Ich glaube, dass wir beide Nationen gut vertreten haben.“