Schon im morgendlichen Zeittraining zeigte sich, wie eng es in der Klasse Cup 2 in dieser Saison zugeht. Mit nur 0,008 Sekunden Rückstand auf die Pole-Position qualifizierte sich der AVIA racing Porsche 911 GT3 Cup #120 für den zweiten Startplatz im mit 13 Teilnehmern besetzten Markenpokal der Porsche Endurance Trophy Nürburgring. Während der turbulenten Startphase gelang es Scheerbarth die Führung zu übernehmen. Trotz zahlreicher Unfälle in der ersten Stunde fand das Team eine perfekte Boxenstopptaktik. Sowohl Jahn als auch Blickle fuhren eindrucksvolle Rundenzeiten und konnten im Verlauf der 360 Minuten ihren Vorsprung ausbauen. Der Sprung auf die oberste Stufe des Siegertreppchens war der verdiente Lohn für ein hervorragendes Rennen. Als drittbester Porsche beendete das Trio den Marathon auf dem neunten Gesamtrang.
Im AVIA racing Porsche 718 Cayman GT4 CS #960 teilten sich die Stammpiloten Marius Rauer, Daniel Bohr und Sebastian Vittel die Arbeit am Lenkrad. Nach unglücklichem Verkehr im Zeittraining ging es aus dem Mittelfeld ins Rennen. Bereits früh nach dem Start vom achten Platz aus konnte Rauer aus dem Mittelfeld heraus Positionen gut machen und lag zeitweise in den Top-Drei der mit 17 Cayman stark besetzten Cup 3. Ohne Fehler und Zwischenfälle kamen auch Bohr und Vittel über die Distanz, überquerten auf Platz vier die Ziellinie und die Piloten sammelten weitere wichtige Punkte in der Meisterschaft.
Nachdem der Vöhringer Porsche 718 Cayman GT4 beim vierten Lauf schwer verunfallte stiegen Jürgen Vöhringer und René Höber ins Ersatzauto von W&S Motorsport. Das Gentlemen-Duo gewöhnte sich schnell an den Porsche 718 Cayman GT4 RS #962. Beide Piloten hielten der Herausforderung über die sechs Stunden Stand und beendeten das Rennen auf dem zehnten Platz der Cup 3.
Niclas Wiedmann, Kevin Rembert und Dirk Biermann wollten an den Podiumserfolg beim letzten Rennen anknüpfen. Diesen Ehrgeiz zeigten sie schon im Qualifying und lagen bis kurz vor Ende auf der Pole-Position in der Klasse V5 für Produktionswagen mit 2500 bis 3000 ccm Hubraum. Schlussendlich sollte es von der zweiten Position aus auf die Hatz gehen. Perfekte Teamarbeit und fehlerfreie Leistung des Fahrertrios wurden beim Zieleinlauf mit Platz zwei entsprechend belohnt.
Nach der zweimonatigen Sommerpause steht vom 9. bis 11. September 2022 erstmals ein neuer Saisonhöhepunkt in der NLS auf dem Kalender. Die 12 Stunden Nürburgring werden über jeweils sechs Stunden am Samstag und am Sonntag ausgetragen.
Stimmen nach dem Rennen
Daniel Schellhaas, Teamchef W&S Motorsport: „Die sechs Stunden sind vorbei, vier Autos am Start und alle vier Autos heil im Ziel. Ein sensationeller Sieg in der Cup 2, ein zweiter Platz in der V5 und in der Cup 3 knapp am Podium vorbei sind ein starkes Resultat und der Lohn für das gesamte Team, das hervorragende Arbeit leistete. Wir konnten wichtige Punkte in der Cup 2 und Cup 3 sammeln, da es beim 6h-Rennen die 1,5-fache Anzahl gibt und ein Ausfall somit noch schmerzhafter gewesen wäre. Die GT3 Cup-Piloten hatten eine super Pace und wir konnten mit deutlichem Vorsprung gewinnen. Das tut der Mannschaft sehr gut, nachdem in den anderen Rennserien das Podium mehrfach sehr knapp verfehlt wurde und das Rennglück diese Saison noch nicht so ganz auf unserer Seite war! Besonders hoch schätze ich die Leistung von Jürgen und René, die in einem für sie neuen Auto zu zweit über die Distanz kamen. Wir dürfen wirklich auf das Team stolz sein und allen Danke sagen!“Tim Scheerbarth, Fahrer #120: „Was soll ich mehr sagen als: Es war einfach geil, wirklich super Arbeit von allen! Mit acht Tausendstel im Quali vom zweiten Platz aus zu starten, zeigt wie eng es im Pokal ist. Direkt nach dem Start ging es gleich eng und heftig zu auf der Strecke. Teilweise konntest du das berühmte Handtuch über die ersten vier bis sieben Porsche legen, so dicht waren wir beisammen, es war ein sehr intensiver Stint. Daniel und David knüpften eindrucksvoll daran an und kämpften bis zum Ende. Umso mehr freuen wir uns über den ersten Klassensieg der Saison, bei dem wir gleich die anderthalbfache Punktzahl mitnehmen dürfen. Damit rücken wir in der Tabelle ordentlich nach oben. In acht Wochen geht es dann sogar zweimal über sechs Stunden, ich freue mich darauf!“
Daniel Bohr, Fahrer #960: „Unser Fokus lag darauf, über die Distanz zu kommen und so viel Punkte wie möglich mitzunehmen. Das ist allen gelungen und wir gewannen sogar die Pro-Am Wertung. Das Rennen ist für uns gut gelaufen, W&S Motorsport machte hervorragende Arbeit, ich denke wir dürfen sehr glücklich sein.“
René Höber, Fahrer #962: „Zu zweit ein so langes und hartes Rennen zu fahren war schon sehr anstrengend. Jürgen hat sich wacker gehalten, mein Respekt. Ich hatte einen leichten Kontakt aufgrund einer Ölspur, aber es ist zum Glück nichts passiert und wir kamen ansonsten gut durch trotz der vielen Unfälle. Uns gelangen beide recht schnelle Rundenzeiten und wir sind mit dem zehnten Platz letztendlich zufrieden.“
Niclas Wiedmann, Fahrer #460: „Im Qualifying lagen wir schon auf Startplatz eins als die Gegner in letzter Minute nochmals nachlegen konnten. Eine Berührung in der Startphase warf mich auf Platz drei zurück, konnte aber noch im gleichen Umlauf die Position zwei wieder zurückholen. Wir konnten dann relativ sicher diesen zweiten Platz bis zur Zieldurchfahrt halten. Das Team hat seinen wichtigen Teil dazu beigetragen und alles funktionierte gewohnt perfekt. Vielleicht gelingt uns dann beim nächsten Mal sogar endlich ein verdienter Sieg.“